Akte
Citationis Auseinandersetzung um Kollaboration mit dem Feind
Kläger: (2) Fiskal des Tribunals
Beklagter: Dr. Caspar Hoyer, Bürgermeister zu Greisfwald und pommerscher Landrat
Anwälte, Prokuratoren: Bekl.: Dr. Caspar Hoyer (A), Dr. Friedrich Anthon (P)
Fallbeschreibung: Am 25.02. und 03.04.1682 bittet Kl., die Professoren der Greifswalder Universität und Konsistorialräte Friedrich Gerdes und Petrus Mascow zu Kommissaren beim Zeugenverhör gegen Dr. Hoyer zu ernennen, der während der Zeit der brandenburgischen Besetzung Greifswalds mit dem Feind kollaboriert haben soll (Bekl. hatte Ende 1679 vor den Konsequenzen gewarnt, den Kurfürsten von Brandenburg nicht ausdrücklich in die Fürbitte beim Gebet einzuschließen). Am 03.04. legt Kl. dem Tribunal weitere Verhörartikel gegen Hoyer vor, am 05.04. fordert das Tribunal Bekl. auf, sich am 07.04. vor dem Tribunal einzufinden, wo er verhört werden soll. Am 08.05. bittet Kl., Kommissare zu beauftragen, Bekl. einen Eid abzunehmen und ihn danach erneut zu befragen. Das Tribunal lehnt dies am 16.05. ab und weist Kl. zur weiteren Untersuchung an. Am 17.06. bittet Kl. die Untersuchung abzuschließen und Bekl. als überführt zu betrachten und zu bestrafen. Am 03.07. fordert das Gericht weitere Beweise für die Schuld des Bekl. Am 31.10. erbittet Kl. Fristverlängerung, die er am 03.11.1682 erhält. Am 22.01.1683 übergibt Kl. neue Fragen und bittet darum, Kommissare mit dem Zeugenverhör zu beauftragen, was Tribunal am 26.01. veranlaßt. Am 06.03. bittet Kl. anstelle von Prof. Gerdes (Schwiegersohn Hoyers) Prof. Caroc als Kommissar zu bestellen, das Tribunal folgt dem am 14.03. Am 23.04. teilt Kl. mit, daß Caroc die Kommission verweigert habe und bittet um Fristverlängerung. Am 14.06. und 26.09.erbittet Bekl. Fristverlängerung, die er am 19.06. und 05.10.1683 erhält. Am 01.02.1684 erbittet Kl. Prozeßbeschleunigung, am 11.02. weist das Tribunal die Kommissare entsprechend an. Am 23.06. überreicht Kl. den Rotulus der Zeugenvernehmung, am 05.09. und 20.10. erbittet Bekl. Fristverlängerung zur Erwiderung, die er am 08.09. und 25.10. erhält. Am 18.11. wertet Kl. das Verhör aus und erbittet Urteil, das Tribunal fordert Bekl. am 19.11.1684 zur Erwiderung auf. Am 19.01.1685 erbittet Bekl. erneut Fristverlängerung, die er am 23.01. erhält. Am 04.05. weist Bekl. alle Vorwürfe zurück und wehrt sich gegen üble Nachrede seiner Feinde, am 08.05. fordert das Tribunal Kl. zur Erwiderung auf. Am 06.07. erbittet Kl. Fristverlängerung, die er am 10.07. erhält. Am 26.10. erbittet Bekl. Fristverlängerung, die er am 30.10.1685 erhält. Am 18.01.1686 erweitert Bekl. seine Verteidigungsschrift, am 22.01. fordert das Tribunal Stellungnahme des Kl.s, die am 26.02. eingeht und in der Kl. seine Vorwürfe bestärkt. Das Tribunal fordert Bekl. am 01.03. zur letztmaligen Erwiderung auf. Am 19.04. und 31.05. erbittet Bekl. Fristverlängerung, die er am 22.04. und 07.06. erhält. Am 22.06. weist Bekl. erneut Vorwürfe zurück, am 08.07.1686 schließt das Tribunal die Beweisaufnahme, weiteres erhellt nicht.
Instanzenzug: 1. Tribunal 1682-1686
Prozessbeilagen: (7) Articuli inquisitionales generales et speciales; Protokoll der Untersuchung vom 07.04.1682; Articuli probatoriales für Dr. Nicolaus Michaelis, Bernhard Brunst, Dr. Jacob Henning, Magister Balthasar; Ladung der Kommissare an Bekl. vom 25.05.1683; Schreiben des Bekl. an Dr. Anthon vom 19.09.1683; Protocollum Examinis Testium vom 07. und 21.04.1684; Schreiben Friedrich Gerdes an Kommissare vom 10.10.1683; Schreiben Hoyers an Landesregierung vom 07.08.1676
- Archivaliensignatur
-
(1) 0790
- Alt-/Vorsignatur
-
Wismar F 19 (W F 1 n. 19)
- Kontext
-
Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 >> 06. 1. Kläger F
- Bestand
-
Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
- Laufzeit
-
(1676-1682) 25.02.1682-12.07.1686
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Letzte Aktualisierung
-
29.10.2025, 11:28 MEZ
Datenpartner
Archiv der Hansestadt Wismar. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Akten
Entstanden
- (1676-1682) 25.02.1682-12.07.1686