"Das stimmt doch hinten und vorne nicht!": Begründung und Überprüfung von Verdacht am Beispiel einer Mordermittlung

Abstract: Der vorliegende Aufsatz resultiert aus einer etwa sechsmonatigen teilnehmenden Beobachtung der kriminalpolizeilichen Ermittlungspraxis in einer deutschen Stadt. Wichtig für die Argumentation ist, daß es in der Phase der Überprüfung von Verdächtigungen nicht um einen Hypothesentest im Sinne der "normal science" geht, der Verdächtige und der Vernehmungsbeamte arbeiten mit Hilfe kulturell geteilter Interaktionsregeln und vor dem Hintergrund gemeinsamer kultureller Normalitätsvorstellungen an einer Version der Ereignisse, in die alle erhobenen objektiven und subjektiven Spuren integriert sind. Im Idealfall zielt die Vernehmung darauf ab, daß der Verdächtige durch entsprechende Züge genötigt wird, eine Version der Ereignisse zu entwerfen, in der er selbst als Täter vorkommt. Gelingt es ihm aber, alle Spuren zu einer Version zusammenzubringen, in der er nicht als Täter vorkommt und ratifiziert der Ermittler diese Version, dann hat sich damit (meist) der Verdacht erledigt. Dieses gemeinsa

Alternative title
"That's not true from beginning to end!": justification and verification of suspicion, using a murder investigation as an example
Location
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Extent
Online-Ressource
Language
Deutsch
Notes
Veröffentlichungsversion
begutachtet
In: Kriminologisches Journal ; 26 (1994) 2 ; 123-137

Classification
Soziale Probleme, Sozialdienste, Versicherungen
Keyword
Tatverdacht
Vernehmung
Begründung
Krim

Event
Veröffentlichung
(where)
Mannheim
(when)
1994
Creator
Reichertz, Jo

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-17811
Rights
Open Access; Open Access; Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
Last update
25.03.2025, 1:56 PM CET

Data provider

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  • Reichertz, Jo

Time of origin

  • 1994

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