Dentale Implantate bei Patienten mit Immunsuppression / Immundefizienz
Abstract: Hintergrund: Ein beeinträchtigter Gesundheitszustand und der damit verbundene Mangel an ausreichender Wirtsheilung gehören zu den Parametern, die für das Versagen von dentalen Implantaten verantwortlich sind. In einer stetig wachsenden und alternden Gesellschaft sehen sich Zahnärzte immer mehr immungeschwächten Patienten gegenüber, die eine implantatbasierte zahnärztliche Rehabilitation wünschen.
Ziel: Um klinische Beweise für zukünftige Entscheidungen hinsichtlich der Möglichkeit einer Versorgung mittels dentaler Implantate zu liefern, bestand das Ziel dieser Dissertation darin, den Einfluss der Immunsuppression auf das Überleben von dentalen Implantaten zu analysieren.
Methoden: Die Methodik wurde gemäß dem PRISMA Statement und den Prinzipien der Cochrane Collaboration durchgeführt. MEDLINE (OvidSP) und Web of Science (Science Citation Index, MEDLINE, Biosis) wurden durchsucht. Die Ergebnisse wurden mit der generischen inversen Varianzmethode unter Verwendung eines Zufallseffektmodells berechnet, um die gepoolte Inzidenz von Zahnverlust zu berechnen. Gemeldete Odds Ratio von vollständig angepassten Modellen wurden bevorzugt. Eindeutige Risikoschätzungen wurden mit 95% -Konfidenzintervallen zusammengefasst.
Ergebnisse: Insgesamt 62 Publikationen zu 1751 enossalen Implantaten bei immunge-schwächten Patienten wurden eingeschlossen. In der Nachbeobachtungszeit von 24 Monaten und länger betrug die mittlere Überlebensrate von Implantaten bei HIV-Patienten 93,1%, während die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit 31,7 Monaten betrug. Bei Chemotherapie-Patienten betrug die Überlebensrate 98,8%, und die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit lag bei 112,5 Monaten. Bei Autoimmunerkrankungen betrug die Überlebensrate 88,75%, bei einem durchschnittlichen Follow-up von 72,6 Monaten. Bei der Organtransplantation betrug die Implantatüberlebensrate 100%, wobei der Follow-up-Zeitraum 47,8 Monaten betrug. Morbus Crohn zeigte einen signifikanten Effekt auf das frühe Versagen von Implantaten und führte zu einem erhöhten, jedoch nicht signifikanten Implantatverlust.
Fazit: Die verfügbaren Studien stützen sich auf ein kleines, heterogenes Patientenkollektiv und sind überwiegend durch das Fehlen von Kontrollgruppen gekennzeichnet. Es standen keine randomisierten kontrollierten Studien zur Verfügung. In Bezug auf die analysierten immunsuppressiven Zustände zeigte nur Morbus Crohn einen signifikanten Effekt auf das frühe Versagen des Implantats und führte zu einem erhöhten, jedoch nicht signifikanten Implantatverlust. Eine datenbasierte endgültige Schlussfolgerung ist nicht abschließend möglich
- Standort
-
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
- Umfang
-
Online-Ressource
- Sprache
-
Deutsch
- Anmerkungen
-
Universität Freiburg, Dissertation, 2021
- Schlagwort
-
Zahnimplantat
Implantation
Immunsuppression
Patient
Immundefekt
Implantat
Zahnimplantat
- Ereignis
-
Veröffentlichung
- (wo)
-
Freiburg
- (wer)
-
Universität
- (wann)
-
2021
- Urheber
- Beteiligte Personen und Organisationen
- DOI
-
10.6094/UNIFR/219832
- URN
-
urn:nbn:de:bsz:25-freidok-2198324
- Rechteinformation
-
Kein Open Access; Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
- Letzte Aktualisierung
-
25.03.2025, 13:42 MEZ
Datenpartner
Deutsche Nationalbibliothek. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Beteiligte
Entstanden
- 2021