Bestand

Bezirksbauinspektion Bruchsal: Plan- und Bildersammlung (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

Die Bilder- und Plansammlung der Außenstelle Bruchsal des Staatlichen Hochbauamts Karlsruhe - der früheren Bezirksbauinspektion Bruchsal - überdauerte offenbar unbeschadet die völlige Zerstörung des Schlossareals 1945; ob sie im Krieg ausgelagert oder im Keller des Bauamts sicher untergebracht war, lässt sich nicht mehr feststellen. Das vorliegende Verzeichnis entstand 1977 im Bauamt unter Leitung der Bauhistorikerin Dr. Uta Hassler. Der Bestand von 25 Mappen wurde "Historische Plansammlung" genannt und seitdem nur noch um 3 Mappen ergänzt; andere Pläne aus dem Bruchsaler Baubezirk, die nicht darin erfasst waren, gelangten davon unabhängig nach und nach ins Generallandesarchiv. Die "Historische Plansammlung" blieb jedoch im Bauamt; regelmäßige Vorstellungen des Generallandesarchivs änderten daran nichts. Erst nach der Auflösung der Außenstelle Ende 2003 wurde auch der Bestand dem Generallandesarchiv übergeben. In einer abschließenden Ausstellung im Bruchsaler Schloss waren die kostbarsten Stücke daraus noch einmal zu sehen. Die Exponate dieser Ausstellung sind auf der CD-ROM "Ohn' Plan kein Gebey. Historische Pläne aus drei Jahrhunderten" dokumentiert. Im Generallandesarchiv ging der Bestand als Zugang 2004-19K ein, erhielt aber die Signatur als Grundbestand (424b K).
Als völliger Fremdkörper und auf ungeklärtem Weg gelangten Häftlingszeichnungen aus der Zeit zwischen 1880 und 1900 vom Bruchsaler Gefängnis in die Plansammlung. Auch sie wurden in das Verzeichnis aufgenommen (Mappe 26), später jedoch vom Bauamt an das Strafvollzugsmuseum in Ludwigsburg abgegeben. Von dort konnten sie 2005 zurückgeholt werden; sie bilden heute den Bestand GLA 311 Zug. 2005-25.

Inhalt und Bewertung

Der Bestand umfasst weit mehr als die ehemalige Plankammer eines Bauamts; er ist zugleich Sammlung von Porträts (Kupferstiche und Lithographien), Ansichten, Aktenfragmenten und anderem, was thematisch irgendwie mit der Residenz Bruchsal zu tun hat. Abgesehen von wenigen älteren Stücken setzt er mit Plänen zum bischöflichen Schlossbau im 18. Jahrhundert ein; dazu gehören auch Entwürfe Balthasar Neumanns. Die Sammlung endet in den 1930er Jahren. Umfangreiche Plansätze berühren aber auch den anderen staatlichen Hochbau in der Stadt und im Baubezirk, dem alten Kreis Bruchsal. Für viele Bauobjekte wie das Schloss oder auch die Vollzugsanstalt gilt jedoch, wie erwähnt, dass Pläne derselben Provenienz bereits früher im Generallandesarchiv eingeliefert und dort meist in den Bauplanbestand G, später in 424 K eingereiht worden waren. In der FAUST-Datenbank zu GLA 424 K sind inzwischen alle Pläne nachgewiesen, entweder in Einzelverzeichnung (für 424 K) oder summarisch in den Gebäudeübersichten (für G und 424b K).
Als Bestellsignatur gilt GLA 424b K, gefolgt von dem dreigliedrigen Nummernsystem des Bauamts (z.B. GLA 424b K/05.13.02). Der Bestand umfasst ca. 1650 Pläne, ca. 60 Bilder und 12 Aktenfragmente in 6 Planschubladen.
Karlsruhe, im Februar 2006 Konrad Krimm

Bestandssignatur
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 424 b K

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Finanzen, Landwirtschaft und Forst >> Bauämter >> Bruchsal

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Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 11:03 MESZ

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