Journal article | Zeitschriftenartikel
Vergeschlechtlichte Kategorisierungen im Umgang mit institutionellen Handlungsherausforderungen am Beispiel von Gesprächen in Jobcentern
Im Folgenden soll mithilfe der Konversationsanalyse und der membership categorization analysis untersucht werden, wie vergeschlechtlichte Kategorisierungen zur kommunikativen Bearbeitung institutioneller Handlungsherausforderungen interaktiv hervorgebracht werden und zum Einsatz kommen. Indem ein Fokus auf der Analyse der praktischen Zwecke des Einsatzes vergeschlechtlichter Kategorisierungen liegt, wird deutlich, dass es institutionenspezifische Handlungsdilemmata und -herausforderungen gibt, die durch den unhinterfragten Einsatz vergeschlechtlichter Kategorisierungen kommunikativ bearbeitet werden. In diesem Zusammenhang wird ein zentraler Mechanismus gesehen, warum Gender in dieser institutionellen Kommunikation interaktiv aktualisiert und (re-)produziert wird.Methodologisch wird herausgearbeitet, dass im Rahmen konversationsanalytischer und ethnomethodologischer Geschlechterforschung nicht nur das Wie der Hervorbringung von Gender bedeutsam ist, sondern dass nur die Analyse der praktischen Zwecke erklären kann, warum in einem spezifischen institutionellen Rahmen und interaktiven Kontext vergeschlechtlichte Kategorisierungen zum Einsatz kommen. Diskutiert wird zudem, was es überhaupt bedeutet, dass Gender in Interaktionen relevant ist und aufgezeigt, dass es nicht nur das explizite, sondern auch das implizite Sich-Beziehen auf Gender zu rekonstruieren gilt. Darüber hinaus soll verdeutlicht werden, dass es Interaktionen gibt, in denen die Relevanz von Gender uneindeutig ist. Gleichwohl tragen sie im Ergebnis zur Reproduktion bestehender Geschlechterungleichheiten bei. Analysiert werden exemplarisch Gespräche in deutschen Jobcentern zwischen jungen Menschen unter 25, den sogenannten "Kunden"/"Kundinnen" und den "persönlichen Ansprechpartner/innen" bzw. "Fallmanager/innen".
- Weitere Titel
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Gendered categorizations: dealing with institutional challenges in practices of talk-in-interaction ; the example of German Job Centers
La categorización de género: desafíos institucionales en prácticas del habla-en-interacción ; el ejemplo de centros alemanes de trabajo
- ISSN
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1438-5627
- Umfang
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Seite(n): 52
- Sprache
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Deutsch
- Anmerkungen
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Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet
- Erschienen in
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Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 13(1)
- Thema
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Sozialwissenschaften, Soziologie
Publizistische Medien, Journalismus,Verlagswesen
Frauen- und Geschlechterforschung
interpersonelle Kommunikation
Arbeitsamt
Gesprächsanalyse
geschlechtsspezifische Faktoren
Kommunikation
Gender
Handlungsorientierung
Arbeitsagentur
Gesprächsführung
Gespräch
empirisch
empirisch-quantitativ
- Ereignis
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Geistige Schöpfung
- (wer)
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Karl, Ute
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wo)
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Deutschland
- (wann)
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2012
- URN
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urn:nbn:de:0114-fqs1201294
- Letzte Aktualisierung
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21.06.2024, 16:27 MESZ
Datenpartner
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Zeitschriftenartikel
Beteiligte
- Karl, Ute
Entstanden
- 2012