Bestand

Reserve-Infanterie-Regiment 110 (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

Das Regiment wurde infolge der Mobilmachung im August 1914 aufgestellt und der 28. Reserve-Division zugeteilt (XIV. Reservekorps). Es wurde für die Dauer des Krieges nur auf dem westlichen Kriegsschauplatz eingesetzt. Im September 1918 wurde das III. Bataillon des aufgelösten Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 40 als III. Bataillon inkorporiert. Zu Kriegsbeginn wurde für die Ausbildung des Ersatzes ein Ersatz-Bataillon aufgestellt, das seit dem 15. August 1914 mobil war und der Kommandantur der Festung Neubreisach unterstellt wurde. Dort bezog es auch seinen Standort

Inhalt und Bewertung

Es handelt sich um die Akten des Reserve-Infanterie-Regiments 110.
Inhaltlich besteht der Bestand vor allem aus der Überlieferung der allgemeinen internen Verwaltung eines Regiments, seinen Gefechten und Bewegungen und der Gewährleistung der permanenten Kampfbereitschaft. Besonders nennenswert sind die Aktengruppen über die Personalangelegenheiten, die Maschinengewehrkompanien, der Aufstellung einer Minenwerfer- und Nachrichtenkompanie, die Kriegsstellungen, die Garnisonsangelegenheiten, die militärischen Operationen, die Gefechtsberichte, die Kriegstagebücher, die militärischen Befehle und die Demobilmachung.

Regimentsgeschichte: Das Regiment wurde infolge der Mobilmachung im August 1914 aufgestellt und der 28. Reserve-Division zugeteilt (XIV. Reservekorps). Es wurde für die Dauer des Krieges nur auf dem westlichen Kriegsschauplatz eingesetzt. Im September 1918 wurde das III. Bataillon des aufgelösten Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 40 als III. Bataillon inkorporiert. Zu Kriegsbeginn wurde für die Ausbildung des Ersatzes ein Ersatz-Bataillon aufgestellt, das seit dem 15. August 1914 mobil war und der Kommandantur der Festung Neubreisach unterstellt wurde. Dort bezog es auch seinen Standort. Infolge der Demobilmachung blieben ab dem 2. Mai 1919 im Bereich des XIV. Armeekorps nur das Generalkommando, vier höhere Auflösungsstäbe und je eine Abwicklungsstelle bei denjenigen Infanterie- und Artillerie-Regimentern bestehen, die zum Friedensetat vor 1914 zählten. Im Freistaat Baden begann am 13. Januar 1919 mit der Annahme von Freiwilligen die Neubildung des badischen Volksheeres. Reichs- und Badische Volksregierung ließen als Reaktion auf den sogenannten "Spartakus-Aufstand" im Februar 1919 zusätzlich zu den bereits bestehenden Freiwilligenformationen bei allen Einheiten weitere Freiwilligenverbände aufstellen.

Bestandsgeschichte: Nach Kriegsende verblieben die Akten bei der Abwicklungsstelle des Grenadier-Regiments Nr. 110. Ab Januar 1920 wurde mit der Einrichtung eines Archivs des XIV. Armeekorps begonnen, in dem die Archive der Abwicklungsstellen zusammengeführt wurden. Im Herbst 1920 zog das Korpsarchiv in die Infanteriekaserne Heilbronn um. Ab Januar 1921 trat das Korpsarchiv unter der Bezeichnung Aktenverwaltung XIV in den Geschäftsbereich des Reichsministeriums des Innern, bevor es am 1. April 1921 als Archivzweigstelle Heilbronn dem Reichsarchiv in Potsdam eingegliedert wurde. Infolge der Vereinigung der Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und Stuttgart gelangten die Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die Württembergische Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart übernahm, gab in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des XIV. Armeekorps an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Eine sehr ausführliche Bestandsgeschichte ist im Vorwort des Stellvertretenden Generalkommandos des XIV. Armeekorps (Bestand 456 F 8) enthalten. Der Bestand umfasst 214 Faszikel mit einem Umfang von 3,80 laufenden Metern.

Literaturhinweise: Die Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg, München 1983. Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. Greiner; Vulpius: Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 110 im Weltkrieg 1914 - 1918, Karlsruhe 1938. Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138. Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.

Bestandssignatur
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 54
Umfang
214 Archivalieneinheiten

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Infanterie- und Maschinengewehr-Formationen
Verwandte Bestände und Literatur
Die Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935.
Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg, München 1983.
Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908.
Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368.
Greiner; Vulpius: Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 110 im Weltkrieg 1914 - 1918, Karlsruhe 1938.
Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138.
Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.

Bestandslaufzeit
1914-1919

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Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 11:03 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1914-1919

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