Bestand
Kloster Beuron (Augustiner): Urkunden (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Einleitung
Vorbemerkung
1) Zur Geschichte der Klosterherrschaft
Kloster Beuron wurde um 1077 - ein genaues Datum ist nicht bekannt - als Augustinerchorherrenstift von dem Edelfreien Peregrinus gegründet, kam 1253 unter die Schirmvogtei der Grafen von Zollern. Das Ausstattungsgut umfaßte zahlreiche Dörfer, Güter und Rechte in der Umgebung von Beuron sowie rechts und links der Bära. Die Klosterherrschaft konnte im Laufe des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit behauptet und ausgebaut werden, mußte sich aber immer wieder gegen die benachbarten Grafen von Hohenberg und vor allem gegen die konkurrierenden Ansprüche der Herren von Enzberg durchsetzen, die seit 1409 Vögte des Klosters waren. Seit 1687 war Beuron Abtei. Nach 1803 fiel diese mit sämtlichen Besitzungen an Hohenzollern-Sigmaringen und wurde zunächst ein selbständiges Obervogteiamt, kam dann 1830 an das Oberamt Wald, das selbst 1862 in das Oberamt Sigmaringen eingegliedert wurde; dieses ging 1925 im Landkreis Sigmaringen auf. Mit der Bildung des neuen Landkreises Sigmaringen am 1.1.1973 kam der nördliche Teil der ehemaligen Klosterherrschaft an den Landkreis Tuttlingen.
2) Zur Geschichte des Bestandes
Die Archivalien des Klosters Beuron wurden in ihrem Kern im Jahre 1803 mit der Herrschaft selbst an das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen übergeben und im Sigmaringer Haus- und Landesarchiv verwahrt. Nach 1849 wurden sie im Zuge der Aufteilung der hohenzollerischen Archivalien in einem Landesarchiv und einem fürstlichen Haus- und Domänenarchiv von Schwarzmann verzeichnet. Aus dem im neu gebildeten Staatsarchiv verbliebenen kleineren Teil wurden 1810 ebenfalls von Schwarzmann nochmals eine erhebliche Anzahl von Archivalien in das Fürstliche Haus- und Domänenarchiv überführt. So befindet sich der größte Teil der Beuroner Archivalien im Fürstlichen Domänenarchiv, das heute als Depositum im Staatsarchiv Sigmaringen verwahrt wird. Sie wurden 1880 von Zingeler im Zusammenhang verzeichnet und sind danach benutzbar. Nach 1860 erhielt der im Staatsarchiv verbliebene Teil weiteren Zuwachs, vor allem von Nachfolgebehörden. Urkunden, Akten und Amtsbücher waren in diesem Bestand ungeschieden. In den Jahren 1968 und 1969 hat Oberstaatsarchivrat Dr. Natale dann die Urkunden ausgesondert, chronologisch geordnet und regestiert. Dabei handelte es sich vielfach um Abschriften von Originalurkunden des Fürstlichen Domänenarchivs.
Weitere Urkunden Beuroner Provenienz enthalten 2 Ablieferungen, die nach 1930 an das Staatsarchiv Sigmaringen kamen und als Neuverzeichnete Akten I und II gelagert und vorläufig erschlossen wurden. Es sind vor allem testamentarische Verfügungen und einige andere Urkunden betr. Vermögensverhältnisse aus dem 18. Jahrhundert. Sie wurden als Vorakten aus den Registraturen der entsprechenden lokalen Nachfolgebehörden ausgesondert. Ihre Erschließung muß einer gesonderten Verzeichnung vorbehalten bleiben.
Inhalt und Bewertung
Die von Dr. Natale regestierten Urkunden wurden nunmehr sowohl inhaltlich als formal überarbeitet und nach dem Datum ihrer Entstehung (Abschriften nach dem Datum ihrer Vorlage) durchnummeriert.
Die bei Urkunde 40 liegenden Urkunden wurden gesondert regestiert und mit den Nummern (40) und (40a) bezeichnet.
Orts-, Personen- und Sachthematisches Register sowie die Abschlußarbeiten besorgte der Unterzeichnete.
Archivalien zur Geschichte der Klosterherrschaft Beuron enthält noch der Bestand B 371 des Hauptstaatsarchivs Stuttgart. Sie betreffen vor allem Kirchen-, Zehnt- und Gütersachen in heute württembergischen Gebieten, besonders in Obernheim, Bubsheim, Nusplingen, Irndorf und Ebingen.
Der vorliegende Bestand umfaßt 52 Regesten, denen 50 Urkunden entsprechen, und wird in 2 Pappkartons (= 0,4 lfd. m) verwahrt. Es ist zu zitieren: Staatsarchiv Sigmaringen Ho 156 T 1.
Sigmaringen, im August 1979
Dr. Theil
Im Herbst 2013 wurde unter der Betreuung von Sabine Hennig das maschinenschriftliche Findbuch inklusive Orts- und Personenregister im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Projekts zur Retrokonversion archivischer Findmittel durch einen externen Dienstleister digitalisiert. Franz-Josef Ziwes führte die für die Einstellung in das Internet notwendigen Nacharbeiten durch.
- Reference number of holding
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Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Ho 156 T 1
- Extent
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50 Urkunden, 1 altes Findbuch
- Context
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen (Archivtektonik) >> Hohenzollerische Bestände >> Grafschaft Sigmaringen und souveränes Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen >> Säkularisierte Klöster und Stifte >> Kloster Beuron (Augustiner)
- Indexentry place
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Beuron SIG; Augustinerchorherrenstift
- Date of creation of holding
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(1279) 1335-1814
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rights
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
-
03.04.2025, 8:37 AM CEST
Data provider
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- (1279) 1335-1814