Gebäude
Heidelberg-Weststadt Kaiserstraße 33
Das Gebäude steht im Süden an der Kaiserstraße und zählt vier Fensterachsen, wobei die dritte von Osten breiter und als Risalit ausgeführt ist. Es fällt eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Nachbargebäude im Osten der Nummer 31 auf. Da aber die Anordnung der Fensterachsen und deren Dekor variiert, ist Nummer 33 eigenständig aufgenommen. Das Erdgeschoß ist bis über die Höhe der Kellerfenster mit Bossen und Bruchstein aus rotem Sandstein verkleidet. Ein kräftiges Gurtgesims leitet zum oberen Teil über, diesem ist ein Band aus beigefarbenem Sandstein aufgelegt. Der Baukörper ist aus ockerfarbenem Ziegelstein aufgemauert und wird im Erdgeschoß von vier horizontalen, in gleichem Abstand angebrachten Bändern aus beigefarbenem Sandstein untergliedert. Die Fenster in den beiden östlichen Achsen sind mit profiliertem, beigefarbenem Gewände im horizontalen Schluss gefasst, wobei die Ecken jeweils hervorgehoben sind. Über dem horizontalen Schluss ist ein Entlastungsbogen aus Ziegelstein eingesetzt, der zentral eine diamantierte Agraffe auf einer beigefarbenen, sich oben verbreiternd an das Gurtgesims anschließenden Sandsteinunterlage trägt. Ein profiliertes Gurtgesims leitet zum Obergeschoß über. Die Fenster tragen vorkragende, auf Volutenkonsolen gelagerte Fensterbretter sind mit einfachem profiliertem Gewände gefasst und tragen eine mit Abhänglingen dekorierte Agraffe als Abschluss. Schmückend ist jeweils ein abgetreppter Segmentgiebel aufgesetzt. In Höhe der horizontalen Abschlüsse sind verbindend Friese mit Mäander-Ornamentik eingesetzt. Unter dem Kranzgesims verläuft ein Zahnfries und dachseitig schließt eine (modernisierte) doppelfensterige Gaube ab. Die im Westen anschließende Achse ist als Risalit ausgelegt, verbreitert und trägt den Hauseingang, der einfach gefasst und mit abschließendem, aus Ziegelstein gemauertem Entlastungsbogen mit abschließender diamantierter Agraffe wie bei den Fenstern im Westen geschmückt ist. Darüber ist ein dreiteiliges Fenster platziert, welches unter dem vorkragenden Fensterbrett mit vier Dreiergruppen aus Abhänglingen geschmückt ist. Über dem Fensterbrett steigt flankierend ein einfaches Gewände auf, an das in Höhe des Gurtgesimses zwei Diamantierungen anschließen. Das mittlere Fenster wird von zwei mit Diamantierung und Ornamentik dekorierten Pilastern getrennt, auf denen der horizontale Gewändeschluss ruht. Über diesem liegt ein Band aus beigefarbenem Sandstein, das mit Kreisornamenten dekoriert und im Mittelteil leicht auskragend ist. Ein vorkragender Sturz mit zentralem Dreiecksgiebel schließt oberseitig ab. Es fällt auf, dass die Geschosshöhe des Risalits und der beiderseitigen Fensterachsen unterschiedlich ist, denn am Risalit läuft in Höhe der horizontalen Fensterabschlüsse der Achsen ein vorkragendes Gurtgesims. Auf diesem sitzt ein dreiteiliges Fenster, das mit rundbogigen Gewänden, die von abschließenden Agraffen geziert werden, gefasst ist. Getrennt werden die Fenster von Pilastern, auf deren Kapitellen die Gewändebögen ruhen. Flankiert wird das zweite Obergeschoß des Risalits von gemauerten Eckpilastern, auf deren Kapitellen ein großer, mit einem runden Oberlicht versehener Dreiecksgiebel ruht. Zwischen den Kapitellen der Eckpilaster verläuft ein Zahnfries. Die im Westen abschließende Achse ist mit je einem Fenster pro Geschoß bestückt, die wie bei den östlichen Achsen beschrieben, gefasst und dekoriert sind. Dachseitig schließt eine Gaube ab. Auch dieses Gebäude (vergleiche Nummer 31) ist im historisierenden Stil ausgeführt, wobei sich die Architekten der Formensprache des Klassizismus in Bezug auf den Risalit mit einer Anleihe an den mediterranen Stil bedient haben. Es lohnt, die pointierte Ausführung der Details genauer in Augenschein zu nehmen! (Baujahr: 1894-95; Bauplanung/Ausführung: Henkenhaf & Ebert. Quelle: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland; Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg, Kulturdenkmale in Baden-Württemberg; Band II.5.2; Stadtkreis Heidelberg; Teilband 2 von Melanie Mertens; ISBN 978-3-7995-0426-3; 2013 Landesamt für Denkmalpflege, Esslingen am Neckar.)
Erhaltungszustand: Gut
- Location
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Heidelberg
- Collection
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Städte und Dörfer
- Material/Technique
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Werkstein; Sandstein; Mauern; Steinmetz
- Related object and literature
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Teil von: Heidelberg-Weststadt Kaiserstraße
- Classification
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Haus (Gattung)
Historismus (Stilistische Einordnung)
- Subject (what)
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Architektur
Agraffe
Gurtgesims
Segmentgiebel
Dreiecksgiebel
Pilaster
Fries
Konsole
Abhängling
Kartusche
Diamantierung
Rollwerk
Entlastungsbogen
Dachgaupe
- Sponsorship
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Pietschmann, Dieter-Robert
- Last update
-
05.03.2025, 4:25 PM CET
Data provider
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Gebäude
Associated
Time of origin
- 1894 - 1895