Bestand
Domänenrentamt Dortmund (Bestand)
Allgemeine Verwaltung 1843-1894
(8); Generalia: Zahlungen 1846-1887 (2); Ansprüche (Hofesabgaben,
Lehen, Zehnte, sonstige Abgaben) 1816-1890 (15); Spezialia (nach
Orten) (1290) 1560-1894 (877).
Form und Inhalt:
Vorwort
Die ehemalige Reichsstadt Dortmund wurde 1802
gemäß Reichdeputationshauptschluß vom Erbprinzen von Oranien in
Besitz genommen und bis 1806 durch Oranien-Nassuische Regierung
Dortmund verwaltet.Nach Übernahme durch das Großherzogtum Berg
wurde als Unterbehörde der das Ruhrdepartement umfassenden
Domänendirektion Dortmund 1808 die Rentei, das spätere Rentamt
Dortmund geschaffen. Leitender Beamter war seit Oktober 1813 Karl
Ludwig von Hövel (1777-1850).
Das Rentamt verwaltete mit
dem Ziel der Ablösung Domänenbesitz, der sich größtenteils aus
altem märkischen Besitz und den Gütern aufgelöster Klöster und
Stifte (Cappenberg. Clarenberg, Minoriten/Dortmund, St.
Katharina/Dortmund, Essen, Fröndenberg,Gevelsberg, Herdecke,
Werden,u.a.) zusammensetzte.
In der preußischen Zeit
bestand das Rentamt fort und umfaßte nach Auflösung der Rentei
Hörde und verschiedener Stifts- und Klosterrenteien zunächst das
Gebiet des Landkreises Dortmund (spätere Kreise Dortmund und
Hörde). Es bildete zusammen mit anderen Rentämtern (u.a. Arnsberg,
Bochum, Hagen, Hamm, Siegen, Soest) eine Unterbehörde der
Unterabteilung Domänen und Forsten der preußischen Regierung
Arnsberg, die 1816 für ihren Bezirk die Aufgaben der
großherzoglich-bergischen Domänendirektion Dortmund übernommen
hatte.
Anzahl und Zuständigkeitsbereiche der Rentämter
änderten sich mehrfach. 1823 wurde das Rentamt Bochum aufgelöst und
Dortmund zugeschlagen. Dessen Bezirk (mit Rezepturen Blankenstein,
Bochum, Hattingen, Langendreer und Sprockhövel) umfasste jetzt die
Landkreise Bochum, Dortmund und aus dem Kreis Hagn die
Bürgermeisterei Sprockhövel. Insgesammt wurde 1839 aus 1.447 Höfen,
Gebäuden, Grundstücken und Rechten
in 163 Ortschaften
20.304 Reichstaler in Geld- und Naturalleistungen eingezogen.
1840 glich die preußische Regierung die Rentamtsbezirke den
Landkreisen an. Im Zuge dieser Neugliederung wurde der
Rentsamtsbezirk Hagen, der die Kreise Hagen, Altena, Iserlohn und
das ehemalige Amt Balve umfasste, aufgelöst. Der Kreis Hagen wurde
dem Rentamt Dortmund zugeschlagen, der Rest dem Rentamt Arnsberg.
Demzufolge finden sich im Bestand Rentamt Dortmund etwa 65 Akten
Hagener Provenienz (vgl.Karte im Findbuch B 415, 1 f. 2). 1840 zog
Dortmund zusammen mit den Rezepturen Bochum, Hattingen, Hagen,
Wetter und Schwelm aus 202 Ortschaften 25.435 Reichstaler ein
(Reg.Arnsberg III A Fach 3 Nr. 1)
Nach dem Tod des
Domänenrats von Hövel im August 1850 wurde das Rentamt Dortmund
zunächst komissarisch durch den Leiter des Rentamts Hamm,
Domänemrat Johann Andreas Eduard Maer (geb.1795, 1869 pensioniert;
Reg.Arnsberg III A Fach 5, Nr. 8a), geleitet. 1851 wurde das
Rentamt aufgelöst und die ohm unterstehenden Rezepturen Bochum,
Hagen, Hattingen und Schwelm wurden den Steuerklassen in
Bochum,
Gevelsberg (für Steuerbezirke Hagen und
Gevelsberg), Hattingen und Schwelm sowie der Rezeptur Dortmund
unter der Leitung des Domänenrats Mayer zugewiesen. (Reg.Arnsberg
III A Fach 5 Nr.8). 1857 wurden die Rezepturen Bochum und Schwelm
aufgelöst und Ihre Aufgaben durch die Lokalrezepturen Dortmund,
Hamm, Unna und Werl wahrgenommen ( Reg. Arnsberg III A Fach 6
Nr.8).
Da bei jeder Neuorganisation abgeschlossene und
überflüssige Akten kassiert wurden, fehlen im Bestand Dortmund die
frühen Ablösungen und ein Großteil der Generalia. Die Akten wurden
durch die Accessionen 7/1924, 20/1925 und 7/1954 von der Regierung
Arnsberg übernommen.
Dem alten Findbuch (B481 Do) sind
die Angaben über Akten zu entnehmen, die aus anderen Beständen
stammen oder in sie überführt wurden. Der Bestand wurde in den
Monaten Mai bis August 1991 neu verzeichnet von
Staatsarchivreferendaren Peter Engels, Wilhelm Klare, Michael
Matscha, Ingeborg Schnelling und Gunnar Teske. Dabei wurden die
Specialia innerhalb der einzelnen Ortschaften nach folgendem Schema
gegliedert:
Gemeindesachen-Höfe-Lehen-Häuser-Grundstücke-Zehnte-Mühlen-Fischrei-Fährschiffahrt-sonstige
Angaben.
Münster, im August 1991 (es folgen
die Unterschriften der o.g. Referendare)
- Reference number of holding
-
M 204
- Extent
-
902 Akten.
- Language of the material
-
German
- Context
-
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (Archivtektonik) >> 3. Behörden und Einrichtungen des Staates und der Selbstverwaltung nach 1816 >> 3.3. Wirtschaftsverwaltung (M) >> 3.3.2. Land- und Forstwirtschaft >> 3.3.2.7. Domänenrentämter (Renteien)
- Related materials
-
Folgende Aktennummern des alten Findbuchs fehlen:
1,4,5,6,9,11,61,62,69,70,73,85,86,87,88,92,155,199,267,274,285.
Die alte Nummer 250 ist jetzt: Stift Herdecke Akten XI 25b, die alte Nummer 822a ist jetzt: Regierung Arnsberg Katasterverwaltung Nr. 697.
Folgende alte und doppelt belegte Signaturen lauten jetzt:
alt neu
432,2 894
509,2 893
813a 892
814a 882
815a 889
816a 891
817a 890
818a1 888
818a2 887
819a 885
820a 886
821a 884
- Date of creation of holding
-
(1290-) 1560-1894
- Other object pages
- Delivered via
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
23.06.2025, 8:11 AM CEST
Data provider
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Westfalen. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- (1290-) 1560-1894