Bestand
Bundesministerium für Forschung und Technologie.- Organisationsunterlagen (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Die Anfänge des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
liegen in dem im Okt. 1953 eingerichteten Bundesministerium für
besondere Aufgaben unter der Leitung von Franz Josef Strauß, das 1955
in Bundesministerium für Atomfragen (BMAt) umbenannt wurde. Mit der
zeitweiligen Übernahme wasserwirtschaftlicher Zuständigkeiten (ab
29.10.1957) hieß das Ministerium während der dritten Legislaturperiode
ab Oktober 1957 BM für Atomkernenergie und Wasserwirtschaft (BMAtW).
Am 14. November 1961 wurde es nochmals in BM für Atomkernenergie
(BMAt) umbenannt. Dem Entstehen neuer Bereiche der technischen
Entwicklung wie Weltraumforschung und elektronische Datenverarbeitung
Rechnung tragend wurde das Ministerium am 14. Dezember 1962 in BM für
wissenschaftliche Forschung (BMwF) umbenannt. Die Wasserwirtschaft
wurde am 29.01.1962 dem Bundesministerium für Gesundheitswesen
übertragen. Durch Grundgesetzänderung erhielt der Bund 1969 neue
Kompetenzen in der Bildungsplanung und Forschungsförderung
(Gemeinschaftsaufgabe in Art. 91b GG), daher wurde das Ministerium zum
22.10.1969 in BM für Bildung und Wissenschaft (BMBW) umbenannt.
Mit Beginn des zweiten Kabinetts Brandt am 15.
Dezember 1972 gab das Ministerium seine Abteilungen III
(Forschungsplanung, Technologische Forschung und Entwicklung), IV
(Kerntechnik, Datenverarbeitung) und V (Weltraumforschung und
-technik, Luftfahrtforschung) an das neu eingerichtete BM für
Forschung und Technologie (BMFT) ab.
Das
Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) (Bestand B 196,
bis 1994) wurde 1972 durch die Teilung des Bundesministeriums für
Bildung und Wissenschaft (BMBW) (Organisations- Erlass des BK vom 15.
Dez. 1972, Bulletin Nr. 169, S. 1989) errichtet, um die
Grundlagenforschung, die angewandte Forschung und die technologische
Entwicklung zu fördern. Es übernahm insb. Aufgaben, die bis dahin von
den Abteilungen III - V des Bundesministeriums für Bildung und
Wissenschaft wahrgenommen worden waren.
Schwerpunkte waren von Beginn an die Forschung in den Bereichen
Raumfahrt und Verkehr, Umwelt und Energie, Datenverarbeitung,
Biotechnologie und Gesundheitsforschung.
Im
Rahmen dieser Organisationsänderung wurden dem neuen Ministerium im
Einzelnen folgende Aufgaben übertragen:
Vom
Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft die
Zuständigkeiten
-Grundsatz- und
Koordinierungszuständigkeit für Nachrichtentechnologie
-Koordinierungszuständigkeit für die zivile und
militärische Luft- und
Raumfahrtforschung und
-entwicklung
-Allgemeine Forschungsförderung
(ohne DFG und Sonderforschungsbereiche)
-Forschungsplanung und -koordinierung
-Technologische Forschung, Entwicklung und Innovation
-(Biowissenschaften und Biomedizin)
-Datenverarbeitung
-Kerntechnik und
Kernforschung
-Weltraumforschung und -technik,
Luftfahrtforschung
Vom Bundesministerium des
Innern (BMI) die Zuständigkeiten
-Arbeitsgruppe
Datenbanksystem
-Koordinierung von
Informationsbereitstellungssystemen des Bundes
Vom Wirtschaftsministerium die Zuständigkeit
-Förderung der elektronischen Datenverarbeitung
Die Aufgaben für Reaktorsicherheit und Strahlenschutz (ohne
Reaktorsicherheitsforschung und -technik) sowie Museen und
Bibliotheken wurden an das BMI abgegeben.
Auf
der Grundlage schriftlicher Vereinbarungen mit anderen Ressorts wurden
weitere Zuständigkeiten auf dem Gebiet der Forschung übernommen.
Bei den Aufgaben sind v.a. folgende Bereiche zu
nennen:
-Durchführung gewässerkundlicher
Untersuchungen und Forschungsaufgaben,
insbesondere für den Umweltschutz (seit 25.7.1973, Vereinbarung
mit BMV)
-Zusammenarbeit betr. Forschung und
Entwicklung des Verkehrs
(seit 26.03.1975,
Vereinbarung mit BMV)
-Technologieentwicklung
und Technologietransfer in Entwicklungsländern
(13.04.1976, Vereinbarung mit BMZ)
-Durchführung des Programms der Bundesregierung zur Förderung
von
Forschung und Entwicklung im Dienste der
Gesundheit (gemeinsames
Koordinierungsgremium
des BMA, BMFT, BMJFG) (seit 16.05.1978, Vereinbarung
mit BMJFG)
-Zusammenarbeit mit
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
(seit 11.12.1978, Vereinbarung mit BMWi)
-Zusammenarbeit mit dem Bundeszentrum Humanisierung des
Arbeitslebens (bei
der Bundesanstalt für
Arbeitsschutz und Unfallforschung) (seit 03.11.1980,
Vereinbarung mit BMA)
-Zusammenarbeit
zwischen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
dem Projektträger „Humanisierung des Arbeitslebens" (der
Deutschen Forschungs-
und Versuchsanstalt für
Luft- und Raumfahrt (seit 10.05.1985, Vereinbarung mit
BMA)
-Zusammenarbeit auf
Gebiet der Umweltschutzforschung (seit 19.04.1991,
Vereinbarung mit BMU)
-Alternsforschung
(seit 29.08.1991, Vereinbarung mit BMFuS)
-Nachwachsende Rohstoffe (dieser Bereich wird seit 01.01.1993
ausschließlich vom
BML wahrgenommen)
(Quelle: Materialien aus dem Bundesarchiv, Heft 8,
Die Bundesministerien 1949-1999, bearbeitet von Heinz Hoffmann,
Koblenz 2003)
Von 1972 bis Mai 1974 wurden das
BMFT und das Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen (BMP)
durch Minister Horst Ehmke in Personalunion geführt. Am 16. Mai 1974
wurde die Personalunion aufgehoben und Hans Matthöfer zum
Bundesminister für Forschung und Technologie ernannt.
Von 1972-1994 wurde das Ministerium von folgenden
Ministern, beamteten und parlamentarischen Staatssekretären
geleitet:
Minister
-Horst Ehmke, Dez. 1972-Mai 1974
-Hans
Matthöfer, Mai 1974-Febr. 1978
-Volker Hauff,
Febr. 1978-Nov. 1980
-Andreas von Bülow, Nov.
1980-Okt. 1982
-Heinz Riesenhuber, Okt.
1982-Jan. 1993
-Matthias Wissman, Jan.-Mai
1993
-Paul Krüger, Mai 1993-Nov. 1994
Parlamentarische Staatssekretäre
-Volker Hauff, 1972-1978
-Erwin Stahl,
1978-1982
-Albert Probst, 1982 - 1990
-Bernd Neumann, 1990-1998
Beamtete Staatssekretäre
Hans-Hilger
Haunschild, Dez. 1972-März 1987
Gebhard Ziller,
April 1987-Nov.1996
Mit Organisations- Erlass
des Bundeskanzleramts vom 17. Nov. 1994 wurden das BMBW und das BMFT
in dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und
Technologie (BMBF) zusammengelegt.
Der Bestand
B 196 (BMFT 1972-1994) ist damit geschlossen.
Ab diesem Zeitpunkt ist die Überlieferung dem Bestand B 138 neu
zugeordnet.
Mit Organisations-Erlass des
Bundeskanzlers vom 27. Okt. 1998 erhielt das Ministerium die
Bezeichnung Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
In diesem Zusammenhang wurden die Zuständigkeiten für
die indirekte Forschungsförderung und technologieorientierter
Unternehmensgründungen, der Energieforschung und der Luftfahrt (ohne
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, DLR) an das
Bundesministerium für Wirtschaft abgegeben (Bestand B 102).
Bearbeitungshinweis: Hinweis auf
einschlägige Vorgänge:
2481/4: Aktenzugänge B
196 und B 138
2483/6: Verzeichnungs- und
Bewertungsarbeiten
2484/1: Deutsche Forschungs-
und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DFVLR)
2484/13: Großforschungseinrichtungen (GFE)als Projektträger
BMBF
3484/15: Anwendung Bundesarchivgesetz auf
GFE
2484/17: Deutsches Zentrum für Luft und
Raumfahrt (DLR)
Zitierweise: BArch B
196-ORG/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch B 196-ORG
- Extent
-
38 Aufbewahrungseinheiten
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Bildung, Wissenschaft, Forschung
- Provenance
-
Bundesministerium für Forschung und Technologie ( BMFT), 1972-1994
- Date of creation of holding
-
1973-1994
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
Bundesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Associated
- Bundesministerium für Forschung und Technologie ( BMFT), 1972-1994
Time of origin
- 1973-1994