Bestand
Sammlungen: Extradenda [ehemals: Urkunden Y: Extradenda] (Bestand)
Enthält: Urkunden verschiedenen
Inhalts betreffend:
Arolsen, Bückeburg, Darmstadt, Detmold,
Dresden, Düsseldorf, Gotha, Hannover, Koblenz, Magdeburg, Meiningen,
München, Münster, Schleswig, Sondershausen, Straßburg, Weimar, Wien,
Wiesbaden, Wolfenbüttel
Bestandsgeschichte: Der Bestand
'Extradenda' ist eine archivarische Schöpfung des ausgehenden 19.
Jahrhunderts und umfaßt Teile des Marburger Urkundenbestandes, die -
nach Meinung der 'nach dem Pertinenzprinzip orientierten' Archivare
des 19. Jh.s - nicht in den Archivsprengel des StA Marburg gehörten.
So entstanden Extradenda gesondert nach den badischen, bayerischen,
preußischen, württembergischen usw. Staatsarchiven, die die Urkunden
vereinigten, die als Pertinenzen zu den jeweiligen Staatsarchiven
abzugeben waren. Es war seiner Zeit üblich, solche Abgaben in
Tauschgeschäften abzuwickeln, so daß einer Abgabe des StA Marburg
sozusagen eine Gegenabgabe des entsprechenden Archivs erfolgen sollte.
Da in vielen Fällen über die Tauschgeschäfte keine unmittelbare
Einigung erfolgen konnte oder aus anderen Gründe ein Austausch
ausblieb, verblieben ein Großteil der Extradenda im StA Marburg.
Einige Abgaben mit Tauschgeschäften (Stuttgart und Karlsruhe) sind bis
etwa zum Ende des 1. Weltkrieges abgewickelt worden, danach ist - nach
Durchsetzung des erweiterten Provenienszprinzips ab Anfang 20. Jh. -
ein Austausch nicht weiter verfolgt worden. (Vgl. hierzu Demandt:
Katzenelnbogen Bd. I, S. 20-22)
Der Bestand der Extradenda
ist nach dem 2. Weltkrieg im StA Marburg noch weiter verändert worden
und zwar in der Weise, daß man einzelne Urkunden aus dem Bestand
Extradenda in die jeweiligen Provenienzbestände zurückgelegt hat. So
sind z. B. Katzenelnbogener Urkunden (bis zum Jahre 1479) nach 1938
dem Bestand Extradenda entnommen und dem Bestand 'J Grafschaft
Katzenelnbogen' (neu: Urk. 54) wieder eingegliedert worden. Diese
Maßnahme trifft auch noch - in geringem Umfang - auf einige andere
Bestände zu.
Der Bestand wurde 2007 überarbeitet, indem die
verbliebenen Extradenda dem Bestand Urk. 96 zugeordnet wurden, den
Urkunden eine lfd. Nr. innerhalb des Bestandes zugewiesen wird und
innerhalb der Klassifikation die Herkunft der einzelnen Urkunde aus
den Extradenda nach Archiven erkennbar bleibt. In den Jahren 2007-2016
wurden die einzelnen Überlieferungen vereinzelt und umverpackt, die
Siegel wurden mit Siegeltaschen versehen und die Signaturen wurden auf
Numerus Currens umgestellt.
Geschichte des Bestandsbildners:
Bei dem Bestand Extradenda handelt es sich provenienzmäßig nicht um
eine einzelne Behörde oder Institution, sondern um ganz
unterschiedliche Provenienzen, vor allem Hessen, Katzenelnbogen, Fulda
und Hanau (so besonders Klöster, Lehen, Stiftungen etc.), so daß
sinnvoller Weise die Geschichte des Bestandsbildners nicht
rekonstruiert werden kann.
Findmittel:
Arcinsys-Datenbank
Findmittel: Repertorien
Extradenda, angelegt nach 1890, handschriftlich, 23 Hefte und 1
Faszikel Zettel (Signatur: R 1933-1956).
- Reference number of holding
-
Urk. 96
- Extent
-
1550 Urkunden
- Context
-
Hessisches Staatsarchiv Marburg (Archivtektonik) >> Gliederung >> Urkunden >> Sammlungen
- Related materials
-
Korrespondierende Archivalien: Urk. 84 [ehemals Urk. V Fremde Dynasten]
Literatur: K.E. Demandt, Regesten der Grafen von Katzenelnbogen (VHKN 11), Wiesbaden 1953-57.
- Date of creation of holding
-
1095-1836
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
10.06.2025, 8:12 AM CEST
Data provider
Hessisches Staatsarchiv Marburg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1095-1836