Bestand
Limpurg-Gröningen-Adelmannsfelden (Bestand)
Inhalt und Bewertung
1727 brachte Sofie Friederike ihren Anteil an der Grafschaft Limpurg durch Eheschließung mit Graf Karl Philipp von Hohenlohe-Bartenstein ein. Bei der Teilung der Herrschaft 1774 fiel Limpurg-Sontheim-Gröningen an Sofie Friederike. Die Herrschaft umfaßte 29 Wohnplätze, die Residenz Untergröningen und die beiden Pfarreien Obergröningen und Eschach. 1804 tauschte Fürst Ludwig Alois Gröningen gegen westböhmische Güter des Reichsvizeerzkanzlers Colloredo-Mannsfeld. Das limpurgische Lehen Adelmannsfelden fiel 1737 an die limpurgischen Allodialerben, die ihren Anspruch aber erst 1799 durchsetzen konnten. Hohenlohe-Bartenstein besaß 1/10 dieser Herrschaft, das 1822/23 an Württemberg verkauft wurde.
Gliederung: 1. Allgemeines; 2. Berichte und Korrespondenzen; 3. Diener; 4. Herrschaft Gröningen; 5. Herrschaft Adelmannsfelden.
Die zweitgeborene Tochter Christine (1683-1746) des letzten männlichen Schenken Vollrat von Limpurg-Sontheim (1641-1713) und seiner Gemahlin Sofie Eleonore von Limpurg-Schmiedelfeld heiratete 1710 den Landgrafen Ludwig Georg von Hessen-Homburg (1693-1728) und hinterließ ihren Erbanspruch auf einen allodialen Teil der Grafschaft Limpurg ihrer einzigen überlebenden Tochter Sofie Friederike (1714-1777), die ihn 1727 in ihre mit Graf Karl Philipp von Hohenlohe-Bartenstein geschlossene Ehe einbrachte. Nach vieljährigen Auseinandersetzungen zwischen den limpurgischen Allodialerbinnen bzw. ihren Nachkommen erfolgte 1772 eine Teilung zwischen den Hauptlinien Limpurg-Speckfeld und Limpurg-Sontheim; das an Limpurg-Sontheim gefallene Territorium wurde 1774 in fünf Teile aufgespalten, wobei die Herrschaft Limpurg-Sontheim-Gröningen an die seit 1763 verwitwete Fürstin Sofie Friederike zu Hohenlohe-Bartenstein fiel. Die Herrschaft umfasste nach einer zeitgenössischen Aufstellung 29 Wohnplätze mit der Residenz Untergröningen und den beiden Pfarreien Obergröningen und Eschach. Nach dem Tod der Fürstin ging sie im Erbweg an ihren ältesten Sohn Fürst Ludwig Leopold über und wurde als hohenlohe-bartensteinisches Amt verwaltet. 1804 vertauschte Fürst Ludwig Alois Gröningen gegen die westböhmischen Güter Duppau und Sachsengrün des Reichsvizekanzlers Franz Gundaker von Colloredo-Mannsfeld. Den limpurgischen Allodialerben war 1737 durch Aussterben der Herren von Vohenstein das limpurgische Lehen Adelmannsfelden heimgefallen, doch konnten sie ihren Anspruch auf die Herrschaft gegen die "Vohensteinischen weiblichen Relikten" erst durch Reichshofratsurteile von 1797 und 1799 durchsetzen. Nach der Inbesitznahme von Adelmannsfelden 1802 besaß Hohenlohe-Bartenstein 1/10; in die übrigen Anteile teilten sich Nachkommen und Rechtsnachfolger der anderen limpurgischen Allodialerbinnen, darunter in erster Linie Württemberg, das durch Kauf Mitbesitzer eines größeren Teils der Herrschaft geworden war. Nach einer grundsätzlichen Übereinkunft von 1804 sollte auch das hohenlohe-bartensteinische Zehntel an Württemberg übergehen, doch erfolgte der Verkauf erst 1822/1823 im Zusammenhang mit der Regelung der staatsrechtlichen und finanziellen Verhältnisse der Standesherrschaft Hohenlohe-Bartenstein. Der durch das vorliegende Repertorium erschlossene Pertinenzbestand umfasst die im Repertorium über das Archiv Bartenstein in den Fächern 98 (Administration der Herrschaft Adelmannsfelden) und 361 bis 382 (Limpurger Besitz, Gröninger Besitz mit Duppau) summarisch verzeichneten Akten. Er enthält Schriftgut unterschiedlicher Provenienzen, u. a. ältere Akten der Schenken von Limpurg von vor 1713, der gemeinschaftlichen Kanzlei der limpurgischen Allodialerben, der Kanzlei und der Kammer Bartenstein, der Privatkanzlei der Fürstin Sofie Friederike in Obersontheim und später in Untergröningen, des hohenlohe-bartensteinischen Amts Gröningen und schließlich des Oberrentamts Bartenstein. Die an sich gebotene provenienzgerechte Neuordnung hätte zur Bildung mehrerer Splitterbestände geführt. Deshalb wurde die 1858/1859 bei der Formierung des Bartensteiner Archivs geschaffene pertinenzmäßige Ordnung beibehalten. Lediglich das unter den Verwaltungsakten verstreut gelegene nachlassartige Schriftgut wurde dem Bestand "Ba 125 Nachlässe" zugewiesen. Bei der Benutzung sind an Beständen des Hohenlohe-Zentralarchivs zu berücksichtigen die Handakten J. A. Knörzer der Archive Schillingsfürst und Bartenstein wegen der federführenden Rolle Knörzers beim Verkauf bzw. bei der Vertauschung von Gröningen an Colloredo und bei der Verwaltung der eingetauschten böhmischen Güter. Einschlägige Bestände des Staatsarchivs Ludwigsburg sind B 113 und 114 (für Limpurg), B 75 und 113 II für Adelmannsfelden und F 775 und F1/775 (für (Unter-) Gröningen). Nicht ermittelt werden konnte der Verbleib von 370 Faszikeln Limpurger und Bartensteiner Provenienz, die 1807 an die württembergische Organisationskommission Gaildorf extradiert wurden. Das entsprechende Ablieferungsverzeichnis liegt in Ba 65 Domänenkanzlei I Bü 735. Der Bestand wurde 1998-2003 durch den Unterzeichneten verzeichnet und abschließend geordnet. Er umfasst in 6,5 lfd. m 268 Büschel. Neuenstein, im September 2004 Beutter
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, Ba 59
- Umfang
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268 Bü (6,5 lfd.m)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein (Archivtektonik) >> Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein >> Archiv Bartenstein >> Ältere Bestände (bis Mitte 19. Jahrhundert)
- Bestandslaufzeit
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1435-1814
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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25.02.2022, 08:54 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1435-1814