Bestand

Gutsarchiv Schaubeck: Akten (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
Die unweit von Kleinbottwar gelegene Burg Schaubeck ist seit Mitte des 14. Jahrhunderts als württembergisches Lehen im Besitz eines gleichnamigen Niederadelsgeschlechts belegt. Nach mehreren Besitzwechseln befand sich die Burg mit dem Dorf Kleinbottwar seit 1480 in Händen derer von Plieningen; 1645 ging sie an die Herren von Gaisberg über. Weitere Besitzwechsel folgten im 18. und 19. Jahrhundert (1765: Freiherren von Kniestedt, 1853: Freiherren von Brusselle, 1914: Grafen Adelmann).

Inhalt und Bewertung
Der vorliegende Bestand umfasst Unterlagen der Gutsverwaltung Schaubeck von Mitte des 16. bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Überlieferung weist im Bereich der Hoheitsverwaltung (Dorfherrschaft) größere Lücken auf, da Anfang des 19. Jahrhunderts die meisten Akten der Straf- und Zivilgerichtsbarkeit an das Oberamt Marbach und die Gemeinden Steinheim und Kleinbottwar ausgefolgt wurden, wo sie teilweise kassiert worden zu sein scheinen. Private Unterlagen liegen nur von dem Freiherren Felix von Brusselle (+ 1877) vor; auch diese betreffen allerdings im wesentlichen Angelegenheiten des Guts Schaubeck.

1. Zur Geschichte der Herrschaft Schaubeck: Die unweit von Kleinbottwar gelegene Burg Schaubeck, die ursprünglich einmal zum Besitz der Markgrafen von Baden in dieser Region gehört haben dürfte, wird 1365 als württembergisches Lehen eines sich nach der Burg nennenden Niederadelsgeschlechts, das selbst schon 1272 urkundlich belegt ist, erwähnt. Zu dem württembergischen Lehen gehörten außer der Burg zunächst nur einige Liegenschaften in der Umgebung sowie die Mühle im Bottwartal. Vogtei und Gericht zu Kleinbottwar teilten sich die Herren von Schaubeck mit dem Frauenkloster Steinheim. Im Jahr 1392 ist die Burg samt den dazugehörigen Rechten von dem letzten Schaubecker an Hans von Urbach veräußert worden, der 1406 die ihm als Eigen zustehende Hälfte der Vogtei und des Gerichts zu Kleinbottwar dem Grafen von Württemberg zu Lehen aufgetragen hat. Über Hans Hack von Hoheneck (Belehnung 1435), Hans Truchseß von Stetten (Kauf 1438), die Herren von Kaltental und von Nippenburg gelangte die Burg samt der Hälfte von Kleinbottwar im Jahr 1480 schließlich an die Herren von Plieningen, die 1497 auch die dem Kloster Steinheim verbliebene Hälfte der Ortsherrschaft käuflich erwerben konnten. Bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1645 blieben die Herren von Plieningen die alleinigen Besitzer der Herrschaft. Eitelhans von Plieningen gelang es 1641 sogar, den Herzog von Württemberg im Tausch gegen das Gut Hohenstein zum Verzicht auf seine lehenshoheitlichen Rechte zu bewegen. Nach dem Tod des letzten Plieningers (1645) fielen Kleinbottwar und Schaubeck an dessen drei Töchter und deren Ehemänner Sebastian von Gaisberg auf Schnait, Johann Kaspar Megizer von Felldorf und Wolf Friedrich von Eltershofen. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte gelang es den Herren von Gaisberg, die Herrschaft vollständig an sich zu bringen. Nachdem Sebastian von Gaisberg bereits 1663 den Anteil der Megizer aufkaufen konnte, gelangte 1714 auch das zwischenzeitlich an Ursula Sybilla von Eltershofen gefallene Drittel der Herrschaft auf dem Erbweg an die beiden Söhne Sebastians, Friedrich Sebastian und Johann Ernst Friedrich, die sich damals die Gaisberg'schen Rechte an dem Rittergut teilten. Nach dem Tod des Friedrich Sebastian von Gaisberg fiel allerdings die Hälfte des ehemals Eltershofischen Teils (also 1/6) an dessen mit dem Hauptmann Wilhelm Friedrich von Haindel verheiratete Tochter Elisabeth Marie Charlotte; über die zweite Hälfte entstand ein längerer Streit unter den Erben, der letztlich zugunsten der Herren von Gaisberg entschieden wurde. Die in einem Fideikommiß verwandelten restlichen zwei Drittel des Ritterguts haben sich die männlichen Nachkommen Friedrich Sebastians und Johann Ernst Friedrichs, nämlich Carl Johann Friedrich (1/3) sowie Johann Heinrich Friedrich und Benjamin Friedrich (je 1/6), geteilt. Mitte des 18. Jahrhunderts hat der Herzog von Württemberg von den verschiedenen Eigentümern der Herrschaft eine Hälfte des Ritterguts käuflich erwerben können. 1749 brachte er zunächst den Anteil der Elisabeth Marie Charlotte Freifrau von Haindel (1/6) an sich; 1751 verkaufte ihm Carl Johann Friedrich von Gaisberg ein weiteres Drittel der Herrschaft. Die zweite Hälfte des Guts verblieb im Besitz von Benjamin Friedrich von Gaisberg sowie der Kinder von dessen Bruder Johann Heinrich Friedrich. Die komplizierten Besitzverhältnisse erfuhren 1765 eine wesentliche Vereinfachung, als Christian Wilhelm, Ludwig Friedrich Alexander und Eberhard von Kniestedt, die gleichzeitig als Vormünder der Söhne ihres Bruders Levin Uriel (Carl Eberhard) agierten und bereits das nahegelegene Rittergut Heutingsheim besaßen, sowohl den württembergischen Anteil als auch die den Freiherren von Gaisberg verbliebene Hälfte der Herrschaft käuflich erwerben und damit wieder das gesamte Gut in den Händen einer Familie vereinigen konnten. Nach dem Tod der drei Brüder fielen Schaubeck und Kleinbottwar an deren einzigen damals noch lebenden Vetter Carl Ludwig Christoph, und nach dessen Ableben im Jahr 1815 an Franz Carl Eberhard Freiherr von Kniestedt, einen Sohn der Freifrau Eberhardine Louise von Kniestedt und des Freiherren Franz Carl von Schacht, dem bereits 1784 die Übernahme von Namen und Wappen derer von Kniestedt zugestanden worden war. Nach Franz Carls Tod im Jahr 1817 wurde das Gut zunächst von dessen Witwe Christiane Dorothee Friederike geb. von Gaisberg und deren Söhnen Carl Franz Eberhard Wilhelm und Louis verwaltet. Nachdem Carl Franz Eberhard, der die Freifrau Josephine Theresie Charlotte von Brusselle geheiratet hatte, im Mai 1834 und im März 1837 auch dessen Mutter Christiane Dorothee Friederike gestorben waren, wurden die Kniestedt'schen Besitzungen Heutingsheim und Schaubeck zwischen den beiden Erben Louis von Kniestedt und Heinrich Carl Friedrich Eberhard, dem Sohn Carl Franz Eberhards, aufgeteilt, wobei Kleinbottwar und Schaubeck letzterem zugesprochen wurden. Diese Teilung ist allerdings mit dem Ableben von Josephine von Kniestedt-Schaubeck geb. Brusselle (1839) und Louis von Kniestedt (1840) wieder hinfällig geworden. Erbe des gesamten Kniestedt'schen Besitzes wurde nunmehr der zeitlebens unter Vormundschaft stehende Freiherr Karl von Kniestedt, der 1853 als letzter seines Geschlechts starb. Nach dem Aussterben der Familie Kniestedt fielen die Güter an die Verwandten von Karls Mutter, die Freiherren Joseph und Felix Friedrich von Brusselle, die den Besitz allerdings nur drei Jahre gemeinsam innehatten. Schon 1856 hat Felix Friedrich seinem älteren Bruder Joseph dessen Hälfte abgekauft und sich damit in den vollständigen Besitz der beiden Güter gesetzt. Felix Friedrich beerbte im Jahr 1877 dessen gleichnamiger Sohn. 1914 fielen die beiden Güter Heutingsheim und Schaubeck schließlich an die Grafen Adelmann, die sie bis heute im Besitz haben. Die Verwaltung des Ritterguts Schaubeck-Kleinbottwar oblag spätestens seit der Kniestedt'schen Zeit einem herrschaftlichen Amtmann, der zumindest im 19. Jahrhundert seinen Sitz in einem eigenen Rentamt hatte. Als Amtmänner sind belegt: Friedrich Jakob Schwind, Stabsamtmann (1765-1795) Heinrich Zeller, Stabs-, Patrimonial- bzw. Rentamtmann (1795-1837) Wilhelm Groß, Rentamtmann (1837-1864) Christian Aldinger, Rentamtmann (seit 1864)

2. Zur Archiv- und Bestandsgeschichte: Die Geschichte des Archivs der Gutsherrschaft Schaubeck ist seit der Kniestedt'schen Zeit eng mit dem des Ritterguts Heutingsheim verzahnt, das die Herren von Kniestedt bereits besaßen, als sie im Jahr 1765 Schaubeck und Kleinbottwar erwarben. Über den Umfang der 1765 an die Herren von Kniestedt gefallenen Unterlagen liegen keine zuverlässigen Informationen vor; erhalten haben sich aus der Zeit davor allerdings nur wenige Akten sowie die Rechnungen des Verwalters der ehemals württembergischen Hälfte des Ritterguts. In die Registratur bzw. das Archiv in Schaubeck bzw. Kleinbottwar aufgenommen wurde in der Folgezeit das Schriftgut der von einem Amtmann geleiteten herrschaftlichen Verwaltung in Kleinbottwar. Alle Akten, die Privatangelegenheiten einzelner Mitglieder der Familie von Kniestedt betrafen, hat man weiterhin im Archiv in Heutingsheim aufbewahrt. Einschneidender als bei anderen Rittergütern sind für das Archiv der Herrschaft Schaubeck die Folgen der Mediatisierung gewesen. Nach der Aufhebung des herrschaftlichen Patrimonialgerichts im Jahr 1809 hat man sich nämlich dazu bereitgefunden, über das von den Nachfolgebehörden des Königreichs Württemberg unmittelbar benötigte Material hinaus auch alle bereits geschlossenen Akten, die Aufgaben betrafen, die nunmehr von württembergischen Stellen wahrgenommen wurden, an diese abzugeben. So wurden schon 1809 sämtliche Amts- und Vogtgerichtsprotokolle, das Befehl- sowie Verkündbuch sowie verschiedene amtliche Belange betreffende Akten, wozu nicht zuletzt das gesamte Schriftgut der (Straf-)Gerichtsbarkeit gehörte, an das Oberamt in Marbach ausgefolgt. Im folgenden Jahr hat man an den Amtsschreiber zu Steinheim darüber hinaus sämtliche Inventuren und Teilungen und alle Erbschafts-, Schuld- und Gantsachen sowie Pflegschaftsangelegenheiten betreffenden Akten abgegeben; extradiert wurden auch die Bürgermeister-, Kommunfruchtvorrats-, Wegkassen-, Pflegschafts- und Heiligenrechnungen. Schultheiß und Gerichtsschreiber zu Kleinbottwar hat man schließlich nicht nur die Steuer-, Kauf- sowie Unterpfandbücher und Gerichtsprotokolle, sondern auch eine ganze Reihe von Akten, die sich auf Gemeindeangelegenheiten bezogen, überlassen. Während sich die nach Steinheim und Kleinbottwar ausgefolgten Unterlagen heute im wesentlichen im Kleinbottwarer Gemeindearchiv befinden, scheinen Teile der Archivalien, die dem Oberamt überlassen wurden, verlorengegangen zu sein. Da sich unter den kassierten Akten auch Schriftgut des herrschaftlichen Gerichts befand, weist die Überlieferung der Herrschaft Kleinbottwar in einem wichtigen Bereich eine Lücke auf. Weitere Veränderungen für die Schriftgutverwaltung in Heutingsheim und Schaubeck brachten die Besitzverschiebungen im Laufe des 19. Jahrhunderts mit sich. Zu einem nicht mehr genau feststellbaren Zeitpunkt hat man sich offensichtlich entschlossen, einen Großteil der bislang in Heutingsheim verwahrten Archivalien nach Burg Schaubeck zu verlagern. Manches spricht dafür, da der Umzug des Archivs Mitte der dreißiger Jahre erfolgte, als die beiden Güter für kurze Zeit ungeteilt verwaltet wurden. Mit der Verlagerung nach Schaubeck in Zusammenhang stehen vermutlich die zwischen 1833 und 1836 geplanten Maßnahmen zur Einrichtung einer Registratur in Heutingsheim. Wo die Bestände der beiden Gutsarchive nach ihrer Zusammenführung untergebracht wurden, ist nicht bekannt. In den Archivraum im Erdgeschoß der Burg scheint man die Archivalien wohl erst 1853 verlagert zu haben. Die Freiherren Joseph und Felix von Brusselle haben sich damals jedenfalls darauf verständigt, das Gewölbe im unteren Stock für die Unterbringung des gutsherrschaftlichen Archivs herzurichten. Neben dem Archiv existierten auch weiterhin Registraturen der Rentämter bzw. Gutsverwaltungen in Heutingsheim und Kleinbottwar, die in der Folgezeit offensichtlich immer wieder Schriftgut an das Archiv abgegeben haben. Die Überlieferung der beiden Rittergüter scheint in dem neugeschaffenen Archivraum zunächst nach Provenienzen getrennt in zwei großen Archivkästen untergebracht gewesen zu sein, wobei sich in dem sog. Kasten nach Westen die Archivalien aus Heutingsheim, für die bereits ein eigenes ausführliches Repertorium aus dem 18. Jahrhundert existierte, und in dem sog. Kasten nach Osten das Schriftgut aus Kleinbottwar befand. Spätestens im Zuge der Verlagerung in die neuen Räumlichkeiten erfolgte eine Neuordnung des durch die Abgaben von 1809/10 stark dezimierten Schaubecker Gutsarchivs, die der damalige Rentamtmann Wilhelm Groß besorgte. Das gesamte Schriftgut ist dabei nach Sachbetreffen geordnet und mit dreiteiligen Signaturen bzw. Lokaturen (Lade/Fach/Faszikelnummer = Vorsign. 1 der Titelaufnahmen) versehen worden. Die Neugliederung folgte einem älteren, vermutlich nach den Aktenabgaben der Jahre 1809/10 von dem damaligen Rentamtmann Zeller entworfenen Ordnungsplan. Diesen älteren Ordnungszustand spiegeln die zumindest auf einigen Akten anzutreffenden Signaturen (= Vorsign. 2 der Titelaufnahmen) wieder, die mit roter Tinte (arabische Zahl) bzw. Rötelstift (römische Zahl) aufgetragen wurden und aus einer fortlaufenden Faszikelnummer und der Nummer der Lade des Archivkastens bestehen. Die ursprünglich durch laufende Zählung der Akten ist bei der Neuordnung von dem Rentamtmann Groß durch eine Zählung pro Fach ersetzt worden, die Nachträge erleichterte. Die zum Teil mehrfach geänderten Faszikelnummern belegen, daß tatsächlich mehrfach neuangelegte Akten in die bestehende Ordnung eingearbeitet wurden. In der Folgezeit sah man sich aufgrund von Kapazitätsproblemen schon bald gezwungen, Archivalien Heutingsheimer Provenienz in dem ursprünglich für das Kleinbottwarer Schriftgut vorgesehenen Archivkasten unterzubringen, was langfristig zu einer Vemischung der Provenienzen führen musste. Die daraus resultierenden Störungen in der Bestandsabgrenzung spiegeln sich deutlich in dem 1895 neuangelegten Verzeichnis des Gesamtarchivs wieder. Neben einem Findbuch für die Aktenbestände sind im Zuge der damaligen Inventarisierungsarbeiten erstmals auch Regesten der Pergamenturkunden der beiden Gutsarchive angefertigt worden. Georg Sigmund Graf Adelmann hat vor einigen Jahrzehnten eine aktualisierte Fassung dieses Findbuchs erstellt und sich bei dieser Gelegenheit auch um eine exaktere Abgrenzung der Bestände der beiden Gutsarchive bemüht. Nicht erfasst wurde auch in diesem aktualisierten Findbuch die Rechnungsüberlieferung des Amts Kleinbottwar, die spätestens seit 1853 ebenfalls im Archivraum von Burg Schaubeck verwahrt wurde, aus dem sie allerdings zusammen mit anderem Schriftgut kurz nach dem Zweiten Weltkrieg entfernt worden zu sein scheint. Angesichts des wenig befriedigenden Ordnungs- und Erhaltungszustandes des Schriftguts entschloß sich der Eigentümer des Guts Schaubeck, Michael Graf Adelmann, im Sommer 1991 auf Anregung des Staatsarchivs Ludwigsburg das Archiv des Guts Schaubeck mit Hilfe der staatlichen Archivverwaltung ordnen und inventarisieren zu lassen. Da die Überlieferung des Ritterguts Heutingsheim von der Verzeichnung ausgeklammert werden mußte, galt es zunächst, das Schriftgut der beiden Gutsverwaltungen zu trennen. Keine Probleme bereitete dabei die Ermittlung der im Rentamt Kleinbottwar angefallenen Unterlagen, zumal sich Schriftgut aus der Zeit nach 1864, als die beiden Güter Schaubeck und Heutingsheim von einem Amtmann (in Heutingsheim) verwaltet wurden, nicht erhalten hat. Schwierigkeiten ergaben sich allerdings bei der Zuordnung der Papiere, die Privatangelegenheiten der gutsherrschaftlichen Familie betreffen und nicht bei einer der beiden Gutsverwaltungen entstanden waren. Da man die familienbezogenen Archivalien der Herren von Kniestedt bereits seit alters im Archiv in Heutingsheim verwahrte, wurde auch alles andere Schriftgut aus der Hinterlassenschaft einzelner Mitglieder der Familie von Kniestedt, soweit es sich nicht um Unterlagen des Rentamts Kleinbottwar handelte, dem Heutingsheimer Archiv zugeschlagen. Davon ausgenommen blieben lediglich das Schriftgut des Vormunds des letzten Freiherren von Kniestedt, dessen Geschäfte im wesentlichen von dem Kleinbottwarer Rentamtmann besorgt wurden, sowie die Handakten des Freiherrn Felix von Brusselle, der bis 1877 Gutsherr auf Heutingsheim und Schaubeck war und sowohl in Heutingsheim als auch auf Burg Schaubeck wohnte. In den Schaubecker Bestand eingegliedert wurden darüber hinaus einige vom Rentamt Kleinbottwar angelegte Aktenbüschel über Erbschaftsangelegenheiten der Freiherren von Kniestedt, die bei früheren Bestandsbereinigungen dem Heutingsheimer Archiv zugeschlagen worden waren. Nach der Trennung der Bestände der beiden Gutsarchive wurde das Schriftgut der Herrschaft Schaubeck in das Staatsarchiv Ludwigsburg verlagert, wo es von Herbst 1991 bis Frühjahr 1992 von dem Unterzeichneten geordnet und verzeichnet wurde. Die Gliederung des Bestandes lehnt sich an die alte, von Rentamtmann Groß geschaffene Ordnung des Archivs an, die allerdings in einzelnen Punkten ergänzt und erweitert werden musste. Abgesehen von den Handakten des Freiherrn Felix von Brusselle und einigen Fremdprovenienzen, auf die in den Titelaufnahmen eigens hingewiesen wird, enthält der Bestand nur Schriftgut der gutsherrschaftlichen Verwaltung bzw. des Rentamts Kleinbottwar. Die in dem Gutsarchiv verwahrte Überlieferung der Herrschaft Schaubeck reicht im wesentlichen von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis in die 60er Jahre des 19. Jahrhunderts und stammt damit vorwiegend aus der Kniestedt'schen Zeit. Warum sie nach dem Abfall des Gutes an die Freiherren von Brusselle weitgehend abbricht, ließ sich bislang nicht ermitteln. Da sich auch unter den im Staatsarchiv Graz verwahrten Papieren der Familie von Brusselle kein Schriftgut der Gutsverwaltung Schaubeck in nennenswertem Umfang befindet, ist zu vermuten, daß die Überlieferung aus dieser Zeit kassiert worden ist. Die in dem Gutsarchiv verwahrten Unterlagen dokumentieren vor allem die Wirtschafts- und Besitzgeschichte des Ritterguts, enthalten darüber hinaus aber auch Material zur Kniestedt'schen und Brusselleschen Familiengeschichte sowie Quellen zur Ortsgeschichte von Kleinbottwar. Ein nicht unwesentlicher Teil der Überlieferung des Ritterguts, darunter die meisten noch erhaltenen Unterlagen, die bei der Ausübung von Herrschaftsrechten entstanden sind, findet sich heute im Gemeindearchiv von Kleinbottwar. Ludwigsburg, September 1992 (gez. Dr. Müller)

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, PL 17 II
Umfang
398 Büschel (7,7 lfd. m)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Deposita, nichtstaatliche Archive und Nachlässe >> Deposita

Bestandslaufzeit
(1470) 1554-1918

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Letzte Aktualisierung
18.04.2024, 10:40 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • (1470) 1554-1918

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