Zusätzlich zum Internationalen Frauentag am 08. März ist in den USA, Großbritannien und Australien der gesamte Monat der Frauenrechtsgeschichte gewidmet. Jährlich werden anlässlich des „Women’s History Month“ Frauen und ihr Beitrag zur Gesellschaft hervorgehoben und gefeiert. Das ist wichtig, denn lange wurden Frauen aus der Geschichte herausgeschrieben, ihr Kampf um Gleichberechtigung kleingeredet und ihr Engagement von Politik und Wissenschaft ignoriert. Frauengeschichte zu beleuchten bedeutet deshalb auch, den Blick auf das Private zu richten, auf Bereiche, die oft als nebensächlich abgewertet wurden, es aber keineswegs sind.
Ein kulturgeschichtlicher Blick auf das Alltägliche ist hier besonders hilfreich. In diesem Spotlight widmen wir uns Frauen und ihrer Kleidung. Wir untersuchen das Streben nach Emanzipation als (modische) Selbstbestimmung, als Kampf darum, sich frei bewegen zu können und sich das männliche Kleidungsstück par excellence – die Hose – anzueignen.
Von Ötzi bis zum Ritter: Eine kurze Geschichte der Hose
Die geschlechterspezifische, binäre Unterteilung in Hose gleich männlich und Rock bzw. Kleid gleich weiblich ist verhältnismäßig jung und hat ihren Ursprung in Europa. In anderen Kulturkreisen tragen Männer bis heute lange Tuniken oder Wickelröcke, wie zum Beispiel den südasiatischen Lungi oder den südostasiatischen Sarong. Im arabischen Raum und Asien sind locker geschnittene Pluderhosen als Frauenkleidung weit verbreitet.