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Häuser am Montmartre

Maria Slavona malte in erstaunlicher Größe ein ›Nichtmotiv‹, den Blick hinunter in kleine Hofgärten, wie es lange vor ihr Blechen und Menzel in ihren Studien machten. Sie erfaßte den Blick aus dem Fenster, wie das Bild in der Berliner Secessionsausstellung von 1901 betitelt war, ihres neuen Ateliers in der Rue de l’Orient auf dem Montmartre. Seit den frühen 1890er Jahren lebte Slavona mit Unterbrechungen in Paris. Sie war gut im Kreis der Künstler, Literaten und Kunsthändler der Moderne vernetzt, und sie kannte die rasanten Blicke von Balkonen und Fenstern hinunter auf belebte Straßen der französischen Impressionisten. Ihre Ansicht aber faßt die Details nicht großzügig zusammen, insbesondere die Höfe sind bis ins Kleinste mit »zärtlicher Empfindung« wiedergegeben (A. Hentzen, zit. nach: Maria Slavona, Ausst.-Kat., Berlin 1931, S. 8). In der Nachlaßausstellung der Nationalgalerie 1931 wird dies nicht der deutschen Ausbildung zugerechnet, sondern als typisch weiblich beschrieben. Was ihre Bilder heraushebe, so Alfred Hentzen, »ist eben das Frauenhafte in ihnen, vergleichbar etwa den Werken des französischen Gegenbildes: der Berthe Morisot« (ebd.). Die Suche nach dem spezifisch Weiblichen beschäftigte die Kritiker mit dem Erfolg der ersten Generation von erfolgreichen Malerinnen ab 1900 für lange Zeit. | Angelika Wesenberg

Vorderseite | Fotograf*in: Jörg P. Anders

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Höhe x Breite: 116,5 x 81 cm
Rahmenmaß: 140 x 105 x 9 cm
Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A II 657

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1927 Ankauf aus der Großen Berliner Kunstausstellung
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1898

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

Objekttyp


  • Bild

Beteiligte


Entstanden


  • 1898

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