Bestand

Offenhausen (Bestand)

1. Zur Geschichte des Klosters Offenhausen: 1258 schenkten die fünf Söhne Heinrichs von Lupfen, darunter der Straßburger Kanoniker Ulrich, Offenhausen an Meisterin und Konvent zu Kernhausen ihren Besitz zu Offenhausen. 1262 wurde das Kloster unter dem Namen St. Maria Gnadenzell nach Offenhausen verlegt und in den Dominikanerorden aufgenommen. Die vor allem im 14. und 15. Jh. erworbenen grundherrschaftlichen Rechte befanden sich überwiegend in den nahe gelegenen Alborten. Die Konventschwestern entstammten zumeist aus dem regionalen Niederadel, den Familien von Landau, von Gundelfingen, Speth und vom Stein. Ende des 15. Jh. lebten ca. 20 Nonnen in Gnadenzell. Das Klostereinkommen blieb stets sehr bescheiden. Im 15. Jahrhundert kam das Kloster unter württembergische Hoheit. Zur Reformationszeit blieben die wenig verbleibenden Nonnen weiterhin im Kloster, die Verwaltung kam in die Hand eines württembergischen Hofmeisters. 1575 wurden Kirche und Kloster aufgehoben und das heute noch bestehende Gestüt errichtet. Vom einstigen Kloster hat sich einzig die Kirche erhalten. Die Klosterhofmeisterei bestand bis 1806.

2. Zur Überlieferung und Bearbeitung des Bestandes: Über das Archiv des Kloster Offenhausen gibt es keine Erkenntnisse. Die Gnadenzeller Handschriftenüberlieferungen gelten als vollständig verloren. Wann die Urkunden in das herzogliche Archiv gelangten ist nicht bekannt. Im Juni 1621 wurde ein Findbuch des Bestandes erstellt, welches im August 1808 überarbeitet wurde. In der Nachkriegszeit des 2. Weltkriegs wurde auf der Basis des handschriftlichen Findbuchs ein maschinenschriftliches Zettelrepertorium erstellt (Verfasser und Jahr unbekannt). Im Oktober 2015 wurde das Zettelrepertorium von der Zeitangestellte Barbara Mayer unter Anleitung von Johannes Renz in die Datenbank ScopeArchiv eingetragen. Die Titelaufnahmen der Urkunden wurden von Alexandra Haas unter Mitwirkung des Archivinspektoranwärters Niklas Rößler revidiert. Anschließend erfolgte eine Neuindizierung, bei der, sofern möglich, auch Normdeskriptoren vergeben wurden.

3. Literatur: Roland Deigendesch: Dominikanerinnenkloster Offenhausen, in: Württembergisches Klosterbuch, hg. von Wolfgang Zimmermann und Nicole Priesching, Ostfildern 2003, S. 377-379. Dieter, Stievermann: Gründung, Reform und Reformation des Frauenklosters Offenhausen, in: ZWLG 47 (1988) S. 149-202.

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 511
Umfang
177 Urkunden, 19 Büschel (1,90 lfd. m)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Altwürttembergisches Archiv >> Bezirksbehörden des Kirchenguts und der Universität >> Kloster- und Stiftsgutverwaltungen

Bestandslaufzeit
(1258-) 1268 -1804

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 15:09 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • (1258-) 1268 -1804

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