Bestand

Feindvermögensverwaltung in den besetzten Niederlanden (Bestand)

Geschichte des Bestandsbildners: Die "Erfassung und Behandlung feindlichen Vermögens" in den besetzten Niederlanden wurde im Zuge der Errichtung einer deutschen Zivilverwaltung geregelt. Die Zuständigkeit lag beim Generalkommissar für Finanz und Wirtschaft. Leiter des zunächst im Generalreferat ausgewiesenen und ab 1. Nov. 1941 zur eigenen Abteilung erweiterten Aufgabenbereichs Feindvermögen war zunächst Kammergerichtsrat Dr. Schröder. Unter Feinsvermögensverwaltung fiel das bewegliche und unbewegliche Vermögen von natürlichen und juristischen Personen der am Krieg gegen Deutschland beteiligten Staaten. Der Generalkommissar entschied über die Einsetzung von entsprechenden Verwaltern. Zunächst wurde auch das Vermögen von ins Ausland geflohenen Juden unter Verwaltung gestellt, diese Vermögensverwaltungen wurden jedoch ab März 1941 in Treuhänderschaften umgewandelt. Die Liquidierung der Unternehmen erfolgte nach Verordnung über die Behandlung anmeldepflichtiger Unternehmen (Wirtschaftsentjudungsverordnung) vom 12.März 1941 durch die Wirtschaftsprüfstelle des Generalkommissars.

Bestandsbeschreibung: Bestandsgeschichte

Die Akten der Abteilung Feindvermögen des Generalkommissars für Finanz und Wirtschaft, darunter auch einige wenige Bände der Provenienz Treuarbeit, gelangten erst 1984 von der Deutschen Revisions- und Treuhand AG in Frankfurt/M. ins Bundesarchiv.

Die Akten wurden im Jahr 2001 im Bundesarchiv verfilmt und die Originalakten an das Nederlands Instituut voor Oorlogsdocumentatie Amsterdam abgegeben.

Archivische Bewertung und Bearbeitung

Die Ordnung der Akten im Findbuch folgt den in der Registratur des Generalkommissars nach dem Anfangsbuchstaben des Hauptschlagwortes fortlaufend vergebenen Registrierungsnummern.

Inhaltliche Charakterisierung: Bei dem überwiegenden Teil der Überlieferung handelt es sich um Einzelfallakten über die Verwaltung der "feindlichen" Vermögenswerte, alphabetisch geordnet nach den Namen der Firmen. Die Bände enthalten neben den von den Verwaltern geforderten Berichten auch Prüfungsberichte der Deutschen Revisions- und Treuhand AG, Zweigstelle Den Haag, sowie Schriftwechsel zu den Entscheidungen des Generalkommissars. Daneben sind allgemeine Bände über die Behandlung des Feindvermögens einschließlich der Einsetzung von Verwaltern sowie Unterlagen über die Behandlung des jüdischen Vermögens vorhanden.

Erschließungszustand: Findbuch (1990)

Zitierweise: BArch R 177/...

Reference number of holding
Bundesarchiv, BArch R 177
Extent
2320 Aufbewahrungseinheiten
Language of the material
deutsch

Context
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Finanzen, Bau und Raumordnung
Related materials
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: R 8135 Deutsche Revisions- und Treuhand AG, Zweigstelle Den Haag

Literatur: Meiburg, Anette und Rest, Matthias: Der Zugriff auf das wirtschaftliche Vermögen in den besetzten Niederlanden, in: Aus der Arbeit der Archive. Festschrift für Hans Booms, hg. von Friedrich P. Kahlenberg, Boppard 1989 ( = Schriften des Bundesarchivs 36)

Provenance
Generalkommissar für Finanz und Wirtschaft/Abteilung Feindvermögen, 1940-1945
Date of creation of holding
1940-1950

Other object pages
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Last update
16.01.2024, 8:43 AM CET

Data provider

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Object type

  • Bestand

Associated

  • Generalkommissar für Finanz und Wirtschaft/Abteilung Feindvermögen, 1940-1945

Time of origin

  • 1940-1950

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