Bestand

Güglingen G (Bestand)

Zur Geschichte der Geistlichen Verwaltung Güglingen: Vor der Reformation gehörte das Gebiet der nachmaligen Geistlichen Verwaltung teils zum Bistum Speyer (Archidiakonat St. Guido), teils zum Bistum Worms (Archidiakonat Wimpfen). Nach der Synodalordnung vom 1. August 1547 bildete Güglingen zusammen mit Brackenheim und Lauffen ein Dekanat, das der Generalsuperintendenz Lorch, seit 1599 der Generalsuperintendenz Adelberg unterstellt war. 1732 kam es zur Errichtung einer beständigen Superintendenz in Güglingen, zu der die Stadt und die Orte Eibensbach, Frauenzimmern, Häfnerhaslach, Ochsenbach, Pfaffenhofen, Spielberg, Sternenfels, Weiler, Kürnbach, Ochsenberg, Leonbronn, Michelbach und Zaberfeld gehörten. 1807 verschmolzen Rentkammer- und Kirchengut durch die Schaffung eines Kameralamtes miteinander. Am 3. November 1810 wurde das Dekanat nach Aufhebung der Superintendenz dem Generalat Heilbronn zugeteilt und 1811 mit dem Dekanat Brackenheim vereinigt.

Zur Geschichte und Ordnung des Bestandes: Der Bestand A 352, in zwei Abteilungen gegliedert, entstammt dem fürstlichen Archiv und dem bei der Geistlichen Verwaltung Güglingen erwachsenen Archiv. Der Bestand des fürstlichen Archivs wurde aus Archivalien vornehmlich von Oberbehörden gebildet, ist also pertinenzmäßig gegliedert. Auf Grund des 1699 von J. K. Schwartz angelegten, als Büschel 22b verwahrten Verzeichnisses fertigte Pfaff 1822 ein neues Repertorium, wobei er die alte Einteilung nach topographischen Gesichtspunkten im wesentlichen beibehielt. Aus dem Bestand wurden 1810 und 1913 Archivalien betr. den Ort Kürnbach an Baden abgegeben und zu Beginn dieses Jahrhunderts die Schriftstücke vor 1501 herausgezogen, die sich jetzt in den Beständen A 601 und A 602 befinden. Die bei der Geistlichen Verwaltung Güglingen erwachsenen Akten gelangten, vermutlich bereits im 18. Jahrhundert, in die Registratur des Amts Güglingen und somit in den Amtsbestand, der am 20. Oktober 1966 vom Staatsarchiv Ludwigsburg an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart abgegeben wurde (Tagebuchnummer 4913, Aktenzeichen H. 1.11a; siehe auch Vorwort zu Repertorium A 351). Weitere Akten der Provenienz Geistliche Verwaltung Güglingen finden sich vor allem in den Beständen: A 303 (Altwürttembergische geistliche Rechnungen), A 304 (Befehls- und Berichtskonzeptbücher) und H 103 (Lagerbücher der geistlichen Verwaltungen). Archivalien betr. die Geistliche Verwaltung konnten ferner insbesondere in den folgenden Beständen festgestellt werden: A 63, A 281, A 284, A 484, A 515, H 14-15 (Nr. 106), H 102 Bei der Neuordnung des Bestandes wurden die vom Staatsarchiv Ludwigsburg abgegebenen Akten der Geistlichen Verwaltung von den Akten des Amtes Güglingen getrennt und als zweite Abteilung "Geistliche Verwaltung Güglingen" neben den Bestand des fürstlichen Archivs gestellt. Die nur dem fürstlichen Archiv entstammenden Urkunden wurden als Serie den Akten vorangestellt. Beide Aktenabteilungen wurden in Sachrubriken unterteilt, die sich aus dem unterschiedlichen Überlieferungsstand ergaben. Die Provenienzen sind - soweit feststellbar - beim fürstlichen Archiv in der rechten Spalte des Repertoriums ausgewiesen, bei der Geistlichen Verwaltung Güglingen nur dann, wenn das Archivale von der Provenienz abweicht. Für die Provenienzangabe wurden nachfolgende Abkürzungen verwendet: ö.R. österreichische Regierung in Stuttgart O. Oberrat Hk. Hofkanzlei G.V.G. Geistliche Verwaltung Güglingen Kr. Kirchenrat K. Konsistorium Hr. Hofregistratur A.G. Amt Güglingen H.G.Sp. Hl. Grab zu Speyer Das Repertorium enthält außerdem noch im Anhang die Rubriken "An Baden abgegebene Archivalien" und "Bei der Neuverzeichnung fehlende Archivalien" (diese wurden nur aufgenommen, soweit sie sich nicht in einer anderen Überlieferung feststellen ließen), eine Konkordanz mit den alten Repertorien sowie einen Personen- und Ortsindex. Die jetzige Ordnung und Verzeichnung des Bestandes erfolgte in den Jahren 1966/67 durch den Regierungsinspektor z.A. Braunn unter der Leitung des damaligen Oberstaatsarchivrats Dr. Ottnad. Die Arbeiten konnten im April 1967 mit der Reinschrift des Vorworts, des Anhangs und der Titelaufnahme der Urkunden 1 - 28 und der Büschel 1 - 22 und 23 - 44 für den Hauptteil des Bestandes abgeschlossen werden. Dagegen blieben damals noch unerledigt die Einordnung der alten, bisher im Bestand A 605 (Ältere Repertorien) verwahrten Repertorien (Büschel 22a, 22b und 22c), die Ausarbeitung des Orts- und Personenindex sowie vor allem die Überprüfung und Überarbeitung der von Herrn Braunn gefertigten Regesten zu den in den Jahren 1301 - 1500 erwachsenen Urkunden der Geistlichen Verwaltung Güglingen (WR 8955 - WR 8989). Diese bilden wie alle in den Württembergischen Regesten von 1301 bis 1500 veröffentlichten Urkunden einen Teil des Bestandes A 602 (Württembergische Regesten). Erstmals bei einem Amtsbestand werden sie aber dem vorliegenden Repertorium in Form ausführlicher Regesten integriert. Die genannten Restarbeiten besorgte seit Januar 1980 der Unterzeichnete, der im übrigen aber die bereits 1967 abschließend bearbeiteten Teile des Repertoriums ebenso unverändert ließ wie das Vorwort, dem lediglich diese beiden letzten Abschnitte hinzugefügt wurden. Der Bestand umfaßt 28 Urkunden sowie 0,5 lfd. m Akten. Stuttgart, im Juni 1980 Fischer

Reference number of holding
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 352
Extent
28 Urkunden, 44 Büschel

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Altwürttembergisches Archiv >> Topographische Auslesebestände und Bezirksbehörden >> Oberämter, Kellereien und Geistliche Verwaltungen >> Altensteig - Güglingen

Date of creation of holding
(1303-)1516-1810

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Rights
Last update
20.01.2023, 3:09 PM CET

Data provider

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • (1303-)1516-1810

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