Bestand
Deutschordensherrschaft Achberg (vorläufige Version) (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
1. Zur Geschichte der Herrschaft Achberg
Die Herrschaft Achberg liegt im Südosten von Württemberg an der Grenze zu Bayern etwa zwischen Wangen i. Allgäu und Lindau a.B.
Sie bestand aus elf Einzelmarkungen kleiner Weiler und Höfe, die teils in karolingischer Zeit, teils erst in Spätmittelalter und Neuzeit entstanden sind.
Mittelpunkt und Sitz der Herrschaft war die an einem Steilufer über der Argen erbaute Burg Achberg, auf der Ende des 12. und zu Beginn des 13. Jahrhunderts die Herren von Achberg nachweisbar sind.
Rund 100 Jahre später, 1335, werden Burg und Zubehör wieder genannt, als sie von den Truchsessen von Waldburg (Johannes von Waldburg) durch Kauf an die Herren von Molpertshaus (Molpertshaus Oberamt Waldsee) überging. Hans von Molpertshaus trug die Herrschaft 1352 Österreich zu Lehen auf, von da an blieb Achberg österreichisches Lehen bis 1806.
Ab 1366 waren die Öder, Söhne einer Schwester des Hans von Molpertshaus, im Besitz der Herrschaft Achberg, welche schließlich 1392 von Herzog Leopold von Österreich als Kunkellehen einer Tochter des Schelklin Öder, Salesia Schelklin, verliehen wurde, Salesia war mit Albrecht von Königsegg verheiratet, der später Teilhaber bzw. Mitbesitzer am Lehen wurde.
Von Dyonysius von Königsegg zu Königseggerberg, dem letzten dieser Linie, kam die Herrschaft im Jahr 1530 als österreichisches Lehen an seinen Schwiegersohn Hans Ulrich von Syrgenstein, den Erbauer des jetzigen Schlosses Achberg. Mitte des 17. Jahrhunderts war Achberg Sitz einer syrgensteinische Linie.
Die letzten syrgensteinischen Besitzer von Achberg waren: Hans von S., gest. 1611. Er hatte vier Söhne, davon erbte Hans Ulrich, gest. um 1621, dann dessen Bruder Hans Jakob, gest. 1659, zunächst zusammen mit den Söhnen seines verstorbenen Bruders, Hans Christoph und Hans Georg, gemeinsam die Herrschaft Achberg. In der Folge einigten sich die Nachkommen von Hans Ulrich auf den Besitz von Schloß und Herrschaft Syrgenstein und Hans Jakob (gest. 1659) und seine Söhne auf den Besitz der Herrschaft Achberg. Auf Hans Jakob von S. folgte sein Sohn Johann Gottfried, gest. 1684. Ihm folgte als letzter Inhaber der Herrschaft Achberg Johann Franz Ferdinand, der zunächst noch unter Vormundschaft stand.
Am 11. Mai 1691 verkaufte Johann Franz Ferdinand von Syrgenstein, der letzte seiner Linie, wegen Überschuldung die Herrschaft Achberg mit Zubehör an den Deutschen Orden, Landkommende Altshausen, Ballei Elsaß-Burgund (unter Landkomtur Franz Benedikt Freiherr von Baden zu Altshausen) für 65 000 fl. Der eigentliche Verkaufsbrief wurde erst am 3. März 1693 nach Beilegung der Zwistigkeiten mit den anderen Gliedern des Hauses Syrgenstein ausgefertigt; daher ist in lfd. Nr. 141 wohl das Jahr 1693 als Jahr des Verkaufs angegeben.
Landesherr war nun der Landkomtur der Ballei-Elsaß-Burgund, Sitz Altshausen, der 1700 von Graf Anton von Montfort-Tettnang auch die hohe Gerichtsbarkeit mit forstlicher Obrigkeit und Geleitsrecht erwarb.
Die Verwaltung besorgte ein in Achberg tätiger Obervogt, der der Landkommende Altshausen unterstand. Das war von spätestens
1707-1753 Georg Adam Wocher;
1753-1780 Johann Augustin Günzer, Schwiegersohn des Vorigen,
1780-1791 Joseph Mandele,
1791-1798 Johann Nepomuk von Bagnato, und
1798-1814 Jakob Schäfer.
Gleich nach dem Preßburger Frieden vom 26. Dezember 1805 ergriff Bayern im Januar 1806 von der Herrschaft Achberg Besitz; der Deutsche Orden, Landkommende Altshausen, hielt aber weiterhin zäh seinen Anspruch auf Achberg aufrecht, wobei er von seinem Amtmann daselbst, Jakob Schaeffer, treu und tatkräftig unterstützt wurde - allerdings erfolglos; denn die Rheinbundakte vom 12. Juli 1806 sprach die bisherige Deutsch-Ordens-Herrschaft Achberg dem Fürsten Anton Alois von Hohenzollern-Sigmaringen zu, der sie im September 1806 in Besitz genommen und als Obervogteiamt dem Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen eingegliedert hat.
Inhalt und Bewertung
Sehr lückenhafte Dokumentation des Obervogteiamts der Deutschordensherrschaft Achberg mit der dazugehörigen Herrschaft Ellhofen und den Höfen zu Hittmannsberg in Bayern betreffend Forstsachen, Inventare, Justizverwaltung, Marken, Polizeiwesen und Steuern.
- Bestandssignatur
-
Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, FAS DS 25 NVA
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen (Archivtektonik) >> Fürstlich Hohenzollernsches Haus- und Domänenarchiv (Dep. 39) >> Domänenarchiv Hohenzollern-Sigmaringen >> Erworbene weltliche Herrschaften, säkularisierte Klöster und Stifte >> Geistliche Herrschaften und Stifte
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 08:37 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand