Postkarte

Tenderlokomotive 95 001

Enthält: Tenderlokomotive 95 001, ex preußische T20, Bauart 1'E1'h2 Borsig 1922 Diese Lokbaureihe wurde aufgrund der guten Erfahrungen mit den 1'E1'-Loks von Borsig der "Tier-Klasse" der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn (HBE) gebaut. Bei der HBE konnte mit den zugkräftigen Reibungslokomotiven der Zahnradbetrieb aufgegeben werden. Die im Vergleich zu den "Büffel"- ... -Lokomotiven verstärkten T 20 sollten dem selben Zweck auf Staatsbahnstrecken dienen. Da hier jedoch der Oberbau nicht für die Loks mit 19 t Achslast geeignet war, dienten die T 20 als Schiebeloks auf der Spessart- und Frankenwald-Rampe, auf der Geislinger Steige, der Schiefen Ebene und im Thüringer Wald. Die ersten 18 Maschinen wurden 1922/23 von Borsig gebaut, die folgenden 27 Stück von der HANOMAG. Die abgebildete 95 001 wurde von Borsig 1922 mit der Fabr.-Nr. 11105 gebaut und als 77 001 abgeliefert. Die Lok diente als Versuchsobjekt des Lokomotiv-Versuchsamts in Grunewald: Nach Versuchsfahrten nach Sangerhausen fanden Vergleichsfahrten mit Loks der "Tier-Klasse" auf der Strecke Blankenburg-Tanne statt; mit ihr wurden im Herbst Versuche auf den Zahnradbahnen Honau-Lichtenstein (100 o/oo) und Baiersbronn-Freudenstadt (50 o/oo) statt; während auf der steileren Strecke die Überlegenheit des Zahnradbetriebs wegen des ungünstigen Verhältnisses Lokgewicht : Zuggewicht nachgewiesen werden konnte, erwies sich der Reibungsbetrieb auf der Murgtalbahn als vorteilhaft. Sie zeigt sich (als einzige ihrer Bauart) mit dem Oberflächenvorwärmer in einer Nische auf derm Rauchkammer-Scheitel. Sie ist schon auf eine leistungsfähige Sandstreuvorrichtung (Besandung aller Treibradsätze vorn und hinten - ursprünglich nur vier Sandfallrohre je Seite) umgebaut worden. Sie hat auch die durch Seilzug vom Führerstand lösbare Kupplung (Keller'sche Kupplung) zum Nachschieben von Zügen. Das Untersuchungsdatum an der Pufferbohle lautet "15.2.26 RAW Esslingen". Die Lok war bis Mai 1934 in Geislingen, dann in Zweibrücken, in Neuenmarkt-Wirsberg und zuletzt in Aschaffenburg beheimatet, wo sie am 14.03.1957 ausgemustert wurde; ihre Zerlegung erfolgte in Desching. Betriebsaufnahme halbseitlich links, mit einem Eisenbahner am rechten Bildrand. Links im Hintergrund ein mehrstöckiges Wohnhaus und ein Güterwagen mit drei Druckgasbehältern (Kohlensäure?). Unmittelbar hinter der Rauchkammer das mit Strohstricken isolierte Standrohr eines württembergischen Wasserkrans.

Rechtewahrnehmung: TECHNOSEUM Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim | Digitalisierung: TECHNOSEUM Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim

Urheberrechtsschutz nicht bewertet

0
/
0

Standort
TECHNOSEUM Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim
Inventarnummer
AVZ:2001/0217-0030

Bezug (was)
Postkarte
Eisenbahn
Dampflokomotive
Tender-Lokomotive
Bezug (Ereignis)
Herstellung (abgebildetes Objekt)
(wer)
Borsig-GmbH, Berlin, West
(wo)
Berlin
(wann)
1922

Rechteinformation
TECHNOSEUM Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim
Letzte Aktualisierung
22.04.2025, 10:13 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
TECHNOSEUM Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Postkarte

Beteiligte

  • Borsig-GmbH, Berlin, West

Entstanden

  • 1922

Ähnliche Objekte (12)