Baudenkmal
Bremen, Alte Neustadt, Langemarckstraße 113, Neustadtswall
Die Schule an der Langemarckstraße, bis 1938 Schule an der Kleinen Allee, wurde 1891-94 als 16-klassige Volksschule vom Bremer Hochbauamt nach Entwurf des dort beschäftigten Architekten Heinrich Flügel errichtet. Die Schule an der Kleinen Allee ist ein repräsentatives Beispiel für die "Normalschule" ihrer Zeit. Das neue Schulgebäude an der Kleinen Allee erfüllte mit den Spezifikationen als 16-klassig, dreigeschossig, mit einseitig bebauten Fluren, der Ausrichtung der Langseiten der Klassenräume nach Südosten, einer integrierten Hausmeisterwohnung und einer eigenen Turnhalle alle wichtigen baulichen Eckpunkte des damals geltenden Regulativs der Schuldeputation. Die Turnhalle löste die Forderung nach Trennung von Mädchen und Jungen architektonisch. Da beide Gebäudeteile gleich gestaltet sind und die Turnhalle sowohl von den Jungen als auch von den Mädchen genutzt wurde, ermöglichte die Schule eine geforderte Gleichbehandlung beider Geschlechter. Die Turnhalle entspricht mit ihren Maßen von 18 x 9 m der "normalen Dimension". Auch in der Diskussion um die Form der Klassenzimmer mit der Tendenz hin zu Langklassen ist die Schule an der Kleinen Allee ein früher Vertreter der als ideal empfundenen Maße von 6,5 x 8,5 m. Als Vertreter der sogenannten Hannoverschen Schule errichtete Heinrich Flügel alle seine Schulhäuser, auch die Schule an der Langemarckstraße, als Ziegelrohbauten im Stil der Neugotik. Insgesamt ist an den Fassaden die vielseitige Verwendung von Formsteinen für die Gestaltung von Gesimsen und Fenstergewänden und die hervorragende Qualität und Bauausführung hervorzuheben.
- Land
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Bremen
- Ort
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Bremen, Alte Neustadt
- Straße und Hausnummer
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Langemarckstraße 113, Neustadtswall
- Bezeichnung
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Volksschule an der kleinen Allee & Schule an der Langemarckstraße
Staat Bremen [Bauherr]
- Rechteinformation
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Landesamt für Denkmalpflege Bremen
- Letzte Aktualisierung
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28.01.2022, 14:07 MEZ