Bestand
Strafanstalt Wilhelmshaven (Bestand)
Enthält: Allgemeine Verwaltung, Gefangenenbücher 1913-2004 (87); Gefangenenpersonalakten 1929-2002 (278).
Beschreibung: Rep 947 WHV Strafanstalt Wilhelmshaven
Zeit: 1913-2004
Geschichte des Bestandsbildners: Die Strafanstalt in Wilhelmshaven wurde 1908 als zweite Marinearrestanstalt am heutigen Ölhafendamm gegründet. Zivile Straftäter wurden vorher an die Amtsschließerei Jever abgegeben. Das benachbarte Landgericht Kniphausen hatte bis etwa in die Mitte des 19. Jahrhunderts ein eigenes Gefängnis auf der Burg Kniphausen. Für die Marine war in der Gökerstraße schon bald nach der Gründung der preußischen Stadt Wilhelmshaven eine erste Marine-Arrestanstalt eingerichtet worden, die aber nach 1908 obsolet geworden war. Im Zusammenhang mit dem Bau des preußischen Amtsgerichtes in Wilhelmshaven wurde 1878 auch ein Amtsgerichtsgefängnis gebaut, das 1971 abgebrochen wurde. Mit der Schaffung der oldenburgischen Stadt Rüstringen 1911, die 1937 in Wilhelmshaven aufgegangen ist, wurde neben dem oldenburgischen Amtsgericht auch eine Amtsschließerei gebaut, so dass die zivilen Gefangenen nicht mehr nach Jever, Oldenburg oder Vechta abgeführt werden mussten.
Das Gefängnis der Marinegarnison wurde bis 1945 genutzt, danach wurden auch zivile Straftäter eingewiesen, teils war die Strafanstalt auch Zuchthaus. Von 1949 bis 1952 war das Wilhelmshavener Gefängnis Frauenstrafanstalt, danach Haftanstalt für Fahrlässigkeitstäter, bis es 1966 geschlossen wurde. Vom 15. Juni 1966 bis 31. Juli 1968 wurde das Gefängnis als Vollzugsanstalt für Arbeitshausverwahrte genutzt, bevor es wieder ab 1. August 1968 Haftanstalt für Fahrlässigkeitstäter wurde. Ab 1. April 1970 wurden nach Wilhelmshaven Verurteilte der Justizvollzugsanstalt Hannover überwiesen. Bis zum 1. Mai 2002 war die Wilhelmshavener Strafanstalt eine selbstständige Einrichtung, dann wurde sie jedoch der Justizvollzugsanstalt Oldenburg zugeordnet. Die Strafanstalt verfügt über ca. 80 Haftplätze; überwiegend wurde und wird sie für kurzzeitige Strafverbüßung bzw. Reststrafverbüßung bis zu zwei Jahren und für den so genannten offenen Vollzug genutzt.
Bestandsgeschichte: Akten, die über den 1. Mai 2002 hinaus geführt bzw. nach dem 1. Mai 2002 angelegt wurden, befinden sich aufgrund der neuen Zugehörigkeit im Bestand "Strafanstalt Oldenburg" (Rep 947 OL).
Findmittel: Archivdatenbank
Zusatzinformationen: Abgeschlossen: Nein
- Bestandssignatur
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NLA OL, Rep 947 WHV
- Umfang
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7,5; 365 Verzeichnungseinheiten (Stand Oktober 2018)
- Kontext
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Nds. Landesarchiv, Abt. Oldenburg (Archivtektonik) >> Gliederung >> 2 Staatliches Archivgut, Neuere Bestände >> 2.6 Justiz >> 2.6.2 Strafanstalten
- Bestandslaufzeit
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1908-2004
- Weitere Objektseiten
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- Letzte Aktualisierung
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16.06.2025, 10:42 MESZ
Datenpartner
Niedersächsisches Landesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1908-2004