Archivbestand
Markgröningen W (Bestand)
1 Zur Geschichte des Amts Markgröningen: Das Amt Markgröningen wurde ebenso wie die seit 1336 württembergische Stadt Markgröningen bis ins 17./18. Jahrhundert meist als Gröningen bezeichnet. Das Amt erfuhr zahlreiche Änderungen seines Zuständigkeitsbereichs und bestand von 1719-1722 lediglich als Unteramt des neugegründeten Amts Ludwigsburg. Es wurde 1722 nochmals als Amt Markgröningen wiederhergestellt, 1807 aber endgültig aufgehoben. Die Amtsstadt Markgröningen kam mit einigen Gemeinden (Bissingen a. d. Enz, Schwieberdingen, Tamm) zum Oberamt Ludwigsburg; andere ehemalige Amtsgemeinden (u. a. Münchingen) wurden dem Oberamt Leonberg oder dem Oberamt Vaihingen (Unterriexingen) zugeschlagen. Abgesehen von der kurzen Unterbrechung 1718-1722 gehörten folgende Gemeinden über einen längeren Zeitraum hinweg und noch in den 1770er und 1780er Jahren zum Amt Markgröningen: die Amtsstadt Markgröningen, Bissingen a. d. Enz, Münchingen, Schwieberdingen, Tamm (mit Ausnahme der Jahre 1762-1771) und Unterriexingen (ab 1739). Außerdem hatten im 17. Jahrhundert auch Eglosheim, Oßweil, Pflugfelden und Möglingen zum Amt Markgröningen gehört. Die ersten drei kamen 1718 zum Oberamt Ludwigsburg, gehörten 1736-1739 nochmals vorübergehend zu Markgröningen und danach endgültig zum Oberamt Ludwigsburg, dem ab 1762 auch Möglingen unterstellt wurde. Nur wenige Jahre war das Amt Markgröningen auch für Ditzingen (1763-1771) und für Oberriexingen (1762-1769) zuständig. Neben den württembergischen bestanden in einigen Gemeinden ritterschaftliche Herrschaftsrechte. So besaß z.B. Württemberg von Unterriexingen nur 25/32, während der Rest zeitweise im Besitz der Grafen Leutrum von Ertingen war. Bis 1773 bestanden für das Gut Schwieberdingen Herrschaftsrechte der Herren von Nippenburg / von Wallbrunn. Das Schlossgut der Herren von Münchingen wurde 1733 an die Freiherren von Harling verkauft. Literatur: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg, hrsg. v. dem Königlichen statistisch-topographischen Bureau, Stuttgart 1859. Beschreibung des Oberamts Leonberg, hrsg. v. dem württ. Statistischen Landesamt, Zweite Bearbeitung Stuttgart 1930.
2. Zur Geschichte und Verzeichnung des Bestandes: Bei den Altwürttembergischen Ämterbeständen handelt es sich um "topographische Auslesebestände", die verschiedene Provenienzen umfassen. Die Entstehung dieser Bestandsgruppe ist in der "Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart. Altwürttembergisches Archiv." (1975, S. 119 ff.) erläutert. Im Rahmen eines umfangreichen Beständeaustauschs wurde der Bestand A 348 L im Jahr 1969 vom StA Ludwigsburg an das HStA Stuttgart abgegeben. Die Abgabe blieb als eigenständiger Bestand bestehen. Zur Unterscheidung von dem im HStA Stuttgart bereits bestehenden Ämtermembrum A 348 Markgröningen W wurde der Bestandsbezeichnung die Kennzeichnung L beigefügt. 1970 kamen zwei weitere Büschel hinzu (altes Repertorium Bü 8 - 9). Davon wurde der größte Teil, bei dem die Geistliche Verwaltung Markgröningen eindeutig als Provenienz feststand, anlässlich der Neuverzeichnung in A 349 L eingeordnet. Weitere Überlieferung der Provenienz Markgröningen W sowie Archivalien betr. das Weltliche Amt Markgröningen finden sich u. a. in folgenden Beständen: A 44 Urfehden A 206 Oberrat: Ältere Ämterakten A 213 Oberrat: Jüngere Ämterakten A 241 Landrechnungsdeputation A 249 Rentkammer: Ämterakten A 302 Weltliche Ämterrechnungen A 304 Reskripten- und Berichtsbücher der Bezirksämter A 449 a Stadt- und Amtspflege (Mark-)Gröningen A 586 Tamm (Inventuren und Teilungen) H 101/38 Weltliche Lagerbücher H 112 Lagerbücher für Kondominate und gemeinschaftliche Rechte H 115 Lehenlagerbücher H 118 Weidlagerbücher H 120 Lagerbücher von Gemeinden und Spitälern H 129 Lagerbücher des Niederadels 9 Bü. (0,1 lfd. m) des Bestandes A 348 L waren bisher durch ein von Walter Grube 1935 erstelltes Repertorium erschlossen, 0,1 lfd. m Archivalien bisher unverzeichnet. Bei der Neuverzeichnung erfolgte eine Neuzählung der Büschel. Alte und neue Signaturen können der Konkordanz entnommen werden. Der Entstehungszusammenhang der Ämterbestände ist aufgrund der Überlieferungsgeschichte weitgehend nicht mehr rekonstruierbar. Deshalb wurde bei der Neuverzeichnung nach einer Sachgliederung, die aus der Überlieferungsstruktur der Ämterbestände gewonnen wurde, klassifiziert. Innerhalb der Sachgliederung erfolgte - soweit eindeutig zuweisbar - eine alphabetische Ordnung nach Orten unter Voranstellung der Amtsstadt. Als Mischbestände enthalten die Amtsbestände i. d. R. verschiedene Provenienzen. Diese wurden, wenn sie bei der Verzeichnung festgestellt werden konnten, bei den Titelaufnahmen vermerkt. Die Verzeichnung erfolgte 1997 mit Hilfe des Programms MIDOSA 95 durch die Referendarin Elke Koch unter Anleitung von Dr. Hoen. Das Altrepertorium wurde dem Bestand A 605 zugeordnet. Der Bestand umfasst nun 18 Bü. (0,2 lfd. m). Stuttgart, im Juli 1997 Dr. Barbara Hoen Elke Koch
Abkürzungsverzeichnis:
Bü. Büschel
Markgröningen W Weltliches Amt Markgröningen
Schr. Schriftstück(e)
Konkordanz 1:
Bestellnr. Ordnungsnr.
Bü. 1 3
Bü. 2 8
Bü. 3 1
Bü. 4 15
Bü. 5 10
Bü. 6 11
Bü. 7 2
Bü. 8 6
Bü. 9 13
Bü. 10 14
Bü. 11 17
Bü. 12 18
Bü. 13 9
Bü. 14 5
Bü. 15 4
Bü. 16 16
Bü. 17 7
Bü. 18 12
Konkordanz 2:
alte Signatur neue Ordnungsnr. Bestellnr.
Bü 1 3 Bü. 1
Bü 2 8 Bü. 2
Bü 3 1 Bü. 3
Bü 4 15 Bü. 4
Bü 5 10 Bü. 5
Bü 5 11 Bü. 6
Bü 6 2 Bü. 7
Bü 7 6 Bü. 8
Bü 9 14 Bü. 10
- Bestandssignatur
-
Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 348 L
- Umfang
-
18 Büschel
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Altwürttembergisches Archiv >> Topographische Auslesebestände und Bezirksbehörden >> Oberämter, Kellereien und Geistliche Verwaltungen >> Altensteig - Güglingen
- Bestandslaufzeit
-
1622-1807
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
13.11.2025, 14:39 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1622-1807