Bestand
Rentamt Umpfenbach (Bestand)
Vorbemerkung: Als erste bekannte Inhaber der Dorfherrschaft Umpfenbach treten seit dem Ende des 15. Jh. die Herren v. Riedern auf. 1561 verkaufte Philipp v. Schneeberg, der sie von seinem Schwager Balthasar v. Riedern geerbt hatte, die Herrschaft an die Grafen v. Castell, die sie 1775 an die Frh. v. Gudenus weiterveräußerten. Erst 1813 kam Umpfenbach über die in Österreich ansässigen Fürsten von Trautmannsdorf, die das Gut von 1805-1812 innehatten, und den fürstl.-löwensteinischen Kammerpräsidenten J. Chr. H. v. Feder an Fürst Johann Carl Ludwig zu Löwenstein-Wertheim Freudenberg. Die Hochgerichtsbarkeit war in Umpfenbach seit frühester Zeit zwischen den jeweiligen Dorfherren und der mainzischen Cent Külsheim umstritten, aber letztlich scheint sich die Cent behauptet zu haben. Noch am 12.1.1805 wurde das reichsunmittelbare Umpfenbach von Kaiser Franz II. zur gefürsteten Grafschaft erhoben. Jedoch schon 1806 mit dem Ende des alten Reiches fiel die Landeshoheit an Baden, 1810 an Hessen und schließlich 1816 an Bayern. Zu Umpfenbach gehörten zum Zeitpunkt des Erwerbs durch die Fürsten von Löwenstein-Wertheim-Freudenberg verschiedene herrschaftliche Rechte, v.a. die Patrimonialgerichtsbarkeit, Anteile am kleinen Zehnten und Blutzehnten, Jagd- und Forstrecht, Frohndienste, Schutzgeld, Handlohn und Vorkaufsrechte. 1831 wurde ein Vertrag mit der Gemeinde geschlossen, in dem die herrschaftlichen Grundlasten gegen einen Betrag von 8000 fl und Abtretung eines Teils des Gemeindewaldes an den Fürsten abgelöst wurden. Nachdem nach 1848 auch die meisten weiteren herrschaftlichen Rechte wegfielen, verblieben der Herrschaft das Schloß, einige Wirtschaftsgebäude und das zugehörige Hofgut, das durch ständige Zukäufe laufend erweitert wurde. Die Verwaltung dieses Besitzes blieb anfangs dem von den Fürsten v. Trautmannsdorf übernommenen Rentbeamten übertragen. Nach dessen Ausscheiden wurde es von löwenstein-wertheimischen Beamten teils am Ort, teils von Wertheim aus versehen. Seit den 30-iger Jahren war der Sitz des Rentamtes Umpfenbach in Wertheim, bis es 1889 aufgelöst wurde. Seine Aufgaben fielen dem Rentamt Wertheim zu. Der Bestand umfaßt 97 Faszikel mit einem Umfang von 0,5 lfd. m. Abgesehen von 15 Faszikeln ab 1561 aus der Verwaltung der Vorbesitzer setzt die Überlieferung im wesenlichen erst in den 30-iger Jahren des 19. Jh. ein, als das Rentamt ständig in Wertheim eingerichtet wurde und reicht bis 1889, von wo an Nachfolgeakten im Bestand Rentamt Wertheim (Rep. 208) zu finden sind. Die Neuanfertigung des Repertoriums wurde im Sommer 1981 durch die Archivangestellten W. Engert und O. Kuhnert unter Aufsicht von R. Rupp durchgeführt. Hierbei wurden auch die Titel neu systematisiert, nach unverzeichnete Nachträge eingearbeitet sowie ein Register angelegt. Wertheim, den 30. September 1981 Reinhold Rupp Archivamtmann
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim, F-Rep. 185
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim (Archivtektonik) >> Freudenbergisches Archiv >> Lokalverwaltung
- Verwandte Bestände und Literatur
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Uhrig. Das Matthildis-, Georgis- und Walburgisbüchlein mit der Geschichte des Dorfes und der Herrschaft Umpfenbach (Würzburg 1885)
Hist. Atlas von Bayern. Teil Franken. Miltenberg (Reihe I, Heft 25) von Wilhelm Störmer und Roland Vocke (München 1979)
- Bestandslaufzeit
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(1561) 1814-1889
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
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- Letzte Aktualisierung
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25.03.2024, 13:33 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- (1561) 1814-1889