Akten
Citationis Auseinandersetzung um Schadensersatz
Kläger: (2) Margaretha Randow, Witwe des Johann Hagemeister, ehemals Pächter zu Stramhagen / Strameus
Beklagter: Johann Bartoldt Mylich, ehemaliger Amtmann zu Neukloster
Anwälte, Prokuratoren: Kl.: Dr. Henning Christoph Gerdes (A & P) Bekl.: Dr. Ambrosius Petersen (A & P)
Fallbeschreibung: Bekl. hat Kl.in und ihren Mann sonder jenige redliche ursache auch sonder königl. und gräfl. Ordre" den Pachtvertrag über das von ihnen im 4. Jahr gepachtete Gut Strameus gekündigt. Dadurch sind den Pächtern die Einkünfte aus der Ernte entgangen, sie wurden nicht für den bereits gezahlten Unterhalt des Gesindes entschädigt und sie haben ihr Vieh verloren. Bekl. hat sich bisher geweigert, der Kl.in diesen Schaden zu ersetzen, weshalb diese um einen Vorbescheid bittet. Das Gericht lädt die Parteien am 06.11. auf den 26.11. vor, nimmt die Forderungen der Kl.in zur Kenntnis und fordert Bekl. auf, sich binnen 8 Tagen dazu zu äußern. Am 02.12. beruft sich Bekl. darauf, daß Hagemeister seinen Vertrag mit dem Grafen von Dohna abgeschlossen hat, er also nicht belangt werden könne. Das Tribunal fordert Kl.in am 06.12. zur Erwiderung auf, die am 14.12. eingeht und in der sie auf ihren Ansprüchen beharrt und diese ausführlich belegt. Am 17.12.1661 lädt das Tribunal Parteien erneut zu Vorbescheid auf den 07.01.1662 vor. Am 04.01.1662 argumentiert Bekl. gegen die Forderungen der Kl.in, besteht darauf, nur Angestellter des Grafen von Dohna gewesen zu sein, der ihn 1661 von allen Ansprüchen freigestellt habe. Beim Vorbescheid am 07.01. wird Kl.in angewiesen, sich wegen des letzten Pachtjahres an den Grafen direkt zu wenden, Bekl. hingegen aufgefordert, sich auf die Klage inhaltlich einzulassen. Am 09.04., 08. und 27.05. sowie am 10. und 16.06. bittet Bekl. um Fristverlängerung, die er am 25.04., 13. und 28.05. sowie am 10. und 17.06. erhält. Am 21.06. bittet Kl.in darum, ihr endlich Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, am 28.06. weist Bekl. erneut alle Forderungen zurück, stellt aber gerichtliche Kaution, die am 01.07.1662 als zureichend anerkannt wird. Kl.in wird aufgefordert, die Vollmacht ihres Anwaltes vorzulegen und sich wegen der Kaution zu erklären, weiteres erhellt nicht.
Instanzenzug: 1. Tribunal 1661-1662
Prozessbeilagen: (7) Protokolle der Verhandlungen bei Vorbescheiden vom 26.11.1661 und 07.01.1662 mitsamt der Articuli Positionales; Aufstellung über die Unkosten Hagemeisters, die dieser zwischen 1659 und 1660 für das Gut Strameus aufwenden mußte (580 Rtlr 16 s), Kriegsschäden und Verluste durch den Bekl. (900 Rtlr 20 s); Pachtkontrakt über das Gut Strameus zwischen Johann Hagemeister und Bekl. vom 24.06.1656; Rechnung über die Pacht vom Gut Strameus zwischen Bekl. und Kl.in vom 14.06.1661; Erklärung des Grafen von Dohna vom 29.05.1661; Prozeßvollmacht des Bekl. vom 30.06.1662
- Reference number
-
(1) 1232
- Former reference number
-
Wismar H 7 (W H 1 n. 7)
- Context
-
Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 >> 08. 1. Kläger H
- Holding
-
Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
- Date of creation
-
(1656-1661) 05.11.1661-01.07.1662
- Other object pages
- Delivered via
- Last update
-
09.05.2025, 3:01 PM CEST
Data provider
Archiv der Hansestadt Wismar. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Gerichtsakten
Time of origin
- (1656-1661) 05.11.1661-01.07.1662