Toxizität, Progressionsmuster und Überlebensdaten nach Strahlentherapie bei WHO Grad 3 Gliomen

Abstract: Die Arbeit untersucht das Progressionsmuster, das Überleben und therapieassoziierte Toxizitäten in der Radiochemotherapie von WHO Grad 3 Gliomen. Den primären Endpunkt stellt das Progressionsmuster der Rezidive nach Radiochemotherapie dar. Trotz reduzierter Sicherheitssäume bei der CTV-Definition zeigte sich eine mittlere und mediane Überschneidung von 95%iger-Isodose und Rezidivvolumen von 0,87 respektive 1. Eine „in-field“ Erfassung des Rezidivs in den ehemaligen Hochdosisbereich wurde ab einem cut-off Wert von  70% gewählt und erfolgte in 86% der Fälle. Die mittlere und mediane Überschneidung des Rezidivs mit dem ehemaligen GTV lag bei 0,57 respektive 0,53. In den sekundären Analysen zeigen sich literaturkongruente epidemiologische Verhältnisse. Es findet sich eine relative der IDH1 Mutation sowie 1p19q-Kodeletion, v.a. in der Altersgruppe < 65 Jahre.
Alle Patienten erhielten eine radiotherapeutische Behandlung mit einer medianen applizierten Dosis von 59,4 Gy. Systemisch zeigte sich in 31% der Kohorte eine konkomitante und in 76,2% eine adjuvante chemotherapeutische Behandlung die zumeist mit Temozolomid durchgeführt wurde. Die adjuvante Therapie 1p19q-deletierter Tumore erfolgte regelhaft mit Temozolomid anstelle des toxischeren PCV-Schemas.
Das mittlere Überleben der Kohorte beträgt 90,7 Monate. Die Arbeit bestätigt den IDH-Status als wichtigsten prognostischen Faktor. Der 1p19q-Status zeigte sich stets signifikant unter dem 10% Niveau, in den Regressionsmodellen erwies er sich gar als zweitbedeutsamster Prädiktor, im Gruppenvergleich konnte jedoch kein signifikant verlängertes Überleben festgestellt werden. Somit liefert diese Studie erstmals eine sehr differenzierte Analyse der prognostischen Bedeutsamkeit der 1p19q-Kodeletion. Als zusätzlich relevante Prädiktoren zeigten sich im AIC Modell das Geschlecht, einen inkompletter Resektionsstatus sowie die Gabe einer konkomitante Chemotherapie. In der Zusammenschau zeigt sich eine Bestätigung aktuell bestehender Überlebensdaten durch diese Studie sowie die erstmalige Etablierung eines robusten, multivariaten COX-Regressionsmodell in der Überlebenszeitanalyse von WHO Grad 3 Gliomen. Gleichzeitig bestätigt die Studie aktuelle Literatur hinsichtlich systemischer und radioonkologischer Therapie und beschreibt erstmalig das Rezidivmuster von WHO Grad 3 Gliomen

Location
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Extent
Online-Ressource
Language
Deutsch
Notes
Universität Freiburg, Dissertation, 2024

Keyword
Strahlentherapie
Gliom
Rezidiv
Toxizität

Event
Veröffentlichung
(where)
Freiburg
(who)
Universität
(when)
2024
Creator

DOI
10.6094/UNIFR/244112
URN
urn:nbn:de:bsz:25-freidok-2441128
Rights
Open Access; Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
Last update
25.03.2025, 1:49 PM CET

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Time of origin

  • 2024

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