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Lebensstile - der sanfte Weg zu mehr Nachhaltigkeit?

Der überwiegende Teil der Deutschen hält es für sehr wichtig, 'für wirksamen Umweltschutz' zu sorgen. Trotz zwischenzeitlicher Schwankungen hält sich dieses hohe Niveau seit den 1980er Jahren stabil und erreicht 2004 einen Wert von 92 Prozent. Anders stellen sich die Verhältnisse jedoch dar, wenn Befragungen keine Antwortmöglichkeiten vorgeben: Der Anteil derer, die den Umweltschutz zu den wichtigsten politischen Problemen zählen, sinkt dann deutlich von 60 Prozent in 1989 auf 19 Prozent in Westdeutschland in 2004. Die Bürger(innen) selbst sehen die persönliche Alltagsgestaltung offenkundig als ein Feld an, auf dem in wesentlichem Maße darüber entschieden wird, ob der für so wünschenswert gehaltene Schutz der Umwelt tatsächlich vorankommt. Sie haben sich damit einen strategischen Gedanken zu eigen gemacht, der in Deutschland seit dem Gutachten des Rates von Sachverständigen für Umweltfragen (SRU) von 1978 in zahlreichen umweltpolitischen Schlüsseldokumenten propagiert worden ist. Die strategische Orientierung auf die Veränderungen von Alltagsmustern findet ihre Fortsetzung in der Ausweitung der umweltpolitischen Thematik zur Nachhaltigkeitsthematik. Unter der Überschrift 'Veränderung der Konsumgewohnheiten' fordert die Agenda 21 in Kapitel 4 die 'Entwicklung einer nationalen Politik und nationalen Strategie, um eine Änderung nicht nachhaltiger Verbrauchsgewohnheiten herbeizuführen'. Diese Aufgabe wird an gleicher Stelle als 'tiefgreifende Veränderungen der Verbrauchsgewohnheiten von Industrie, Haushalten und Einzelpersonen' präzisiert. Wo im öffentlichen ökologischen Diskurs und - in geringerem Maße - in der politischen Konzeptbildung darüber nachgedacht wird, wie dieses Ziel erreicht werden könnte, werden Lebensstile mehr oder minder durchgehend als Kristallisationspunkte umwelt- und nachhaltigkeitspolitischer Veränderungen verstanden. Was ist davon zu halten? Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, inwiefern Lebensstilstrategien einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit liefern. (ICD2)

Lebensstile - der sanfte Weg zu mehr Nachhaltigkeit?

Urheber*in: Lange, Hellmuth

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Weitere Titel
Life styles - the gentle road to more sustainability?
Umfang
Seite(n): 9-19
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion

Erschienen in
Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid(Umweltforschung 2007/1)

Thema
Ökologie
Soziologie, Anthropologie
Ökologie und Umwelt
Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Verhaltensänderung
Umweltbewusstsein
Konsum
Lebensstil
Konsumverhalten
Nachhaltigkeit
Forschung
Verhalten
Einstellung
deskriptive Studie

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Lange, Hellmuth
Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Deutschland
(wann)
2007

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-202304
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:27 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Zeitschriftenartikel

Beteiligte

  • Lange, Hellmuth

Entstanden

  • 2007

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