Bestand

Altkreis Warendorf Gesundheitsamt (Bestand)

Form und Inhalt: Kreisarchiv Warendorf, Bestand Altkreis Warendorf Gesundheitsamt
Verwaltungs- und Bestandsgeschichte:
Bis 1948 war das Gesundheitsamt eine staatliche Einrichtung.
Besonders die Nachkriegsjahre stellten das Amt vor große Herausforderungen, da die Vertriebenen und Flüchtlinge medizinisch versorgt werden mussten, ebenso wie die Einheimischen. Hinzu kam, dass zusätzlich die Kriegsinvaliden von den Kriegsschauplätzen heimkehrten.
Durch die Menge an unterernährten Menschen und die Wohnraumknappheit war die Gefahr von Epidemien groß. Dennoch kam es zu keinen größeren Epidemien oder Seuchen im Kreisgebiet.
Das Gesundheitsamt führte bereits 1945 erste Impfungen durch und richtete 1946 Anlaufstellen für die Behandlung von Krätze ein.
Neben diesen besonderen Aufgaben, die die Nachkriegszeit mit sich brachte konnte man die "normalen" Aufgaben in zwei Gruppen teilen:
Die erste Gruppe umfasst die Gesundheitspolizei, die vertrauensärztliche Tätigkeit und Medizinalverwaltung.
Die Gesundheitspolizei überwachte den Gesundheitszustand der Bevölkerung, sowie auftretende Krankheiten und deren Ausbreitung.
Auch die hygienische Überwachung in Lebensmittelbetrieben und anderen Unternehmen lag im Aufgabenprofil der Gesundheitspolizei, sowie die Arbeit mit Giftstoffen, z.B. durch Apotheken.
Vertrauensärztliche Tätigkeit bedeutet vor allem die Begutachtung verschiedener Angelegenheiten. So mussten Gutachten über den Gesundheitszustand von einzustellenden Angestellten und Beamten erstellt werden.
Die Medizinalverwaltung erhob vor allem Statistiken zu Krankheiten und prüfte Todesbescheinigungen auf Ihre Vollständigkeit. Auch die Baupläne von z.B. Krankenhäusern oder Schlachtanlagen wurden aus hygienischer Sicht überprüft. Und Berufstätige aus dem Gesundheitsbereich, wie z.B. Hebammen, wurden auf Ihre Eignung geprüft.
Der zweite große Aufgabenbereich des Gesundheitsamtes lag in der fürsorgeärztlichen Tätigkeit.
Dieser umfasste die Säuglingspflege, deren Schwerpunkt in der Mütterberatung lag und die Säuglingssterblichkeit und spätere Schädigung von Kindern zu vermindern.
Der nächste Schritt war die Schulkinderfürsorge, bei der alle Schulinder ärztlich untersucht wurden, insbesondere auf Tuberkulose.
Haltungsschäden und Sprachstörungen bei Kindern wurden behandelt und die Schulzahnpflege, die den Zustand der Zähne von Schülern erfasst, wurde aufgebaut.
Zusätzlich wurden Heilkuren für Jugendliche und kinderreiche Mütter durchgeführt.
Die Tuberkulose wurde durch die Tuberkulosefürsorge langsam eingedämmt, Menschen mit körperlichen Behinderungen wurden unterstützt.
Um die Zahl der Krebstoten zu senken wurde wurden Maßnahmen zur Früherkennung und der grundsätzlichen Aufklärung der Bevölkerung eingerichtet.
Das Gesundheitsamt des Altkreises Warendorf betrieb zusätzlich noch das Krankenhaus "St. Hedwig", welches im Zuge der Vertriebenenversorgung entstand und weitere Krankenhäuser.
In den 60er Jahren kam zu der Mütterberatung eine vorbeugende Schwangerschaftsbetreuung hinzu, die Schulungskurse und Schwangerschaftsgymnastik beinhaltete.
Dieser Bestand umfasst Gesundheitszeugnisse und Vormundschaftsangelegenheiten.
Durch eine Ablieferung des Kreisgesundheitsamtes 2019 kamen auch die Konzessionen für die alten Apotheken im Altkreis Warendorf hinzu.
Der Bestand steht zur Einsichtnahme im Lesesaal zur Verfügung. Zur Archivalienbestellung für die Benutzung im Lesesaal und zur Angabe in Veröffentlichungen ist aus diesem Bestand wie folgt zu zitieren:
KAW, Altkreis Warendorf Gesundheitsamt Nr.:___.
Warendorf, 16.03.2018/08.03.2019
Jannik Schröder/Dr. Knut Langewand

Bestandssignatur
Kr WAF alt GA Kr WAF alt GA Altkreis Warendorf Gesundheitsamt

Kontext
Kreisarchiv Warendorf (Archivtektonik)

Bestandslaufzeit
1819-1984

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Letzte Aktualisierung
23.06.2025, 08:11 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1819-1984

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