Bestand
Generalkommando XIV. Armeekorps: Frieden und Abwicklung (Bestand)
Inhalt und Bewertung
Es handelt sich um die Akten des am 1. Juli 1871
gebildeten Generalkommandos des XIV. Armeekorps. Das
Generalkommando übergab mit der Mobilmachung seinen bisherigen
Befehls- und Geschäftsbereich an das Stellvertretende
Generalkommando. Bei Kriegsende übernahm das aus dem Feld
zurückkehrende Generalkommando die Funktion vom sich auflösenden
Stellvertretenden Generalkommando. Aus diesem Grund bricht die
Aktenüberlieferung mit dem 1. August 1914 ab und setzt mit der Zeit
nach dem Waffenstillstand im November 1918 wieder ein. In
Friedenszeiten war das Korps der größte selbständige Heereskörper
für operative Aufgaben. Inhaltlich besteht der Bestand aus der
Überlieferung der allgemeinen internen militärischen Verwaltung.
Besonders nennenswert sind die Aktengruppen über die Neubildung des
XIV. Armeekorps, die Generalstabsübungen und -reisen, die
militärische Aus- und Fortbildung, die Ausrüstung und Bewaffnung,
die Personalangelegenheiten, der Grenzschutz und die innere
Sicherheit sowie die Demobilmachung.
Zur Geschichte der Behörde
"Generalkommando": Das stehende Heer des Königreiches Preußen war
seit den Jahren 1818/20 in Armeekorps (AK) gegliedert. Diese
bestanden aus zwei Divisionen nebst Artillerie- und
Pionierverbänden. Die Generalkommandos der Armeekorps waren für
alle militärischen Einrichtungen im Befehlsbereich des Korps
zuständig. Entsprechend dem preußischen Vorbild hatte Baden seine
Armee in der zweiten Hälfte der 60er Jahre des 19. Jahrhunderts neu
organisiert. Bis 1869 war die Reform, die, analog zu Preußen, die
Einrichtung eines Armeekorps für den deutschen Mittelstaat vorsah,
weitgehend durchgeführt und die badische Armee innerlich wie
äußerlich der preußischen aufs engste angenähert worden. Als mit
dem 25. November 1870, dem Tag des Abschlusses der
Militärkonvention mit Preußen, das Großherzogtum Baden seine
militärische Souveränität verlor und die badische Armee als XIV.
Armeekorps ein Teil des preußischen Heeres wurde, war diese
Annäherung weitgehend abgeschlossen, konnte die preußische
Militärverwaltung problemlos und ohne Reibungsverlust ihre Arbeit
aufnehmen. Im Rahmen dieser Neuordnung wurde das badische
Kriegsministerium aufgelöst und seine Zuständigkeiten dem
Generalkommando übertragen, das seinen Sitz in Karlsruhe nahm. Am
1. Juli 1871 erhielt das XIV. Armeekorps seine endgültige
Gliederung in die 28. und 29. Division. Kommandierende Generale des
XIV. Armeekorps waren: 1871-1879 General der Infanterie v. Werder
1879-1888 General der Infanterie v. Obernitz 1888-1896 General der
Infanterie v. Schlichting 1896-1902 General der Kavallerie v. Bülow
1902-1908 General der Infanterie v. Bock und Polach 1908-1914
General der Infanterie Frhr. v. Hoinigen gen. Huene Mit der
Erklärung der Mobilmachung am 1. August 1914 kamen der
Mobilmachungsplan für das deutsche Heer und die
Mobilmachungsinstruktion für das XIV. Armeekorps in Anwendung. Das
Generalkommando übergab seinen bisherigen Befehls- und
Geschäftsbereich an das Stellvertretende Generalkommando. Das
aktive Generalkommando selbst zog in das Feld. Bei Kriegsende und
entsprechend dem 1917 ausgearbeiteten Demobilmachungsplan übernahm
das aus dem Feld zurückkehrende Generalkommando die Funktionen vom
dann sich auflösenden Stellvertretenden Generalkommando. Aus diesem
Grunde bricht die Überlieferung des vorliegenden Bestandes mit dem
1. August 1914 ab, ehe sie mit der Zeit nach dem Waffenstillstand,
8. November 1918, wieder einsetzt. Zur Bestandsgeschichte
vergleiche die umfassende und instruktive Einleitung im Findbuch
des Bestandes 456 F 8 - Stellvertretendes
Generalkommando.
Ordnung und Verzeichnung: Der
hier vorliegende Bestand war bislang lediglich mit Hilfe eines in
der Reichsarchivzweigstelle Heilbronn bzw. dem Heeresarchiv
Stuttgart erstellten Einlieferungsverzeichnisses benutzbar. Dies
entsprach keineswegs den an moderne Archivfindmittel gestellten
Anforderungen, zumal die im Jahre 1947 - vor der Abgabe des
Bestandes an das Generallandesarchiv - im Heeresarchiv Stuttgart
vorgenommene Kassation eines bedeutenden Teils der Überlieferung
nur unvollkommen bzw. zumindest unübersichtlich im
Einlieferungsverzeichnis vermerkt worden ist. Eine Neuverzeichnung
war daher dringend geboten. Die Ordnung orientiert sich an der
üblichen Geschäftseinteilung des Generalkommandos. Karlsruhe, im
Juni 1991 Kurt Hochstuhl
- Bestandssignatur
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 5
- Umfang
-
516 Archivalieneinheiten
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Höhere Stäbe
- Bestandslaufzeit
-
1865 - 1914, 1918 - 1921
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 11:03 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1865 - 1914, 1918 - 1921