Bestand

Nachlass Oswald, Otto (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

Geb. 26. Juni 1880 in Wolfach. 1927-1945 tätig beim Badischen Rechnungshof in Karlsruhe bzw. bei der Außenabteilung Karlsruhe des Rechnungshofs des Deutschen Reichs (seit 1929 Ministerialrat, seit 1931 Stellvertreter des Leiters), 1945 zunächst durch die amerikanische Besatzungsmacht mit dem Neuaufbau des Badischen Rechnungshofs beauftragt, dann aus dem Dienst entlassen, 1946 Berufung zum Präsidenten der Badischen Rechnungskammer in Freiburg.

Inhalt und Bewertung

Typoskript "Zur Geschichte des Badischen Rechnungshofs 1819-1937"; persönliche und dienstliche Korrespondenz

Biographie: Otto Oswald wurde am 26. Juni 1880 in Wolfach geboren. Von 1927 bis zum Jahr 1945 stand er in den Diensten des Badischen Rechnungshofs in Karlsruhe bzw. der Außenabteilung Karlsruhe des Rechnungshofs des Deutschen Reichs, wobei er seit 1929 Ministerialrat, seit 1931 stellvertretender Leiter des Rechnungshofs war. Am 21. Dezember 1943 beendete Otto Oswald seine Arbeit "Zur Geschichte des Badischen Rechnungshofs 1819-1937", die er im Auftrag des Präsidenten des Rechnungshofes des Deutschen Reiches in Potsdam, Friedrich Ernst Moritz Saemisch, verfasst hatte. Otto Oswald war mit Johanna Bender, der Schwester des ehemaligen Freiburger Oberbürgermeisters von 1922 bis 1933, Karl Bender, verheiratet, aus dieser Verbindung gingen drei Kinder hervor. Bender, der sich nach dem Krieg in Karlsruhe als Anwalt niederließ, vertrat Oswald auch in dessen Spruchkammerverfahren, bei dem er als Mitläufer eingestuft und zur Bezahlung von 1000 RM Sühnegeld verpflichtet wurde. Zunächst wurde Oswald 1945 durch die amerikanische Militärregierung mit dem Neuaufbau des Badischen Rechnungshofs beauftragt, da sich die Militärregierung dann jedoch für eine Schließung des Rechnungshofes in Karlsruhe entschied, wurde auch Oswald aus dem Dienst entlassen. Sein Schwager Karl Bender setzte sich jedoch für eine Wiederaufnahme Oswalds in den Staatsdienst ein und so wurde Otto Oswald 1946 mit dem Wiederaufbau der Badischen Rechnungskammer in Freiburg beauftragt, zu deren Präsident er auch ernannt wurde. Dieses Amt trat er am 12. Juli 1946 an. Er leitete die Badische Rechnungskammer bis zu deren Aufhebung 1953. Otto Oswald verstarb am 23. März 1963.

Überlieferungsgeschichte und Erschließung: Der Nachlass Otto Oswalds gelangte aus drei Quellen ins Staatsarchiv Freiburg: Zunächst gab der Landtag Baden-Württembergs 1977 ein Typoskript zur Geschichte des Badischen Rechnungshofes ab, das sich bei Räumungsarbeiten im Keller des Landtagsgebäudes gefunden hatte. Ein Typoskript sowie ein Faszikel ausgewählter Korrespondenz an Otto Oswald aus den Jahren 1960 bis 1962 gelangten aus der Hand eines Sohnes Oswalds im Jahr 1978 an das Staatsarchiv Freiburg. Bei dem Typoskript handelte es sich um eine Vorlage des Exemplars von 1943 allerdings ohne Literaturverzeichnis und Nachwort, dafür mit zahlreichen handschriftlichen Zusätzen und Streichungen ganzer Passagen. Aus den Händen eines Enkels Otto Oswalds, gelangte 1979 ein weiterer Teil des Nachlasses allerdings nur in qualitativ sehr schlechten, teilweise unleserlichen und nicht alterungsbeständigen Kopien ins Staatsarchiv Freiburg. Aus diesem Konvolut von Kopien wurden die brauchbaren und archivwürdigen Kopien entnommen und davon alterungsbeständige Kopien erstellt. Die ursprünglichen, 1978 abgegebenen Kopien sowie ein überzähliges Exemplar der Geschichte des Rechnungshofes ohne substantielle Vermerke Oswalds wurden aufgrund mangelnder Alterungsbeständigkeit dagegen kassiert. Die neuangefertigten Kopien wurden zusammen mit den übrigen abgegebenen Unterlagen anschließend geordnet, neue Akten daraus gebildet, erschlossen und archivgerecht verpackt. Zu Otto Oswald befinden sich noch weitere Akten im Staatsarchiv Freiburg, so eine Entnazifizierungsakte unter der Signatur D 180/2, Nr. 23216, ebenso ein Faszikel zur Bestellung von Otto Oswald zum Chef der Badischen Rechnungskammer im Bestand der Badischen Staatskanzlei (Signatur C 5/1_5305). Verwiesen sei auch auf den Bestand C 10/1 Badische Rechnungskammer, in dem die schwierigen Anfänge der Behörde im Jahr 1946 bis zu ihrer endgültigen Aufhebung im Jahr 1953 dokumentiert sind. Der Nachlass von Otto Oswald wurde im Juli 2011 im Rahmen eines Projekts der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg von Stefanie Albus-Kötz erschlossen. Er umfasst 19 Archivalieneinheiten und 0,1 lfd. und ist unter der Signatur T 1 (Zugang 1977/0058) Nr. ... nach der Maßgabe des Archivgesetzes des Landes Baden-Württemberg und der Archivbenutzungsordnung zugänglich. Freiburg im Juli 2011 Dr. des. Stefanie Albus-Kötz

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg, T 1 (Zugang 1977/0058)
Umfang
1-19

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg (Archivtektonik) >> Nachlässe und Familienarchive >> Nachlässe und Vorlässe

Indexbegriff Person
Oswald, Otto - Nachlass
Oswald, Otto

Bestandslaufzeit
1943-1962

Weitere Objektseiten
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
26.04.2025, 05:36 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1943-1962

Ähnliche Objekte (12)