Arbeitspapier | Working paper

Überlebenschancen neu gegründeter Firmen: ein evolutionstheoretischer Zugang

"Die empirisch gefundene temporäre Existenz letztlich nicht überlebensfähiger Firmen hat im Forschungsfeld des 'new firm survival' immer wieder zu Irritationen geführt. Definiert man eine minimale effiziente Eintrittsgröße, so erweist sich die tatsächliche Eintrittsgröße der meisten 'manufacturing firms' als zu klein für diese Norm, d.h. als suboptimal. In einer Reihe von Untersuchungen wird gegenüber der Adulthood von Firmen eine Adolescence als Phase mit verminderter Risikorate identifiziert. Das Auftreten der Adolescence wird als Honeymoon des Aufbrauchens der bei Firmeneintritt mitgebrachten Ressourcen interpretiert. Warum aber zelebrieren die Firmen dieses bizarre Vergnügen kurz vor dem hochwahrscheinlichen Ende? In der vorliegenden Studie wird eine partielle Neutralisierung der Wirkungen der Selektion in einer ersten Wachstumsphase nach Gründung des Unternehmens als Ursache für die verminderte Sterblichkeit diagnostiziert. Zugleich erklärt sie die Möglichkeit des Eintritts und Überlebens mit suboptimalen Eintrittsgrößen. Das Problemfeld des 'new firm survival' wird mit Hilfe eines stochastischen Evolutionsmodells untersucht, das in der Physik seit Beginn der 80er Jahre entwickelt wurde, um das Problem des Überlebens neuer Varianten in komplexen adaptiven Systemen zu untersuchen. Das Forschungskonzept der vorliegenden Studie entwickelt ein Zwei-Phasen-Modell des Wachstums einer neuen Firma, das durch Anwendung des stochastischen Instrumentariums in ein Zwei-Phasen-Modell des Überlebens transformiert wird, das den Aussagegehalt der Hypothese der 'liability of adolescence' wiedergibt. Wie in den herkömmlichen Untersuchungen zur 'liability of adolescence' fungiert im Zusammenspiel mit den beiden Phasen die Eintrittsgröße als relevanter Indikator des 'new firm survival'. Im evolutionstheoretischen Analyseschema sind darüber hinaus die Produktbewertung der Firmen durch die Kunden sowie ein weiterer Indikator unerlässlich, der den objektiv vorhandenen Eintrittsanspruch einer neuen Firma anzeigt, dargestellt durch dasjenige Marktsegment, das sie zunächst besetzen muss, bevor sie (relativ) abgesichert überleben kann." (Autorenreferat)

Überlebenschancen neu gegründeter Firmen: ein evolutionstheoretischer Zugang

Urheber*in: Bruckner, Eberhard

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Weitere Titel
New firm survival: an evolutionary approach
Umfang
Seite(n): 33
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion

Erschienen in
Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Zivilgesellschaft, Konflikte und Demokratie, Abteilung Zivilgesellschaft und transnationale Netzwerke (2003-105)

Thema
Wirtschaft
Management
Produkt
Unternehmensgründung
Unternehmensgröße
Erfolg-Misserfolg
Marktsegmentierung
Evolutionstheorie
Unternehmen
Bewertung
Wachstum
Risiko
Modell
Indikator
Markterschließung
Lebenszyklus
Instrumentarium
Grundlagenforschung
Theorieanwendung
Theoriebildung

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Bruckner, Eberhard
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH
(wo)
Deutschland, Berlin
(wann)
2003

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-111799
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:28 MESZ

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Objekttyp

  • Arbeitspapier

Beteiligte

  • Bruckner, Eberhard
  • Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH

Entstanden

  • 2003

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