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Staatsverschuldung als Quelle der Nicht-Neutralität

Staatsverschuldung als Quelle der Nicht-Neutralität Ein Beitrag zum Ricardianischen Äquivalenztheorem Während Barro zwar die Gültigkeit des Ricardianischen Äquivalenztheorems im Fall positiver Vererbungen nachgewiesen hat, konnte er indes kein Kriterium dafür entwickeln, wann das Vererbungsmotiv tatsächlich wirksam wird. Da eine erhöhte Staatsverschuldung von den Individuen mit einer erhöhten Vererbung "beantwortet" wird, ist es evident, daß die Höhe und damit denknotwendig das Auftreten der Vererbungen selbst vom Ausmaß der staatlichen Kreditaufnahme abhängig ist. Unterschreitet die Staatsverschuldung eine bestimmte Grenze, kommt es zur sogenannten Randlösung, d.h. trotz Vererbungsmotiv treten keine Vererbungen auf. Der Staat kann mithin via Staatsverschuldung das Wirksamwerden des Vererbungsmotivs determinieren. Mit anderen Worten, das Ricardianische Äquivalenztheorem ist eine Funktion der Höhe der Staatsverschuldung. Wählt der Staat denjenigen Kreditaufnahmesatz, bei dem die Vererbungen gerade Null werden, kommt es zu einem unterkapitalisierten Steady-State. Um zur Goldenen Regel der Kapitalakkumulation zu gelangen, bedarf es einer Forcierung der Kapitalbildung. Die hierzu notwendige Absenkung der Staatsverschuldung kann wegen der Randlösung nicht durch eine entsprechende Verringerung der Vererbungen konterkariert werden, so daß die Politik den gewünschten Erfolg zeitigt. Da im pareto-optimalen Steady-State mithin keine Vererbungen auftreten, ist die optimale Finanzpolitik unabhängig von der Existenz eines Vererbungsmotivs. Sie ist identisch mit derjenigen im Modell ohne Vererbungsmotiv

Sprache
Deutsch

Erschienen in
Journal: Kredit und Kapital ; ISSN: 0023-4591 ; Volume: 22 ; Year: 1989 ; Issue: 4 ; Pages: 453-469

Klassifikation
Wirtschaft

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Michaelis, Jochen
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Duncker & Humblot
(wo)
Berlin
(wann)
1989

DOI
doi:10.3790/ccm.22.4.453
Letzte Aktualisierung
10.03.2025, 11:42 MEZ

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Objekttyp

  • Artikel

Beteiligte

  • Michaelis, Jochen
  • Duncker & Humblot

Entstanden

  • 1989

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