Münze

Goldgulden des Eichstätter Bischofs Gabriel von Eyb, 1512

Die Münzgeschichte des Bistums Eichstätt beginnt bereits im 10. Jahrhundert – 300 Jahre nach der Klostergründung durch den Heiligen Willibald. Mit Beginn des 14. Jahrhunderts konnten die Bischöfe von Eichstätt ihre weltlichen Besitzungen erfolgreich erweitern und avancierten zu fürstbischöflichen Landesherren. Inmitten der Wirren der Reformationszeit wurden unter Bischof Gabriel von Eyb (1455–1535), auf den die Umschrift des Avers‘ Bezug nimmt, die ersten Eichstätter Goldgulden geprägt. Unter dem Fürstbischof entwickelte sich das typische Eichstätter Münzbild, das noch bis ins 18. Jahrhundert die Erscheinung der Prägungen bestimmen sollte: Das Wappen des Stifts – ein Bischofsstab – wurde ganz im Stile der fürstbischöflichen Wappengestaltung mit dem der Familie verbunden. Ein weiteres Wappen findet sich auf dem Revers: Dieses repräsentiert das Kapitel. Dahinter wacht die Heilige Walburga, Schwester des Stiftgründers Willibald und Patronin der Diözese Eichstätts. Sie ist deutlich erkennbar an ihrem Attribut, dem Ölfläschchen. Die Darstellung bezieht sich auf das sogenannte Walburgisöl: Seit der Umbettung von Walburgas Reliquien unter den Hochaltar der Eichstätter Abteikirche im 11. Jahrhundert soll an bestimmten Tagen eine heilende Flüssigkeit aus ihrem Sarg austreten, die noch heute – in kleine Glasfläschchen gefüllt – von Gläubigen erworben werden kann. [Vivien Schiefer]

Vorderseite | Urheber*in: Landesmuseum Württemberg, Münzkabinett

Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International

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Standort
Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
Sammlung
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen; Münzkabinett
Inventarnummer
MK 16696
Maße
Durchmesser: 22,5 mm, Gewicht: 3,23 g
Material/Technik
Gold, geprägt
Inschrift/Beschriftung
Vorderseite: Im Feld geviertes Schild: links Stiftswappen (Krummstab), rechts Familienwappen (drei Muscheln) Vorderseite: + GABRIEL D(EI) G(RATIA) EPS (=EPISCOPUS) EYSTETENS MDXI Rückseite: SANCTA + WAL(PURGA) -PVRGI + VIRGO

Verwandtes Objekt und Literatur
Erich B. Cahn, 1962: Die Münzen des Hochstifts Eichstätt, Grünwald b. München, S. 68 Nr. 24b
C.F. Gebert, 1885: Die Münzen und Medaillen des ehemaligen Hochstifts Eichstätt, S. 76 Nr. 7

Bezug (was)
Münze
Heilige
Geistliches Fürstentum
Bezug (wer)
Bezug (wo)
Eichstätt
Heiliges Römisches Reich

Ereignis
Herstellung
(wo)
Eichstätt
(wann)
1512
Ereignis
Fund
(wo)
Schorndorf (Rems-Murr-Kreis)
Ereignis
Auftrag
(wer)

Rechteinformation
Landesmuseum Württemberg
Letzte Aktualisierung
14.03.2023, 06:23 MEZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Münze

Beteiligte

Entstanden

  • 1512

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