Bildwerk
Grafik "Gedenck, o Mensch in all deinen Wercken deiner letzten Ding"
Kupferstich aus der Werkstatt der Gebrüder Joseph Sebastian (1710-1768) und Johann Baptist Klauber (1712-ca. 1787) in Augsburg, erschienen vermutlich in einem katholischen Erbauungs- und Gebetsbuch. Die Grafik stellt eine Text- und Bildsynthese dar, die die biblischen Texte erschließen und versinnbildlichen soll. Das Zitat in lateinischer und deutscher Sprache, das die Grafik ober- und unterhalb begleitet, stammt aus dem Buch Jesus Syrach (Syrach 7,40), das Teil der Apokryphen und teilweise nicht in Bibelausgaben enthalten ist: "In omnibus operibus tuis memorare novissima tua, et in aeternum non peccabis." ("Gedenck, o Mensch in all deinen Wercken deiner letzten Ding, so wirst du ewiglich nit sündigen."). Die Abbildung zeigt eine Sterbeszene in Verbindung mit dem Jüngsten Gericht, ausgeführt im Rokokostil mit aufwendiger Figurenstaffage. Der Sterbende in der Mitte wird von einem Geistlichen und einer Engelsgestalt betreut, die ihm den Weg in den Himmel weisen. Dieser ist als Wolkenansammlung dargestellt, auf denen Engel, Christus und der heilige Petrus als Wächter des Himnmeltores den Verstorbenen erwarten, um ihn durch das Tor zum Ewigen Leben zu geleiten. Doch vorher müssen die Gefahren abgewehrt werden, die sich neben des Sterbenden versammelt haben: links der Tod in Gestalt eines Knochenmannes, mit Pfeil und Stundenglas in der Hand, rechts der Teufel, der sein Opfer in die Hölle ziehen möchte. Sie ist durch den Schlund eines Ungeheures am rechten Rand dargestellt, der direkt in das vergitterte Inferno des Höllenfeuers führt, das wie ein Sockel die Bildkomposittion trägt. Die vier einzelnen Bildelemente sind nummeriert und betitelt. Das Zitat aus den Spätschriften des Alten Testaments ermahnt die Gläubigen, ein frommes Leben zu führen und ordnet die Grafik in die Gattung der "ars-moriendi"-Darstellungen ein, die die Kunst eines guten, christlichen Todes lehren. Die Grafik ist am unteren Blattrand signiert, links mit der Abkürzung "C[um] P[rivilegio] S[acrae] C[caesareae] M[aiestatis]", die im Heiligen Römischen Reich einem amtlichen "Copyright" für dieses Werk entsprach. Rechts steht die Signatur für die Hersteller, die mit dem Zusatz "Cath[olici]" im evanglischen Augsburg ihre Rolle als katholisch geprägte, fürstbischöfliche Kupferstecher öffentlich machten: "Klauber Cath. Sc. et Exe. A.V.".
- Standort
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Museum für Sepulkralkultur, Kassel
- Sammlung
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Grafische Sammlung
- Inventarnummer
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GS 1980/173
- Maße
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14,9 x 9,5 cm
- Material/Technik
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Papier / Kupferstich
- Bezug (was)
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Heiligendarstellung
Engel
Andachtsbild
Bibelvers
Personifizierter Tod
Christliches Motiv
Höllenschlund
Himmelstor
Allegorische Darstellungen
- Ereignis
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Herstellung
- (wo)
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Augsburg
- (wann)
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18. Jahrhundert
- (Beschreibung)
-
Druckplatte hergestellt
- Ereignis
-
Herstellung
- (wo)
-
Augsburg
- (wann)
-
18. Jahrhundert
- (Beschreibung)
-
Druckplatte hergestellt
- Rechteinformation
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Museum für Sepulkralkultur
- Letzte Aktualisierung
-
11.04.2025, 11:14 MESZ
Datenpartner
Museum für Sepulkralkultur. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bildwerk
Entstanden
- 18. Jahrhundert