Feldpostbrief
Julius Lauth an seine Ehefrau am 26.05.1916 (3.2012.1801)
A. L. den 26. 5. 1916 Liebe Hedwig! Seit einer Stunde warte ich auf den Postboten. Es müßte doch heute ein Brief von Dir kommen. Der Koffer ist gestern angekommen. Ich werde dann Uniform, gebrauchte Wäsche und neues Faltenhemd mitbringen. Ein Nachthemd und die weißen Glazéhandschuhe (im Bücherschrank links, 2. oder 3. Fach von oben) bringst Du wohl mit. Auf der Rückfahrt von Osnabrück nach Essen am Mittwoch abend wirst Du den Koffer entbehren können. Nun noch einige Tage und dann erfüllt sich hoffentlich unser sehnlicher Wusch und wir können einige Tage in inniger Liebe zusammen sein. Wie ich mich darauf freue! Könnte ich doch erst mal für immer nach Essen zu Dir und den Kindern fahren. Die Neutralen, namentlich die Holländer, legen die Rede des englischen und deutschen Kanzlers ja günstig aus als Anfang der Einleitung von Verhandlungen. Ich glaube noch nicht daran. Die Franzosen müssen erst noch zur Einsicht kommen. Bei V. sind doch fürchterliche Kämpfe. Noch ein Winterfeldzug – ein gräßlicher Gedanke. Hoffentlich kommt es nicht dazu.- Dein Brief scheint heute nicht zu kommen, hoffentlich morgen früh. Sonntag wirst Du mir noch mal schreiben können, aber Sonntag wirklich auch abschicken, sonst ist der Brief Dienstag morgen nicht hier. Auf Wiedersehen. Herzliche Grüße u. Küsse Dein Julius.
- Material/Technik
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Papier
- Standort
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Museumsstiftung Post und Telekommunikation
- Inventarnummer
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3.2012.1801
- Verwandtes Objekt und Literatur
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Online-Präsentation zum Schreiben in Kriegsgefangenschaft
Teil von Collection ID3.2012.1801: Julius Lauth - 82 Briefe - Februar 1914 bis Januar 1918 - 3.2012.1801
- Rechteinformation
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Museumsstiftung Post und Telekommunikation
- Letzte Aktualisierung
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10.08.2023, 08:19 MESZ
Objekttyp
- Feldpostbrief
Beteiligte
- Julius Lauth
Entstanden
- 26.05.1916