Bild

Roseg-Gletscher

1884, während der Hochzeitsreise in die Schweizer Alpen, hielt Hinrich Wrage in einer undatierten Ölstudie (Verbleib unbekannt) die Zunge des damals imposanten, heute stark zurückgegangenen Roseg-Gletschers im Kanton Graubünden bei Pontresina fest. Die Studie entstand wohl während des Aufstiegs zur Alp Ota, die einen guten Ausblick auf die Eisströme Roseg und Tschierva und die Felsen des Aguagliouls' in ihrer Mitte erlaubt. Weitere Studien der Region haben sich aus dem Nachlaß des Künstlers im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Schloß Gottorf erhalten. Wenig später dürfte diese eindrucksvolle Ansicht des Roseg-Gletschers entstanden sein, die mit dem Bild »Abendlandschaft: Rosegtal und Roseg-Gletscher im Engadin« auf der Berliner Akademieausstellung von 1886 identisch sein mag (Kat.-Nr. 1275). Die sich schartig taleinwärts schiebenden Eismassen sind so nahsichtig gegeben, daß kaum ein Streifen Himmel zu sehen ist. Schneebedeckte Gipfel und graue Wolken sind nicht voneinander zu unterscheiden; darunter schimmern die Eismassen in kühlen Blautönen. Sie bilden mit dem zerklüfteten Felsgestein im Vordergrund eine nahezu surreale und – in ihrer Unwirtlichkeit – bedrückende Landschaft, die entfernt an die Arbeiten Max Ernsts erinnert. Im Œuvre Wrages steht das Bild bemerkenswert singulär. Offenbar nie verkauft, wurde es 1931 der Nationalgalerie von der Familie geschenkt, erlitt allerdings während des Zweiten Weltkriegs großen Schaden. | Regina Freyberger

Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Höhe x Breite: 135 x 195,5 cm
Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A II 815

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1931 Geschenk von Klaus Wrage, Hamburg, aus Familienbesitz
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
um 1885

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

Objekttyp


  • Bild

Beteiligte


Entstanden


  • um 1885

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