Archivbestand
Deutsche Heimschule Künzelsau (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Die Deutschen Heimschulen wurden im September 1941 zunächst als staatliche Oberschulen mit angeschlossenem Schülerheim gegründet. Sie waren für Kinder von Wehrmachtsangehörigen und für solche Schüler vorgesehen, bei denen durch Kriegseinwirkung oder besondere Umstände eine stetige Erziehung erschwert war. Die Schulen standen unter der einheitlichen Lenkung der Inspektion der Deutschen Heimschulen in Berlin, aber unter Aufsicht und in Verwaltung der Länder und Reichsgaue, die sie zu unterhalten hatten. In Württemberg wurden folgende Heimschulen eingerichtet: 1. als Oberschulen für Jungen die ehemaligen evangelisch-theologischen Seminare Blaubeuren, Schöntal und Urach, 2. die Aufbauschulen für Jungen in Künzelsau, Maulbronn (ehemaliges evangelisch-theologisches Seminar), Nürtingen und Urach sowie 3. die Aufbauschulen für Mädchen in Schwäbisch Gmünd, Markgröningen und Saulgau. Die Aufbauschule in Künzelsau nahm ihren Betrieb bereits 1939 auf und war seit 1942 in den Heimschulverband eingegliedert.
Inhalt und Bewertung
Der vorliegende Bestand kam über das Kultusministerium in das Staatsarchiv und enthält neben Unterlagen über den Schulbetrieb auch personenbezogene Akten über das Personal und die Schüler.
Zum Bestand: Die "Deutsche Heimschule Künzelsau - Aufbauschule für Jungen" war in den ehemaligen Gebäuden des Lehrerseminars untergebracht. Zu Ostern 1939 sollte sie eröffnet werden, doch da sich die Umbauarbeiten im Schloss und den dazugehörenden Gebäuden verzögert hatten, wurden die ersten für Künzelsau bestimmten Aufbauschüler nach Isny einberufen. In die Künzelsauer Gebäude zog die neue Schule Ende April/Anfang Mai 1939 ein. Anlässlich eines Besuches des württembergischen Ministerpräsidenten und Kultusministers Mergenthaler und des SS-Obergruppenführers und Inspekteurs der Deutschen Heimschulen Heißmeyer wurde die Aufbauschule am 10. September 1942 in den Heimschulverband eingegliedert. In den sechs Schuljahren des Bestehens der Aufbauschule Künzelsau betrug - jeweils am Schuljahresbeginn- die Schülerzahl im 1. Schuljahr (Klassen 3 - 5) 89 Schüler, im 2. Schuljahr (Klassen 3 - 7) 228 Schüler, im 3. und 4. Schuljahr (Klassen 3 - 8) 99 bzw. 104 Schüler und im 5. Schuljahr (Klassen 3 - 5) 142 Schüler (Amtsblatt des Württembergischen Kultministeriums 1939/19 S. 266, 1940/15 S. 270, 1942/10 S. 206, 1943/12 S. 265, 1944/10 S. 199); im Schuljahr 1940/41 waren die Aufbauschulen Künzelsau und Saulgau in Künzelsau vereinigt. In geringem Umfang nahmen auch ortsansässige Schüler als Gastschüler am Unterricht teil. Schulleiter der Aufbauschule Künzelsau war Oberstudiendirektor Dr. Schütz. Als er vom Sommer 1939 an bis in das 2. Schuljahr hinein zur Wehrmacht eingezogen war, hatte für diese Übergangszeit der Leiter der Aufbauschule Saulgau, Oberstudiendirektor Dr. Sihler bzw. der Leiter der Aufbauschule Nagold, Studienrat Hole, die Leitung der Schule inne. Die hier verzeichneten Akten der Deutschen Heimschule Künzelsau kamen am 14. November 1950 mit einer Aktenablieferung des Kultusministeriums Abteilung U III in das Staatsarchiv Ludwigsburg (Tag. - Nr. 685/50). Hier wurden sie im Februar 1968 von Regierungsinspektoranwärter Günter Grieger unter Leitung von Oberstaatsarchivrat Dr. Seiler geordnet und verzeichnet. Die Abschlussarbeiten wurden 1972 vom Unterzeichneten vorgenommen. Die alte Registraturführung des in größter Unordnung und nur sehr bruchstückhaft überlieferten Bestandes blieb unersichtlich. Bei der Verzeichnung wurden, soweit wie möglich, die alten Akteneinheiten wiederhergestellt. Der Bestand umfasst 26 Büschel mit einem Umfang von 0,12 lfd. Metern. Ludwigsburg, Dezember 1972 Dr. W. Schmierer
Zum Findbuch: Das vorliegende Online-Findbuch enthält die unveränderten Titelaufnahmen des ursprünglichen Papierfindbuchs. Ins Internet wurde eine den Sperrfristen angepasste Version eingestellt.
- Reference number of holding
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Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, F 446
- Extent
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26 Büschel (0,1 lfd. m)
- Context
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Untere Verwaltungsbehörden 1806-um 1945 >> Geschäftsbereich Ministerium des Kirchen- und Schulwesens/Kultministerium >> Höhere Lehranstalten
- Date of creation of holding
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1939-1945 (Na bis 1946)
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rights
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
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13.11.2025, 2:40 PM CET
Data provider
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1939-1945 (Na bis 1946)