Akten
Mandatum poenale Auseinandersetzung um Mißachtung des Gerichts
Kläger: (2) Konsistorium zu Wismar
Beklagter: Dr. Adam von Bremen und Daniel von Jarmerstedt als Bevollmächtigte der Catharina Ribbingh, Gräfin von Steinberg auf Poel
Anwälte, Prokuratoren: Kl.: Dr. Caspar Schwartzkopf (A), Dr. Johann Oldenburg (P) Bekl.: Dr. Adam von Bremen (A & P)
Fallbeschreibung: Kl. bitten um Übersendung des Vergleichs zwischen Bekl. und dem Prediger Martin Cassius, um zu prüfen, inwieweit die Belange des Konsistoriums davon berührt werden, erhalten am 18.03. die Erlaubnis des Tribunals, Akteneinsicht zu nehmen und tun dies am 19.03. Am 28.07. beschweren sich Kl. über die Mißachtung des Gerichts, die sich u.a. in der Nichtannahme von Mandaten ausdrückt, und Beleidigungen durch Bekl. (ungebührliche Schreibweise in den Prozeßakten) und fordern zur Wiederherstellung des Ehre des Gerichts, die Bekl. zu einer Geldstrafe von 200 Rtlr zu verurteilen, die für das Waisenhaus verwendet werden soll. Das Tribunal fordert die Bekl. am 01.09. zur Stellungnahme binnen 6 Wochen auf. Am 17.09. erbittet v. Bremen Kopien aus dem fraglichen Prozeß und erhält diese am 18.09. Am 20.09.1690 und 08.01.1691 bittet das Konsistorium um Beschleunigung der Sache. Am 18.02.1691 verteidigt die Gräfin von Steinberg ihre Bevollmächtigten, stellt die Klage als eine Privatsache des Konsistorialassessors Schwartzkopf gegen die beiden dar und bittet darum, diese davon freizusprechen. Das Tribunal nimmt die Schreiben wegen "Anzüglichkeiten" nicht an. Am 04.03. erneuern die Kl. ihre Bitte um hohe Bestrafung der Bekl., die Gräfin erwidert am 18.04. mit dem Tenor vom Februar. Am 07.11. erklären Kl. für ihren kranken Kollegen Schwartzkopf, daß sie keine neuen Beweise mehr vorlegen wollen, sondern um ein Urteil in der Sache bitten. Diese Bitte wird am 09.11.1691, nach dem Tode Schwartzkopfs erneuert, das Urteil liegt nicht bei.
Instanzenzug: 1. Tribunal 1690-1691
Prozessbeilagen: (7) Schreiben des Tribunals an das Konsistorium vom 24.02.1690; Bestätigung des Vergleichs vom 28.02.1690; von Tribunalspedell Johann Erhard Ries ausgestellte Übergabequittung für ein Tribunalsmandat vom 06.09.1690; Bericht des Notars Erich Schilling über ein Gespräch mit Konsistorialsekretär Lentze vom 16.10.1689 sowie mit Pastor Cassius vom 08.10.1689; Urteil des Konsistoriums vom 11.12.1684; Tribunalsmandat vom 30.10.1685
- Archivaliensignatur
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(1) 2983
- Alt-/Vorsignatur
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Wismar S 108 (W S 4 n. 108)
- Kontext
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Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 >> 11. 1. Kläger K
- Bestand
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Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
- Laufzeit
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(1684-1690) 14.03.1690-12.11.1691
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Letzte Aktualisierung
-
09.05.2025, 15:03 MESZ
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Objekttyp
- Gerichtsakten
Entstanden
- (1684-1690) 14.03.1690-12.11.1691