Bestand
General der Freiwilligenverbände im OKH (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Mit
Wirkung vom 15.12.1942 wurde die Dienststelle des Generals der
Osttruppen aufgestellt.
In der
Allgemeinen Heeresmitteilung vom 7. Januar 1943 ist dazu
vermerkt:
Der General der Osttruppen
(dazu zählten: Turk- und Kosakeneinheiten sowie sämtliche
sonstige truppenmäßig eingegliederten Einheiten des Ostens)
unterstand dem Chef des Generalstabes des Heeres. Er war dessen
Berater in allen Angelegenheiten der im Rahmen des Heeres
eingesetzten landeseigenen Hilfskräfte des Heeres (neben den
Osttruppen waren dies der Ordnungsdienst im Operationsgebiet,
die Hilfswilligen und die in das Feldheer eingereihten
Kriegsgefangenen).
Die Hauptaufgabe des
Generals der Osttruppen war die praktische Auswertung der
Kriegserfahrungen für Behandlung, Erziehung und Ausbildung der
landeseigenen Hilfskräfte des Ostens sowie für Gliederung,
Bewaffnung, Ausrüstung und Kampfführung der aus diesen
aufgestellten Truppenteile und Einheiten. In Verbindung mit den
zuständigen Abteilungen des Generalstabes des Heeres war er
verantwortlich für die Bearbeitung der Richtlinien für
Behandlung, Erziehung, Ausbildung und Einsatz der landeseigenen
Hilfskräfte und für Vermittlung der Erfahrungen durch Weisungen
und Merkblätter an die Kommandobehörden und die Truppe.
Dem General der Osttruppen oblag die personelle
Bewirtschaftung des landeseigenen Führerkorps der Osttruppen. Er
hatte das Recht im Einvernehmen mit den zuständigen
Kommandobehörden alle Osttruppen aufzusuchen und ihrem Dienst
beizuwohnen.
Forderungen und Vorschläge
richtete er
- auf dem Gebiet der
Gliederung, Bewaffnung, Ausrüstung und der Ausstattung mit
deutschem Rahmenpersonal an die Organisationsabteilung des
Generalstabes des Heeres;
- auf dem
Gebiet der Propaganda im Einvernehmen mit der Abteilung Fremde
Heere Ost des Generalstabes des Heeres und der
Heereswesenabteilung des Generals z.b.V. an das
OKW/Wehrmachtführungsstab/Abteilung für
Wehrmachtpropaganda;
- für die
Offiziersstellenbesetzung des deutschen Rahmenpersonals an das
Heerespersonalamt.
Mit den
Waffengeneralen war er auf enge Zusammenarbeit in der
Bearbeitung der verschiedenen Waffengattungen der Osttruppen
angewiesen.
Der General der Osttruppen
hat gegenüber den Angehörigen seines Stabes die
Disziplinarbefugnisse eines Divisionskommandeurs.
Mit Beginn des Jahres 1944 wurde die
Dienststelle des Generals der Osttruppen und die des Inspekteurs
für Turkvölkische Verbände aufgelöst und unter Verwendung des
Personals und Gerätes beider Dienststellen der General der
Freiwilligenverbände beim Chef des Generalstabes des Heeres
gebildet. An den Aufgaben änderte sich nichts wesentliches, sie
wurden in der Allgemeinen Heeresmitteilung vom 21. Februar 1944
festgeschrieben.
Am 16. März 1945
erfolgte die Umbenennung des Generals der Freiwilligenverbände
in "Inspektion für landeseigene Soldaten und
Freiwilligenverbände" (In 15). Sie war für die gesamte Wehrmacht
die federführende Dienststelle in allen Fragen der
Auskunftserteilung, karteimäßigen Erfassung und Betreuung der
Angehörigen der Ostvölker bestimmt.
Inhaltliche
Charakterisierung: Das Schriftgut der vorgenannten Dienststellen
muss als in den Kriegs- und Nachkriegswirren verlorengegangen
angesehen werden. Bei den Akten des Bestandes handelt es sich um
Einzelstücke grundsätzlichen Charakters (z.B. Merkblätter,
Richtlinien).
Das Findmittel zum Bestand
wurde angereichert mit diversen Hinweisen auf Unterlagen in
anderen Beständen. Es ist unterteilt in die Rubriken Verwendung
und Rechtsstellung von Freiwilligen verschiedener
Nationalitäten, Aufstellung (u.a. Wlassow-Armee), Einsatz und
Gliederung sowie wehrgeistige Betreuung und Propaganda.
Erwähnenswert ist die aus 44 Faszikeln
bestehende Sammlung der von der Schriftleitung der
turkvölkischen und kaukasischen Freiwilligen Zeitung in der
Abteilung für Wehrmachtpropaganda (IV C 6) des OKW
herausgegebenen Übersetzungen und Inhaltsangaben der
ostvölkischen Blätter und Sammlung von ostvölkischen Zeitungen
des Ostministeriums (Dienststelle "G" im Aufbaustab "K";
1943-1945).
Erschließungszustand:
Findbuch, Online-Findbuch
Zitierweise: BArch RH
11-V/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch RH 11-V
- Umfang
-
19 Aufbewahrungseinheiten; 0,1 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Waffengenerale
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: Bestände:
RH 2 (OKH/Generalstab des Heeres)
RH 26-162 (162. Infanterie-Division (turkmenische)
RH 26-221 (221. Infanterie-Division/221. Sicherungs-Division)
RH 26-600 (600. Infanterie-Division (russische)
RH 58 (Osttruppen und fremdländische Verbände des Heeres)
RW 4 (OKW/Wehrmachtführungsstab/Abteilung für Wehrmachtpropaganda)
MSG 137 (Steenberg, Sven: Sammlung zur Wlassow-Bewegung)
MSG 149 (Pozdnjakow, Vladimir: Sammlung zur Wlassow-Bewegung)
MSG 123 (Mende, Erling von und Hoffmann, Joachim: Sammlung zu den ostvölkischen Freiwilligen in der deutschen Wehrmacht)
N 123 (Nachlass General Köstring, Ernst)
N 304 (Nachlass Oberstleutnant Walther Hansen)
Literatur: Hoffmann, Joachim: Die Ostlegionen, 1941 bis 1943. Turkotataren, Kaukasier und Wolgafinnen im deutschen Heer. Freiburg 1976
Ders.: Deutsche und Kalmyken 1942 bis 1945. Freiburg 1974
Strik-Strikfeldt, Wilfried: Gegen Stalin und Hitler. General Wlassow und die russische Freiheitsbewegung. Mainz. 2. Aufl. 1970
Teske, Hermann: General Ernst Köstring. Frankfurt a. M. 1965
- Provenienz
-
General der Freiwilligenverbände im Oberkommando des Heeres, 1942-1945
- Bestandslaufzeit
-
1942-1945
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- General der Freiwilligenverbände im Oberkommando des Heeres, 1942-1945
Entstanden
- 1942-1945