1833: Bernhard Lizius wird beim Frankfurter Wachensturm verhaftet. Zusammen mit anderen Aufständischen versucht der Revolutionär, in Frankfurt am Main die Hauptwache und die Konstablerwache zu erstürmen, um den Startschuss für eine gesamtdeutsche Erhebung zu geben. Der Wachensturm scheitert und Bernhard Lizius wird in der Konstablerwache eingesperrt. Es gelingt ihm allerdings zu fliehen, indem er das Eisengitter seines Zellenfensters durchfeilt und sich mit einem Seil auf die Straße hinablässt. Der Frankfurter Literat Johann Wilhelm Sauerwein verfasst daraufhin ein Spottlied, das bald in der ganzen Stadt nach der Melodie „Ich bin der Doktor Eisenbarth“ gesungen wird. Darin heißt es unter anderem „Die Vorsicht war gewiß sehr groß/Doch macht der Inquisit sich los/Bricht Gitter, Kasten – und mit Seil/Läßt er sich nieder auf die Zeil/Wer weiß, wie lang er fort schon war/Da ward's die Schildwach erst gewahr/Das Seil hing noch am alten Ort/Jedoch der Galgenstrick war fort.“

1930: Helmut Kohl wird geboren. Als sechster deutscher Bundeskanzler (1982–1998) ist Kohl die prägende Gestalt in der deutschen Politik des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Heute wegen seiner Verdienste um die deutsche Wiedervereinigung und die europäische Annäherung von vielen geschätzt, ist er während seiner Zeit als aktiver Politiker häufig Ziel von Witz und Satire – so wie auf diesem Wahlplakat der SPD.

1913: Emmeline Pankhurst wird zu drei Jahren Haft verurteilt. Pankhurst, eine Anführerin der englischen Suffragetten-Bewegung, die für das Frauenwahlrecht kämpft, hatte die Verantwortung für einen Bombenanschlag auf das sich im Bau befindende Landhaus des britischen Schatzkanzlers David Lloyd George übernommen. „Die Suffragette“, ein deutscher Stummfilm von Urban Gad mit Asta Nielsen in der Hauptrolle, ist angelehnt an Emmeline Pankhursts Leben. Im Film entschließt sich die Suffragette jedoch den Politiker, in den sie sich verliebt hat, zu retten – am Ende wird sie als seine glückliche Frau und Mutter von vier Kindern gezeigt. Trotz des versöhnlichen Ausgangs ist der Film der zeitgenössischen Zensur teilweise zu radikal. Während der Film in Berliner Kinos ungeschnitten läuft, wird er von der Münchner Polizei um 136 Meter gekürzt. Ursprünglich besitzt der Film eine Länge von 1878 Metern, heute ist allerdings keine vollständige Fassung mehr erhalten.