Schriftsteller, Journalist, Kritiker, Theaterkritiker, Kriegsberichterstatter, Apotheker, Librettist, Historiker, Romancier, Übersetzer
1819: Der Apotheker, Schriftsteller, Journalist, Theaterkritiker und Kriegsberichterstatter Theodor Fontane wird als Sohn des Apothekers Louis Henri Fontane und dessen Frau Emilie in Neuruppin geboren. Nachdem er Privatunterricht durch den Vater erhalten hat, besucht er 1832/33 das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Neuruppin. Ab 1836 wird er zum Apothekergehilfen in Berlin ausgebildet und veröffentlicht erste Gedichte und Erzählungen in einer Berliner Tageszeitung. 1840–1843 arbeitet er in der väterlichen Apotheke und tritt dann für ein Jahr in das Berliner Gardegrenadierregiment „Kaiser Franz“ ein. Später, nach dem pharmazeutischen Staatsexamen, erhält Fontane die Approbation zum Apotheker und lässt sich 1847 in Berlin nieder. Nach Beteiligung an den Barrikadenkämpfen der Märzrevolution 1848 beschließt er, seinen erlernten Beruf aufzugeben und „sein Leben auf den Vers zu stellen“. 1849 folgt die erste Buchveröffentlichung mit „Männer und Helden. Acht Preußenlieder“. Nach dem Scheitern der Novemberrevolution nimmt Fontane 1850 eine Lektorenstelle im preußischen Innenministerium an, die er jedoch bald wieder verliert. Er heiratet Emilie Rouanet-Kummer (aus der Ehe gehen sieben Kinder hervor) und nimmt 1851 eine Stelle bei der staatlichen „Zentralstelle für Pressangelegenheiten“ an. Im Rahmen seiner Tätigkeit reist er nach London, aus seinen Korrespondenzberichten geht später das Buch „Ein Sommer in London“ (1854) hervor. 1856–58 bleibt Fontane als Presseattaché der preußischen Botschaft in London und fasst seine Eindrücke und Erlebnisse in literarischen Werken zusammen („Aus England“, „Jenseits des Tweed“ usw.). Er kehrt 1859 mitsamt Familie nach Berlin zurück. 1864, 1866 und 1870/71 reist er im Auftrag eines Verlags zu den Schauplätzen des Deutsch-Dänischen, Deutschen und Deutsch-Französischen Krieges um zu berichten. 1870–89 arbeitet er als Theaterkritiker der liberalen „Vossischen Zeitung“. Ab 1889 – im Alter von 70 Jahren – setzt Fontane sich als freier Schriftsteller zu Ruhe und stirbt schließlich am 20. September 1898 in Berlin. Noch vor seinem Tod wird er von der Deutschen Schillerstiftung mit einer (finanziellen) Ehrengabe unterstützt und außerdem von der philosophischen Fakultät der Berliner Universität mit der Doktorwürde geehrt.