Bestand
Deutsche Heimschule Blaubeuren (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Die Deutschen Heimschulen wurden im September 1941 zunächst als staatliche Oberschulen mit angeschlossenem Schülerheim gegründet. Sie waren für Kinder von Wehrmachtsangehörigen und für solche Schüler vorgesehen, bei denen durch Kriegseinwirkung oder besondere Umstände eine stetige Erziehung erschwert war. Die Schulen standen unter der einheitlichen Lenkung der Inspektion der Deutschen Heimschulen in Berlin, aber unter Aufsicht und in Verwaltung der Länder und Reichsgaue, die sie zu unterhalten hatten. In Württemberg wurden folgende Heimschulen eingerichtet: 1. als Oberschulen für Jungen die ehemaligen evangelisch-theologischen Seminare Blaubeuren, Schöntal und Urach, 2. die Aufbauschulen für Jungen in Künzelsau, Maulbronn (ehemaliges evangelisch-theologisches Seminar), Nürtingen und Urach sowie 3. die Aufbauschulen für Mädchen in Schwäbisch Gmünd, Markgröningen und Saulgau. Die Heimschule Blaubeuren umfasste zunächst nur das 5. und 6. Schuljahr; später kam noch eine 4. Klasse hinzu.
Inhalt und Bewertung
Der vorliegende Bestand gelangte über das Kultusministerium in das Staatsarchiv und enthält neben Unterlagen über den Schulbetrieb auch personenbezogene Akten über das Personal und die Schüler.
Zum Bestand: Die Deutschen Heimschulen wurden im September 1941 auf "Führerbefehl" nach einem Erlass des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung vom 12. März 1941 zunächst als staatliche Oberschulen mit angegliedertem Schülerheim gegründet, ein Schultypus, der später auch auf Volksschulen, Hauptschulen, Oberschulen in Aufbauform und Gymnasien ausgedehnt wurde. Sie waren ausersehen für Kinder von Wehrmachtsangehörigen und für solche Schüler, bei denen durch Kriegseinwirkungen oder besondere Umstände eine stetige Erziehung erschwert war. Sie standen unter der einheitlichen Lenkung der Inspektion der Deutschen Heimschulen in Berlin - Grunewald (Inspekteur: SS - Obergruppenführer Heißmeyer), aber unter Aufsicht und in Verwaltung der Länder und Reichsgaue, die sie zu unterhalten hatten. In Württemberg waren sie der Ministerialabteilung für höhere Schulen unterstellt. Zu Heimschulen wurden in Württemberg umgestaltet: 1. Als Oberschulen für Jungen die ehemaligen evangelisch - theologischen Seminare Blaubeuren, Schöntal und Urach. 2. Die Aufbauschulen für Jungen zu Künzelsau, Maulbronn (ehemaliges evangelisch - theologisches Seminar), Nürtingen und Urach. 3. Die Aufbauschulen für Mädchen zu Schwäbisch Gmünd, Markgröningen und Saulgau. Die Heimschule Blaubeuren war im ehemaligen Klostergebäude untergebracht und umfasste nur das 5. und 6. Schuljahr. Die Schüler kamen meist aus Schöntal, wo sie die 3. und 4. Klasse absolviert hatten und wechselten dann von Blaubeuren nach Urach über, wo sie ihre Schulzeit abschlossen. Im Verlauf des Krieges wurden die Schüler ab der 6. Klasse regelmäßig als Luftwaffenhelfer eingezogen; an ihrer Stelle wurde dann eine 4. Klasse hinzugenommen. Erster Heimschulleiter war Dr. Walter Bretzendörfer; ihn löste im Herbst 1942 Dr. Friedrich Stöckle ab (vorher am Georgii - Gymnasium Esslingen; NSDAP - Gauschulungsredner), der die Schule bis zu ihrer Auflösung beim Einmarsch der amerikanischen Truppen (22. April 1945) leitete. Er floh zuletzt mit den noch am Ort befindlichen Schülern nach Huggen - Laubach im Kreis Biberach. Die vorgelegten Akten der Deutschen Heimschule Blaubeuren kamen am 14. November 1950 mit einer Aktenablieferung des Kultusministeriums Abt. U III in das Staatsarchiv Ludwigsburg (Tgb. Nr. 685/50). Hier wurden sie im Juli 1967 von der Regierungsinspektorenanwärterin K. Peters unter Leitung des Unterzeichneten geordnet und verzeichnet. Das aus den Aktensignaturen ersichtliche Registraturschema wurde - von einigen Umstellungen abgesehen - der Ordnung des Bestandes zu Grunde gelegt. Der Bestand umfasst 65 Büschel mit einem Umfang von 0,4 laufende Meter. Literatur: Alfred Dehlinger, Württembergs Staatswesen in seiner geschichtlichen Entwicklung bis heute, Band 1 (Stuttgart 1951), Seite 486. Ludwigsburg, August 1967 Dr. A. Sailer
Zum Findbuch: Das vorliegende Online-Findbuch enthält die unveränderten Titelaufnahmen des ursprünglichen Papierfindbuchs. Ins Internet wurde eine den Sperrfristen angepasste Version eingestellt.
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, F 445
- Umfang
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65 Büschel (0,4 lfd. m)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Untere Verwaltungsbehörden 1806-um 1945 >> Geschäftsbereich Ministerium des Kirchen- und Schulwesens/Kultministerium >> Höhere Lehranstalten
- Bestandslaufzeit
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1941-1945 (Va ab 1934)
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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18.04.2024, 10:40 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1941-1945 (Va ab 1934)