Bestand
Armeeoberkommando Ligurien (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Die organisationsgeschichtlichen Angaben
und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg
Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und
Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. VIII, Seite
251-252, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff.
übernommen.
Aufstellung am 31.7.1944
unter dem italienischen Marschall Graziani als gemischte
deutsch-italienische Kommandobehörde aus dem Stab der
Armee-Abteilung von Zangen (Gkdo. LXXXVII. AK) in
Norditalien. Wurde von November 1944 bis Febr. 1945 infolge
Unterstellung der 14. Armee auch als Armeegruppe Ligurien
bezeichnet.
Oberbefehlshaber:
Marschall Graziani
Gliederung:
1944
Aug. (31.): Jahn
(LXXXVII): 4. it. Geb., 42 - Lieb: 34, 3. it. - LXXV: 148,
90, 157 - z. Vfg.: 132, 5. Geb.
Sept.
(16.): Lombardia (früher LXXXVII): 4. it. Geb., 232 - Lieb:
3. it. - LXXV: 148, 5. Geb., 157 - z. Vfg.: 34, it.
SS-Brig.
Okt. (13.): Lombardia: 4. it.
Geb., 232, 3. it. - LXXV: 34, 5. Geb., 157 - z. Vfg.: 148,
it. SS-Brig.
Nov. (5.): 14. Armee
(siehe dort) - LXXV: 34, 5. Geb., 157. Geb. - z. Vfg.: it.
SS-Brig., 2. it.
Dez. (26.): 14. Armee
(s. d.) - LXXV: 2. it., 34, 5. Geb., 157. Geb. - z. Vfg.:
162, it. SS-Brig.
1945
Jan. (31.12.): 14. Armee (s. d.) -
Lombardia: 3. it. - LXXV: 34, 2. it., 5. Geb. - z. Vfg.: 162,
it. SS-Brig.
Feb. (19.): 14. Armee (s.
d.) - LXXV: 34, 5. Geb. - z. Vfg.: 162
März (1.): Lombardia: Fest. Brig. 134 - LXXV: 34, 5.
Geb.
April (12.): Lombardia: Fest.
Brig. 134, 3. it. - LXXV: 34, 2. it., 5. Geb. - z. Vfg.: 4.
it.
Unterstellung:
1944
Aug./Dez.: HGr. "C",
Italien
1945
Jan./April: HGr. "C", Italien
Bearbeitungshinweis:
Die Bestände der Armeeoberkommandos, Armeegruppen und
Armeeabteilungen waren bereits in den Jahren 1980verzeichnet
worden (Frau Ganser und Herr Brün Meyer). Das hieraus 1985
fertiggestellte Findbuch wurde 2006 retrodigitalisiert und
nach entsprechender Überarbeitung 2007 online gestellt sowie
2016 nochmals bearbeitet.
Die
Schriftgutverzeichnisse weisen stets die gleiche Reihenfolge
auf:
- "Stammtafeln"
- ChefGenSt (Chef des Generalstabs)
- Ia (Führungsabteilung; auch:
Ausbildungsangelegenheiten)
- Ic
(Feindaufklärung, Spionage- und Sabotageabwehr,
Truppenbetreuung)
- IIa/IIb
(Adjutantur: Personalwesen)
- Qu, bzw.
OQu (Quartier-, bzw. Oberquartiermeister)
- III (Armeegericht)
- IVa
(Armeeintendant)
- IVb
(Armeearzt)
- IVc
(Armeeveterinär)
- IVd ev./kath.
(Geistliche)
- IV Wi
(Armee-Wirtschaftsführer)
- V
(Armee-Kraftfahroffizier)
- AFPM
(Armee-Feldpostmeister)
- A.Pi.Fü.
(Armee-Pionierführer)
-
A.Na.Fü.(Armee-Nachrichtenführer)
-
Stopak (Stabsoffizier der Pak)
-
Stoart (Stabsoffizier der Artillerie)
- Flivo (Fliegerverbindungsoffizier) bzw. Kommandeur der
Luftwaffe (Koluft)
- Sonstige
Unterlagen.
Auf die Beigabe von
Inhaltsübersichten konnte deshalb i.d.R. verzichtet
werden.
Bestandsbeschreibung:
Wie die Kriegstagebücher aller anderen Verbände, Einheiten
und Dienststellen des Heeres auch, waren die Kriegstagebücher
der Armeeoberkommandos (und ihrer Vorläufer) vom
Mobilmachungstag an (26. Aug. 1939) dem Heeresarchiv Potsdam
einzureichen, wo sie eine Zugangssignatur erhielten (anfangs
getrennt nach Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen;
nach der Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber
nur nach laufender Nummer), in dieser Reihenfolge auch
eingelagert, dann aber systematisch nach den
kriegstagebuchführenden Stellen und deren Abteilungen in
Eingangslisten erfasst wurden.
Lücken
- die nur zum Teil durch E (= Ersatz) - Akten aus
Doppelüberlieferungen wieder aufgefüllt werden konnten -
haben sich durch Aktenverluste beim Brand in der
Kriegswissenschaftlichen Abteilung des Generalstabs des
Heeres im Februar 1942 ergeben.
Als
die Luftkriegsgefahr in Berlin und Umgebung zunahm, wurde in
Liegnitz eine Außenstelle des Heeresarchivs Potsdam
eingerichtet, in die außer Akten der Wehrmacht- und
Heeresführung auch die Kriegstagebücher der höheren
Kommandobehörden des Heeres (bis hinab zu denen der
Divisionskommandos) ausgelagert wurden, sobald sie in Potsdam
registriert worden waren. Diese Bestände (aber ohne die Akten
der Spitzenbehörden von OKW und OKH) gelangten mit einem
Evakuierungszug Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April
1945 von amerikanischen Truppen erbeutet und bald darauf nach
Frankfurt/Main gebracht wurden, von wo sie in die USA
gelangten. Dort wurden sie nochmals erfasst, verfilmt (mit
Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen) und ab 1962 an die
Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben. Hier kamen sie
zunächst in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen
Forschungsamtes und nach deren Auflösung (Anfang 1968) in das
Bundesarchiv-Militärarchiv.
In den
einzelnen Rückgaben waren enthalten:
-
Sept. 1962: AOK 1, 3-5, 8-12, 14-21, AOK Ligurien
- März 1963: AOK 8
-
Nov. 1963: AOK 2, 4, 8
- Apr. 1961:
AOK 6, 7, 18, 25
- Sept. 1965: AOK 4,
7-11, 14, 16, 20
- Mai 1966: AOK 6, 9,
16, 18
- Juni 1966: AOK 10
- März 1968: AOK 9
-
Juni 1978: AOK 2, 4, 6, 8, 11, 14, 16-18
In den "Guides to German Records Microfilmed at
Alexandria/Virginia" sind die Kriegstagebücher von
Armeeoberkommandos (und Vorläufer) wie folgt erfasst:
- Guide Nr. 14: AOK 1, 3, 5
- Guide Nr. 42: AOK 2, 4 (Nachträge in Nr.
54, 56)
- Guide Nr. 44: AOK 10-12, 14
(Nachträge in Nr. 56)
- Guide Nr. 47:
AOK 15-17
- Guide Nr. 48: AOK 19-21,
AOK Ligurien
- Guide Nr. 49: AOK
18
- Guide Nr. 54: Nachträge AOK
2
- Guide Nr. 56: AOK 8, 25 (Nachträge
AOK 4, 6, 7, 9 - 11, 14).
Außer den
Materialien aus Potsdam (bzw. Liegnitz), die etwa 95 - 98 %
der Bestände ausmachen, sind noch zu nennen:
- Beuteschriftgut vom westlichen
Kriegsschauplatz, das in den USA zumeist
"Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000 erhalten hat,
- Einzelakten aus anderen der in den USA zum
Teil unter Sachbetreffen gebildeten Schriftgutgruppen ("EAP",
u.a.),
- Abgaben aus Privathand, dabei
auch Nachkriegs-Ausarbeitungen ("Studies" für die Historical
Division/US Army in Europe, u.a.) - siehe die
Zugangs-Vermerke in der Spalte "Bemerkungen".
Inhaltliche
Charakterisierung: Kriegstagebücher der Abt. Ia und des
Oberquartiermeisters sind nicht überliefert. Der
Tätigkeitsbericht der Abt. IVa (Armee-Intendant) sowie drei
Akten mit Schriftwechsel des Armeearztes sowie
Munitionsmeldungen sind erhalten.
Erschließungszustand:
Vollständig erschlossen
Zitierweise: BArch RH
20-28/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch RH 20-28
- Umfang
-
14 Aufbewahrungseinheiten; 0,3 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Armeegruppen, Armeen, Armeeabteilungen, Panzergruppen und Panzerarmeen
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Fremde Archive: Deutsche Dienststelle (WASt) Berlin: Erkennungsmarken-Verzeichnisse und namentliche Verlustmeldungen
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: Bestände:
RH 19-X (Oberbefehlshaber Süd / Oberbefehlshaber Südwest / Oberkommando der Heeresgruppe C)
RH 20-14 (Armeeoberkommando 14)
RH 24-87 (LXXXVII. Armeekorps / Armeegruppe, Armeeabteilung von Zangen)
Literatur: Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Va. Washington 1958 ff., Bde. 48 und 50
Held, Walter "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg / Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur", Bd. I: Osnabrück 1978, Bd. II: 1983.
Tessin, Georg "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945", 16 Bände, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff.
- Provenienz
-
Armeeoberkommando Ligurien (AOK Ligurien), 1944-1945
- Bestandslaufzeit
-
1944
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Zugangsbeschränkungen
-
Besondere Benutzungsbedingungen: Grundlage für jede Benutzung von Archivgut im Bundesarchiv sind das Bundesarchivgesetz und die Benutzungsverordnung.
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Armeeoberkommando Ligurien (AOK Ligurien), 1944-1945
Entstanden
- 1944