Archiv

Stadtarchiv Zeitz

Über die Institution

Das Stadtarchiv Zeitz befindet sich nach dem Umzug im Frühjahr 2024 im ehemaligen Hauptgebäude der Zeitzer Kinderwagenfabrik Ernst Albert Näthers, dem späteren VEB ZEKIWA. In den Magazinfläche lagern aktuell ca. 4.000 lfm. regionalgeschichtlich bedeutender Kulturgüter sowie das Bauaktenarchiv der Stadt Zeitz. Darüber hinaus wird das Verwaltungsschriftgut der Stadtverwaltung Zeitz im Zwischenarchiv verwahrt.

Archivgeschichte

Aufgrund der Überlieferungslage ist davon auszugehen, dass im Zeitzer Rathaus bereits seit dem 14. Jahrhundert zunächst aus rechtlichen, später auch aus historischen Beweisgründen sachkundig und systematisch verschiedenartigstes Schriftgut gesammelt wurde.

Bis zum Jahr 1940 lagerten diese Archivalien der Zeitzer Stadtverwaltung im Rathaus, bevor sie im Zuge drohender Luftangriffe während des 2. Weltkrieges in Kellerräumen des Schlosses Moritzburg Zeitz verwahrt wurden. Aufgrund dieser Tatsache konnte der überwiegende Teil der archivalischen Überlieferungen vor kriegsbedingter Zerstörung gesichert werden. Nach Ende des Krieges machten sich die Archivpfleger Herr Alfred Müller und Herr Werner Schulz gemeinsam mit anderen Heimatgeschichtsinteressierten um die Bergung und Aufarbeitung der städtischen Unterlagen verdient. Es wurden zunächst zwei Räume im Nordflügel des Schlosses Moritzburg als Archiv eingerichtet, die sich jedoch aufgrund erheblicher Sicherheitsmängel und denkbar ungünstiger klimatischer Bedingungen nicht zur Aufbewahrung von Archivgut eigneten.

1953 wurde erstmals in der Stadt Zeitz die Stelle des Stadtarchivars besetzt. Unter Leitung des damaligen Stadtarchivars, Herrn Walter Schneider, erfolgte im September 1956 der Umzug des Verwaltungsarchivs im Rathaus und des „Historischen Archivs“ im Nordflügel der Moritzburg in geeignete Räume im 2.Obergeschoss des Südflügels des Schlosses Moritzburg. Zeitgleich wurden die Bestände des Kreisarchivs Zeitz in Räumlichkeiten untergebracht, die unmittelbar an die des Stadtarchivs angrenzten, so dass beide Kommunalarchive zumindest räumlich vereinigt wurden. 20 Jahre später, am 1.1.1976, erfolgte mit der Bildung des Zentralen Kreisarchivs Zeitz die tatsächliche Vereinigung beider Archive. Unter der Trägerschaft des Rates des Kreises Zeitz wurde somit eine „auf Kreisebene geschlossene Archivorganisation“ geschaffen.

Die Bildung des Zentralarchivs wirkte sich auf die Effizienz der Archivarbeit positiv aus: Erschließungsarbeiten konnten in wachsendem Umfang realisiert werden, die Einrichtung entwickelte sich zum Zentrum heimat- und regionalgeschichtlicher Forschung, was sich deutlich in ansteigenden Nutzungszahlen erkennen ließ.

Im Jahr 1993 wurde im Stadt- und Kreisarchiv Zeitz eine Mikrofilmstelle eingerichtet, in der substantiell gefährdete und häufig benutzte Archivalien verfilmt wurden. Darüber hinaus wurde das

Serviceangebot seit 2021 durch die Anschaffung digitaler Reprotechnik erweitert. Somit können auch hochwertige Reproduktionen bis Format A1 auf Antrag angefertigt werden.

Da seit mehreren Jahren die Kapazitätsgrenzen des Archivstandortes Moritzburg erreicht waren und keine Neuzugänge in End- und Zwischenarchiv mehr aufgenommen werden konnten, wurde eine Lösung erarbeitet, die die Erhaltung eines stadtbildprägenden Industriegebäudes mit der fachkundigen Unterbringung der Unterlagen der Stadtgeschichte auf Jahre vereinen wird.

Seit Mai 2019 wurde das seit 1995 denkmalgeschützte, aber leerstehende ehemalige ZEKIWA-Werksgebäude in der Geschwister-Scholl-Straße mit Hilfe einer EFRE-Förderung aufwendig saniert und zur Umnutzung für das Stadtarchiv vorbereitet.

Ab April 2024 konnten die Bestände nach Monaten der akribischen archivarischen Vorarbeiten in den neuen Standort umziehen und aus verschiedenen Außenstellen zusammengeführt werden. Nach Abschluss des Umzugs und der damit verbundenen Nachbereitung, kann das Stadtarchiv Zeitz ab August 2024 seine Arbeit im neuen Haus wieder aufnehmen.

Stadtarchiv Zeitz
Geschwister-Scholl-Straße 16
06712 Zeitz