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Weit ist der Weg...
"Weit ist der Weg..." ist der erste Dokumentarfilm des Verbandes der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermisstenangehörigen Deutschlands e.V.
Filmdaten:
Originaltitel: Weit ist der Weg... Dokumentarfilm des Verbandes der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermisstenangehörigen Deutschlands e.V.
Produktionsland: Bundesrepublik Deutschland
Originalsprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 1955
Länge: 0:52:30 Minuten
Stab:
Buch und Regie: Gerhard Klüh
Kamera: Francois Alexandre, Heinz Blume, Hans Eisemann, Kurt Katzke, Carl Selbach, Willi Vlasdeck u.v.a.
Ton: Werner Kobold, Werner Zimpel
Schnitt: Hildegard Kahlix
Produktion: Blick in die Welt -
Deutsche Filmwochenschau GmbH (Wiesbaden + Frankfurt am Main)
Auftraggeber: Verband der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermisstenangehörigen Deutschlands e.V. (VdH), Bad Godesberg
Inhalt:
Der Dokumentarfilm "Weit ist der Weg..." schlägt in Form einer wirkungsvollen Reportage einen Bogen von der Kriegs- und Nachkriegszeit bis 1955. Am Ende steht der Appell zur Versöhnung über die Grenzen hinweg.
"Dieser Film, der keine Stars kennt, dessen Hauptdarsteller die unbarmherzige Wirkung ist, ruft uns auf zu gemeinsamem Denken, zum Denken über den Schlagbaum hinweg." Mit diesen Worten leitete der Landesgeschäftsführer des Verbandes der Heimkehrer, Horst Zielenski, eine Veranstaltung des Ortsverbandes Travemünde im VdH in den Kurlichtspielen ein. Die Travemünder sahen den Dokumentarfilm "Weit ist der Weg...", der im Auftrage des Heimkehrerverbandes gedreht wurde.
Hier wurde aus Wochenschaumaterial und geschickt aneinandergereihten Szenen aus dem Alltagsleben ein Dokument geschaffen, das - die Stimmung in den Kurlichtspielen bewies das deutlich - wirklich aufrüttelt. Weit und grausam war der Weg, den Hunderttausende in die Gefangenschaft gingen. Der Weg zurück in die Heimat war nicht minder weit und grausam.
Da rollt unser Leben in Westdeutschland ab: fröhliche Stimmung, Karneval, gutbezahlter Arbeitsplatz - das Jahr 1955. Der Film blendet zehn Jahre zurück: im Inferno der letzten und furchtbarsten Bombenangriffe gehen die Städte in Trümmer. Ein endloses Heer deutscher Männer und Frauen tritt den Weg an in die Gefangenschaft.
Russische Truppen paradieren. Der Schwarzmarkt blüht. Die ersten kehren heim. Wer denkt noch an diese Tage? In der Bundesrepublik schreitet der Aufbau voran. Tausende von Kilometern entfernt aber, hinter dem Ural, leben noch Tausende ehemalige Soldaten in den Lagern, und leiden - wie der Bundespräsident einmal sagte - stellvertretend für uns alle.
Diese Kontraste zeigt der Film auf. Und er zeigt unbestechlich, wie weit sich unser Leben von dem entfernte, das die Heimkehrer nun wieder beginnen. Mehr als ein Jahrzehnt liegt zwischen uns und ihnen. Und wer die Szenen sah, die in Friedland gedreht wurden, wer die Verzweiflung jener Mütter und Frauen sah, die mit den Bildern ihrer Angehörigen flehend vor den aus Rußland Heimkehrenden standen - der muß begreifen, daß noch viel wiedergutzumachen ist nach diesem Kriege.
Der Film zeigt auch, wie der Heimkehrerverband bemüht ist, hier zu helfen: Erholungsaufenthalte, Gesundheitsfürsorge, Hilfe bei der Wohnraumbeschaffung und was dergl. mehr ist, wird organisiert - und organisiert werden auch, wie in Hannover, Großveranstaltungen, auf denen die Forderungen der Heimkehrer - die heute niemand mehr überhört - klar zum Ausdruck gebracht werden.
In: Lübecker Freie Presse, 14.02.1956
0:43:55 - 0:44:26 O-Ton: Konrad Adenauer, nach seiner Rückkehr aus Moskau, über die Rückgabe von Kriegsgefangenen
- Reference number
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 20/005 29 R160005/101
- Former reference number
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Q 3/75_35
- Extent
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0'52
- Further information
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Herkunft: Archiv des Verbandes der Heimkehrer Kriegsgefangenen und Vermisstenangehörigen B.-W. e.V., Stuttgart (VdH)
- Context
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Q 3/75 Archiv des Verbandes der Heimkehrer Kriegsgefangenen und Vermisstenangehörigen B.-W. e.V., Stuttgart (VdH) >> Filmdokumente
- Holding
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 20/005 29 Q 3/75 Archiv des Verbandes der Heimkehrer Kriegsgefangenen und Vermisstenangehörigen B.-W. e.V., Stuttgart (VdH)
- Date of creation
-
1955
- Other object pages
- Rights
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
-
20.01.2023, 4:49 PM CET
Data provider
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- AV-Materialien
Time of origin
- 1955