Bestand

Domänenkanzlei Langenburg: Ergänzungen (Bestand)


Inhalt und Bewertung
Der Bestand enthält Akten der Domänenkanzlei Langenburg, die nicht durch ein älteres Registraturverzeichnis erschlossen waren und anscheinend außerhalb der damaligen Registratur standen. Zum Teil handelt es sich auch um jüngere Akten, die rein zeitlich noch nicht im Registraturverzeichnis berücksichtigt werden konnten. Inhaltlich umfassen die Akten alle Themenbereiche der Domänenkanzlei, weshalb dieser Bestand parallel zu den anderen Beständen der Domänenkanzlei (La 95 und La 100) benutzt werden muß.
Gliederung: 1. Angelegenheiten des Hauses Hohenlohe-Langenburg; 2. Verwaltungsangelegenheiten; 3. Liegenschaften und Besitzverwaltung; 4. Grund- und lehenherrliche Rechte und Einkünfte, Ablösungen; 5. Kassen-, Etat- und Rechnungswesen; 6. Forst und Jagd, Fischerei; 7. Patronatswesen, Baulasten; 8. Stiftungen und soziale Einrichtungen; 9. Kommunalangelegenheiten und Angelegenheiten einzelner Bürger.

1. Zur Geschichte des Bestandes: Die Unterlagen der Domänenkanzlei Langenburg sind durch ein um 1900 angelegtes, aber noch später ergänztes Registraturverzeichnis erfasst. Dieses weist zwar nicht den Komfort eines archivischen Findmittels auf, reicht aber einstweilen zum Auffinden der Akten aus. Die die Obergrafschaft Gleichen betreffenden Akten der Domänenkanzlei Langenburg sind durch ein archivisches Findbuch von W. Beutter von 1995 vorbildlich erschlossen. Dennoch wurden im Magazin noch etliche Meter Akten mit der Provenienz Domänenkanzlei Langenburg gefunden, die noch unerschlossen waren. Ein Teil davon (etwa 1 lfd. m) trug Signaturen in der Art des Registraturverzeichnisses. Diese Akten konnten in den Bestand "Domänenkanzlei Langenburg" eingeordnet werden. Damit sind auch sie über das ältere Verzeichnis benutzbar. Für die restlichen Unterlagen musste ein eigenes Findbuch erarbeitet werden. Es liegt hiermit vor und ist als Ergänzung zu den genannten Findmitteln heranzuziehen. Aus sehr unterschiedlichen Gründen sind die im vorliegenden Bestand verwahrten Akten nicht im älteren Registraturverzeichnis berücksichtigt worden. Ein Großteil der Akten ist jüngeren Datums und gehört einer jüngeren Registraturschicht an, die aus zeitlichen Gründen nicht erfasst werden konnte. Diese Akten reichen bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts. Sie entstammen einer Ablieferung aus Schloss Langenburg von Herbst 1992. Enthalten waren darin auch Unterlagen anderer Langenburger Provenienzen, die vor Bearbeitung der Akten der Domänenkanzlei separiert werden mussten. Bei manchen Unterlagen könnte der ursprüngliche Zusammenhang mit dem alten Findmittel verlorengegangen sein, etwa wegen des Fehlens des Umschlages oder unleserlicher Signaturen. Sie mussten neu erschlossen und dem vorliegenden Bestand als "Ergänzung" zugeordnet werden. Einige Bandserien mit hohem Platzbedarf waren nicht in die Aktenregistratur der Domänenkanzlei eingegliedert. Sie wurden an einem anderen Ort verwahrt. Dies gilt für die Geschäftstagebücher und die Protokolle der Domänenkanzlei (2.3 bzw. 2.4). Es gab auch Sondergruppen von Akten, die nicht zu den Akten der Domänenkanzlei eingeordnet, sondern als eigenständige Gruppe behandelt und verwahrt wurden. Am sichtbarsten wird dies bei den Akten über die Kirchberger Erbschaft seit 1861 (3.5), deren Faszikel eine eigene durchgehende Signatur tragen (Fasz. 1 bis mindestens 28). Auch die Akten über die Tiroler Jagd (6.2.2) und über die Besitzungen und Rechte in Weikersheim (3.4) weisen eigene Signaturansätze auf, wurden also außerhalb der Registratur der Domänenkanzlei geführt. Die sehr wahrscheinlich in der Domänenkanzlei geführte Sammlung von Inflationsgeld (5.10) ist ein weiteres Beispiel für außerhalb der Registratur stehende Unterlagen, die im Registraturverzeichnis nicht berücksichtigt wurden und folglich im vorliegenden Bestand enthalten sind. Es wurden auch einige Akten der Provenienz Justizkanzlei vorgefunden. Diese war Nachfolgebehörde der mit der Mediatisierung abgeschafften Regierung und sollte die hoheitlichen Aufgaben, die die Standesherrschaft Hohenlohe-Langenburg nach wie vor beanspruchte, erledigen. Die hoheitlichen Aufgaben forderte aber der neue Souverän, der König von Württemberg, für sich, weshalb er auf Abschaffung der standesherrlichen Justizkanzleien drängte, die um 1809 in Langenburg erfolgte. Die von der Justizkanzlei angelegten Akten wurden vielfach von der Domänenkanzlei fortgeführt. Das war der Grund, sie nicht zu einem eigenen, sehr kleinen Bestand zu formieren, sondern dem vorliegenden Bestand zuzuordnen. Sie bilden eine eigene Gliederungsgruppe (2.1), so dass ihre gesonderte Provenienz transparent bleibt. Die vorliegenden Akten seit Ende der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts haben sehr oft die Adresse oder einen Eingangsstempel "Hauptverwaltung". Es muss eine Umbenennung der Domänenkanzlei vorliegen, es handelt sich nicht um eine eigene Provenienz. Bei der Angabe älterer Vorsignaturen ergab sich die Schwierigkeit, ein bestimmtes (astronomisches) Symbol der Signatur für den "Ratsstubenbehälter", einer Vorprovenienz der Domänenkanzlei, in der EDV-Bearbeitung wiederzugeben. Es ähnelt einer über ein Pluszeichen gestellten 8. Dieses Zeichen wird unter Vorsignatur lediglich als Ziffer "8" wiedergegeben.

2. Zur Verzeichnung des Bestandes: Der vorliegende Bestand wurde im Rahmen eines von der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg finanzierten Verzeichnungsprojektes "Kleinere Bestände des 19. Jahrhunderts" durch die Zeitangestellte Birgit Schäfer in der Zeit von Februar bis Juni 2003 verzeichnet, als Bestand formiert und klassifiziert. Die Abschlussarbeiten erfolgten durch den Unterzeichnenden. Der Bestand erhielt die Bezeichnung "La 97 Domänenkanzlei Langenburg: Ergänzungen". Er umfasst 630 Büschel und 105 Bände in insgesamt 14,6 lfd. m. Die Laufzeit der Unterlagen reicht von 1806 bis um 1980, wobei einige ältere Vorakten enthalten sind. Die jüngere Überlieferung (nach 1945) liegt nur teilweise vor. Es ist von weiteren Akten auszugehen, die sich noch in der Registratur auf Schloss Langenburg befinden. Neuenstein, im Dezember 2003 Dr. Schiffer

3. Hinweis: Im vorliegenden Online-Findmittel fehlen einige Titelaufnahmen zu Archivalien aus dem 20. Jahrhundert, die derzeit noch nicht uneingeschränkt zugänglich sind. Im Hohenlohe-Zentralarchiv befindet sich ein vollständiges Findbuch, das auch die noch nicht frei zugänglichen Archiveinheiten erschließt. Neuenstein, im Dezember 2004 Dr. Schiffer

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, La 97
Umfang
630 Bü, 105 Bände (14,6 lfd.m)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein (Archivtektonik) >> Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein >> Archiv Langenburg >> Bestände des 19. und 20. Jahrhunderts

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Letzte Aktualisierung
25.02.2022, 08:54 MEZ

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