Urkunden
Hans Themel aus Plieningen, zu Stuttgart gef., weil er sein Gut zum Nachteil seiner Familie vertan und sich in Streitigkeiten eingelassen hatte, jedoch auf seine und seiner Freundschaft Bitten mit der Auflage freigel., sein Leben lang keine Wehr mehr zu tragen, alle Zechen zu meiden und sich wohl zu verhalten, verspricht eidlich, dies zu befolgen, und schwört U.
- Archivaliensignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 44 U 4674
- Umfang
-
Ausf., Pap.; 1 Pap.S.
- Sonstige Erschließungsangaben
-
Siegler: Sebastian Scherding, Bm. zu Stuttgart
Überlieferungsart: Abschrift
Vermerke: 1 Pap. S.
- Kontext
-
Urfehden >> 8. Band 8: Stuttgart, Stadt und Amt >> 2. Stuttgart, Amt >> 2.1. Amtsorte >> 2.1.24. Plieningen
- Bestand
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 44 Urfehden
Indexbegriff Person
Themel, Hans
Indexbegriff Ort
Plieningen : Stuttgart S
Laufzeit
1539 September 20
- Weitere Objektseiten
- Digitalisat im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 16:51 MEZ
Objekttyp
- Urkunden
Entstanden
- 1539 September 20
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Michel Leupoldt aus Plieningen, erneut zu Stuttgart gef., weil er eine frühere U. nicht gehalten hatte, sondern Tag und Nacht in Wirtshäusern gelegen, sein Eigentum vertan, seine Güter verkauft und außerdem seine Frau mißhandelt und verwundet hatte, jedoch auf Bitten seiner Frau und seiner Freundschaft mit der Auflage freigel., sich wohl zu verhalten, seine Frau in Ehren zu halten, sein Leben lang außerhalb von Plieningen in keine Zeche mehr zu gehen und daselbst auch nur an gebotenen Feiertagen um mit ehrbaren Leuten eine "ziemliche" Zeche zu tun, verspricht eidlich, dies zu halten, und schwört U.
Martin Krauch aus Plieningen, wegen verächtlicher Reden und ungehorsamen Verhaltens gegen den Schultheiß von Plieningen zu Stuttgart gef., jedoch auf seine und seiner Freundschaft Bitten der Haft und Strafe mit der Auflage erlassen, in Zukunft Zechen zu meiden, sich wohl und gehorsam zu verhalten, die Atzung selbst zu bezahlen, verspricht eidlich, dem nachzuleben, und schwört U.
Hans Lemelin, seßhaft zu Plieningen, zu Stuttgart gef., weil er Hans Figelin zu Plieningen getötet hatte, jedoch auf seine und seiner Freundschaft Bitten mit der Auflage freigel., sich mit der Freundschaft des Toten gütlich zu vergleichen, sich fortan wohl zu verhalten und sein Leben lang ohne Erlaubnis der Obrigkeit keine Wehr mehr zu tragen, keine öffentliche Zeche mehr zu besuchen, es sei denn bei seinen Geschäften über Feld, wo ihm das Tragen einer Wehr und eine "ziemliche" Zeche erlaubt sein soll, verspricht eidlich, dies zu halten, und schwört U.
Hans Nencker, seßhaft zu Plieningen, zu Stuttgart gef., weil er über ein Jahr lang den Großen Zehnten von seinen Äckern nicht abgeliefert hatte, jedoch auf Fürbitten seiner Freundschaft und anderer mit der Auflage freigel., der Herrschaft 40 fl "Abtrag" zu bezahlen, sich mit seinem Herrn, dem Prälaten zu Bebenhausen, wegen des einbehaltenen Zehnten zu vergleichen, sein Leben lang keine Wehr mehr zu tragen und - außer an einem gebotenen Feiertag - keine Zeche mehr zu besuchen, verspricht eidlich, dies zu befolgen, und schwört U.
Hans Zwinck, gen. Kopp, Wirt zu Plieningen, zu Stuttgart gef., weil er sich ohne Ursache gegen den Pfleger von Kl. Bebenhausen und den Pfarrer zu Plieningen ungebührlich verhalten und über gebotenen und gelobten Frieden sich geweigert hatte, den seit alters her durch den Pfarrer zu Plieningen für den Bischof zu Konstanz eingezogenen "Bannschatz" zu bezahlen, dazu gegen die päpstliche und bischöfliche Gewalt ketzerische Reden geführt hatte, jedoch auf seine und seiner Freundschaft Bitten mit der Auflage freigel., sich fortan wohl zu verhalten, den "Bannschatz" wie die anderen Einwohner zu bezahlen und sein Leben lang außer einem abgebrochenen Brotmesser keine Wehr mehr zu tragen, verspricht eidlich, dies zu halten, und schwört U.
Urban Biecheller aus Plieningen, wegen Bruchs einer früheren U. erneut zu Stuttgart gef., weil er sein altes Treiben wiederaufgenommen, seine Güter verschwendet, seine Gläubiger nicht bezahlt, auch Frau und Kind in Armut zurückgelassen hatte und außer Landes gegangen war, jedoch auf seine und seiner Freundschaft Bitten mit der Auflage freigel., sich fortan wohl und gehorsam zu verhalten, bei seiner Familie zu bleiben und sie zu ernähren, keine Zeche mehr zu besuchen, keine Wehr mehr bei sich zu tragen und ohne obrigkeitliche Erlaubnis nichts zu versetzen oder zu verkaufen, verspricht eidlich, dem gehorsam nachzuleben, und schwört U.
Kaspar Sattler, seßhaft zu Plieningen, zu Stuttgart gef., weil er sein Gut verschwendet und verspielt hatte und trotz Strafandrohung davon nicht abgelassen, sondern beleidigende Reden gegen den Amtmann geführt hatte, jedoch auf seine Bitte mit der Auflage freigel., sich fortan wohl zu verhalten, sein Leben lang keine Wehr mehr zu tragen, keine Zeche mehr zu besuchen und seine Güter weder zu versetzen noch zu verkaufen, verspricht unter Eid, dem nachzukommen, und schwört U.
Michel Lupoldt, seßhaft zu Plieningen, wegen Verschwendung seines Gutes und Flucht außer Landes zu Stuttgart gef., jedoch freigel., schwört U. und verspricht, seine Güter zur Begleichung seiner Schulden aufnehmen zu lassen, ein Verzeichnis davon dem Amtmann und dem Gericht von Plieningen zu übergeben, seinen Besitz nicht mehr zu versetzen oder zu verkaufen, sondern nur für den Unterhalt seiner Familie zu verwenden und besonnen zu verwalten, Veränderungen nur mit Wissen und Erlaubnis von Amtmann und Gericht zu Plieningen vorzunehmen, ansonsten die Güter seiner Frau zufallen sollen und er sich unverzüglich nach Stuttgart ins Gefängnis begeben muß.
Hans Bader aus Plieningen und seine Frau Apollonia, zu Stuttgart gef., weil sie das Kind ihrer Tochter, die ihre Schwangerschaft und Niederkunft verleugnen wollte, umgebracht und die Schwangerschaft ihrer Tochter bestritten hatten, jedoch angesichts ihrer noch kleinen Kinder und ihrer Armut mit der Auflage freigel., sich auf Mahnung zu stellen, Atzung und andere Unkosten zu bezahlen, versprechen eidlich, dies zu halten, und schwören U.
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Hans Brining, Müller aus Plieningen, wegen strafbarer Handlungen zu Stuttgart gef., jedoch auf sein und seiner Freundschaft Bitten freigel., schwört U. und gelobt eidlich, nichts mehr gegen den Schwäbischen Bund und das Haus Württemberg zu unternehmen, bei einer Erhebung Hz. Ulrichs der Weisung des Schwäbischen Bundes Folge zu leisten und die Herrschaft Württemberg und die württembergischen Verwandten bei Rechtsforderungen nicht vor fremde Gerichte zu ziehen.
Hans Schwytzer aus Plieningen, zu Stuttgart gef., weil er sich mit verbotenem Spiel befaßt hatte, jedoch auf seine und seiner Freunde Bitten mit der Auflage freigel., 20 fl Strafe zu bezahlen, davon 10 fl auf Jörgentag (23. Apr.) und die übrigen auf Fastnacht danach (7. März 1508), schwört U. und verspricht eidlich, fortan kein Spiel mehr zu tun. - Bürge mit 100 fl: sein Bruder Konrad Schwytzer aus Plieningen. 2 Beilagen: 1) Bittschrift von Konrad Schwytzer, seinem Bruder Michel Bruning, Schultheiß, Hans Eninger, Richter, alle aus Plieningen, und Martin Walter aus Stuttgart für Hans Schwytzer, mit Kanzleivermerk über die Freilassungsbedingungen des letzteren, 1 Bl. Pap. o. D. 2) Notiz betr. obige Verschreibung, Pap. o. D.
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