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Inflationsgefahr durch Überschreiten von Geldmengenzielen?

Inflationsgefahr durch Überschreiten von Geldmengenzielen? Mit dem Überschreiten der von der Bundesbank festgelegten Geldmengenziele für 1986 und 1987 hat die Sorge um eine monetär entstehende Inflation zugenommen. Den Begründungszusammenhang dafür liefert die monetaristische Theorie, die eine klare kausale Wirkungsrichtung von der Geldmenge hin zum Preisniveau postuliert. Es soll gezeigt werden, daß diese Vorstellung zwar ein in sich geschlossenes Bild ergibt, aber einem eher keynesianischen Ansatz keinesfalls überlegen ist. Vielmehr verspricht eine Orientierung an der Norm eines "Akzeptierens der gegebenen Verhältnisse" eine relevantere Analyse als ein Festhalten an der monetaristischen Norm "vollkommener Märkte". Solch ein offener, differenzierterer Ansatz der Inflationserklärung – der monetäre Einflüsse relativiert, aber nicht leugnet – führt folgerichtig auch zu einem vielschichtigeren Entscheidungsmuster für die Geldpolitik. Für die aktuelle Diskussion ist dabei von Bedeutung, daß die Ursachen der Geldmengenexpansion im derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld eben keine Inflationsgefahr anzeigen. Die Geldpolitik sollte deshalb auch nicht etwa Geldmengenziele unbedingt wieder einhalten wollen, sondern sie grundsätzlich überdenken.

Sprache
Deutsch

Erschienen in
Journal: Kredit und Kapital ; ISSN: 0023-4591 ; Volume: 21 ; Year: 1988 ; Issue: 4 ; Pages: 513-531

Klassifikation
Wirtschaft

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Menkhoff, Lukas
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Duncker & Humblot
(wo)
Berlin
(wann)
1988

DOI
doi:10.3790/ccm.21.4.513
Letzte Aktualisierung
10.03.2025, 11:44 MEZ

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Objekttyp

  • Artikel

Beteiligte

  • Menkhoff, Lukas
  • Duncker & Humblot

Entstanden

  • 1988

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