Bestand
Badische Zentrumspartei (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Im Landtag der Republik Baden war die Badische
Zentrumspartei 1919-1933 stärkste Partei. Sie hatte ihren Sitz in
Freiburg im Breisgau, wo sie 1921 offiziell als eingetragener
Verein gegründet wurde. Der 1934 aufgelöste Verein fand 1945 eine
Fortsetzung in der amerikanischen Zone als Badische
Christlich-Demokratische Partei (BCDP) für Nordbaden mit Sitz in
Karlsruhe und in der französischen Besatzungszone als Badische
Christlich-Soziale Volkspartei (BCSV) mit Sitz in Freiburg. Wie ein
Prozess um Zentrumsaktien mit dem Erzbischöflichen Stuhl in den
50er Jahren zeigt, war ihre Rechtsnachfolge umstritten. Dies führte
zu einer Umwidmung der BCSV als neue Zentrumspartei, der die BCDP
1953 beitrat. 1956 wurde die Partei in CSU Baden umbenannt. Erst
nach dem Volksentscheid für den Fortbestand des Landes
Baden-Württemberg kam es 1971 zur Fusion aller in der Tradition des
Zentrums stehenden Parteien zu einem einheitlichen Landesverband
als Christlich Demokratische Union in Baden-Württemberg.
Die Akten der Badischen Zentrumspartei übergab Oberstudienrat
Robert Albiez (Ettlingenweier) dem Generallandesarchiv 1997 und
1998 zusammen mit Archivalien der Badischen Volkspartei. Sie waren
anscheinend wegen seiner ehemaligen Eigenschaften als Mitglied der
Zentrumspartei und stellvertretender Vorsitzender der Badischen
Volkspartei in seinen Besitz gekommen.
Inhalt und Bewertung
Organisation:
Gründung.- Satzungen.- Fusion und Umbenennungen.- Finanzen
Prozess mit der Erzdiözese Freiburg wegen Rückgabe von Aktien
der Badenia AG
Bestandsgeschichte: Die hier
erschlossenen Unterlagen wurden 1997 und 1998 zusammen mit den
Unterlagen der Badischen Volkspartei dem Generallandesarchiv
Karlsruhe von Robert Albiez übergeben. Albiez hatte das Material
der Zentrumspartei wohl in den 60er Jahren von
Oberlandesgerichtspräsident Dr. Paul Zürcher, Freiburg erhalten.
Diese Akten waren separat gelagert gewesen, und so konnte - ohne
weitere Eingriffe in den Bestand "69 Badische Volkspartei" - der
provenienzgerechte Bestand "69 Badische Zentrumspartei" gebildet
werden. Der Bestand umfasst 8 Nummern mit 0,1 lfd. m. Er wurde mit
Mitteln des Landes Baden-Württemberg anlässlich des Landesjubiläums
2002 als Online-Findmittel nach Vorarbeiten von Frau Eva Gabriel
von Frau Ulrike Gradmann erschlossen.
Inhalt: Der Bestand enthält
vor allem Unterlagen der Badischen Zentrumspartei, in denen
Existenzfragen der Partei nach 1945 dokumentiert sind: Zum einen
wollte die Zentrumspartei die Aktien der Badenia AG zurückerhalten,
die bis zum Parteienverbot in ihrem Besitz gewesen waren, zum
anderen musste entschieden werden, ob und in welcher Form die
Partei weiter politisch agieren sollte: Erwogen wurden die
Auflösung der Partei, die Kooperation mit anderen Gruppierungen und
die Fortexistenz als eigenständige Partei.
Literatur: Ernst Otto
Bräunche, Streit um die Zentrumsaktien, in: 125 Jahre Badenia,
Karlsruhe 1999, S. 174/175
- Reference number of holding
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Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 69 Bad. Zentrumspartei
- Extent
-
8 Archivalieneinheiten
- Context
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Nichtstaatliches Archivgut >> Archive von Anstalten, Körperschaften und Stiftungen >> Parteien >> Badische Zentrumspartei
- Related materials
-
Literatur: Ernst Otto Bräunche, Streit um die Zentrumsaktien, in: Ders., 125 Jahre Badenia (Karlsruhe 1999) S. 174-175
- Date of creation of holding
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1921-1959
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
03.04.2025, 11:03 AM CEST
Data provider
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1921-1959