Akten

Appellationis Auseinandersetzung um Bezahlung von Schulden

Kläger: (2) Hermann Münther, Ratsherr zu Lübeck (Kl. in 1. Instanz)

Beklagter: Witwe des Andreas Heyne, jetzt Ehefrau des Küchenmeisters zu Dobbertin, Christian Gottlieb Krull (Bekl. in 1. Instanz)

Anwälte, Prokuratoren: Kl.: Josias Matras (A), Dr. Heinrich Tanck (P) Bekl.: Dr. Anthon Christoph Gröning (A & P)

Fallbeschreibung: Nach Bitten des Kl.s vom 28.12.1731 und 08.02.1732 um Fristverlängerung zum Einreichen seiner Appellation und erteilten Genehmigungen des Tribunals vom 31.12.1731 und 11.02.1732 trägt Kl. am 17.03. seine Beschwerden gegen ein Ratsgerichtsurteil vor. Friedrich Laub, seinerzeit Diener des Kl.s, hat 1726 mit seiner Klage vor dem Gewett wegen Auszahlung einer Schuld von 400 Mk. 10 s erreicht, daß Jacob Heyne ihm eine entsprechende Menge brauchbaren Herings liefern sollte. Da Heyne dazu nicht in der Lage war, hat Laub dessen persönlichen Arrest gefordert, aber weder vor Gewett noch vor dem Ratsgericht erhalten, weshalb er sich 1726 an das Tribunal gewandt hat. Dieses hat vermittelt, daß Heyne einen Wechsel über die fragliche Summe ausstellen mußte. Da die Bezahlung bisher nicht erfolgt ist, der Bruder Jacob Heynes, der Ratskellermeister Andreas Heyne aber kürzlich verstorben ist, macht Kl. vor dem Ratsgericht bei Bekl. seine Ansprüche an das Erbe geltend. Bekl. geben jedoch an, Jacob habe bei ihnen ältere Schulden gehabt, so daß aus dem Erbe nichts mehr vorhanden sei, um es an Kl. auszuzahlen. Kl. fordert darauf, ihm ein beeidigtes Erbinventar vorzulegen und legt Beschlag auf das Erbe. Das Ratsgericht gesteht ihm dieses Inventar jedoch nicht zu, sondern verweist ihn an die gesamten Erben Heynes, weshalb Kl. an das Tribunal appelliert. Dieses fordert am 21.06.1732 vom Ratsgericht die Akten zur Einsicht an. Diese gehen am 20.10. ein, am 05.11. bittet Kl. um ihre Eröffnung, die das Tribunal am 06.11. auf den 12.11.1732 ansetzt. Am 19.01. bitten Parteien um Prozeßbeschleunigung, am 20.04.1733 bestätigt das Tribunal das Urteil des Ratsgerichts, am 04.06.1733 sendet es die Akten an das Ratsgericht zurück.

Instanzenzug: 1. Ratsgericht 1731 2. Tribunal 1731-1733

Prozessbeilagen: (7) Ratsgerichtsurteil vom 22.09.1731; von Notar Philipp Heinrich Pladecius aufgenommene Appellation vom 28.09.1731; Wechsel Jacob Heynes vom 08.07.1726; Rationes decidendi des Ratsgerichts; Prozeßvollmachten Münters für Dr. Tanck vom 08.1.1733 und Krulls für Dr. Gröning vom 30.01.1733

Archivaliensignatur
(1) 2168
Alt-/Vorsignatur
Wismar M 111 (W M 3 n. 111)

Kontext
Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 >> 13. 1. Kläger M
Bestand
Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803

Laufzeit
(1726-1731) 28.12.1731-22.04.1733 (1733)

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09.05.2025, 15:02 MESZ

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Objekttyp

  • Gerichtsakten

Entstanden

  • (1726-1731) 28.12.1731-22.04.1733 (1733)

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